Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie Vorarlberg

25 Jahre Arbeits­ge­mein­schaft Erneu­er­bare Energie Vorarlberg

Gemein­nüt­ziger Verein stärkt Dienst­leis­tungs­port­folio – neue Geschäftsführung

Bat­schuns, 8. November 2024 – Wirk­samer Kli­ma­schutz braucht zivil­ge­sell­schaft­li­ches Enga­ge­ment: Seit 1999 setzt sich die Arbeits­ge­mein­schaft Erneu­er­bare Energie Vor­arl­berg (AEEV) für die Vor­arl­berger Ener­gie­wende ein. Der gemein­nüt­zige Verein rea­li­siert regio­nale Kli­ma­schutz­pro­jekte, Crowd­fun­ding und Erneu­er­bare Ener­gie­ge­mein­schaften (EEG). Zum 25-jährigen Jubi­läum baut die AEEV nicht nur das tech­ni­sche Dienst­leis­tungs­port­folio weiter aus, son­dern setzt auch Schwer­punkte bei Finan­zie­rung und Bewusst­seins­bil­dung. Grün­dungs­mit­glied Johann Pun­zen­berger über­gibt nach 25 Jahren per 1. Jänner 2025 die Geschäfts­füh­rung an Patrick Domig.

Vor­arl­berg will bis 2050 ener­gie­au­tonom sein und schon 2030 den gesamten Strom­be­darf aus erneu­er­baren Quellen decken. Wasser, Wind, Sonne und Bio­masse sollen es richten. Mit der 2021 beschlos­senen Ener­gie­au­to­nomie+ hat das Land Vor­arl­berg klare Ziele defi­niert. Wich­tige Impulse und Leucht­turm­pro­jekte auf dem Weg zum kli­ma­neu­tralen Lebens- und Wirt­schafts­raum steuert seit 1999 die Arbeits­ge­mein­schaft Erneu­er­bare Energie Vor­arl­berg (AEEV) bei. Der gemein­nüt­zige Verein zählt zu den Pio­nieren der Kli­ma­be­we­gung und fei­erte heuer 25-jähriges Jubi­läum – am Ort der Grün­dung im Bil­dungs­haus Batschuns.

Die AEEV berät und begleitet Gemeinden und Unter­nehmen bei der Umset­zung von regio­nalen Kli­ma­schutz­pro­jekten, schafft Betei­li­gungs­mo­delle und bringt sich als Für­spre­cherin Erneu­er­barer Ener­gien poli­tisch ein. „Wirk­samer Kli­ma­schutz erfor­dert eine gesetz­lich ver­an­kerte Kos­ten­wahr­heit – bei der Energie, bei Lebens­mit­teln, bei der Mobi­lität und beim Res­sour­cen­ver­brauch. Nur so schaffen wir die Basis für eine öko­so­ziale Kreis­lauf­wirt­schaft“, betont Grün­dungs­mit­glied und Geschäfts­führer Johann Pun­zen­berger. Er über­gibt mit 1. Jänner 2025 die allei­nige Geschäfts­füh­rung an Patrick Domig.

Erwei­te­rung des Dienst­leis­tungs­port­fo­lios und per­so­nelle Verstärkung
„Der uner­müd­liche Ein­satz für sau­bere Ener­gie­quellen hat poli­tisch und gesell­schaft­lich viel bewegt. Neben der tech­ni­schen Exper­tise in der Pro­jekt­ent­wick­lung und Pro­zess­be­glei­tung kon­zen­trieren wir uns in Zukunft noch stärker auf Bewusst­seins­bil­dung und Finan­zie­rungs­mo­delle“, berichtet Domig. Der Geschäfts­führer ist zudem Ansprech­partner für Erneu­er­bare Ener­gie­ge­mein­schaften (EEG) und Bürger:innen-Kraftwerke. David Schmi­dinger begleitet diese als tech­ni­scher Pro­jekt­leiter. Neu im Team sind für den KLIMACENT Cor­dula Kreidl (Bil­dung & Par­ti­zi­pa­tion) und Ema­nuel Gstach (Finanz­ma­nage­ment KLIMACENT, CO2-Bilan­zie­rung) sowie als Assis­tenz Eve­lyne Spöttl. Johann Pun­zen­berger bleibt der AEEV in bera­tender Funk­tion und in der Ver­net­zungs­ar­beit erhalten und ist wei­terhin Vor­stand von KLIMACENT Austria.

Koope­ra­tion: gemeinsam wirksam werden
Gemeinsam mit dem Bil­dungs­haus Bat­schuns bietet die AEEV ab 2025 eine Fort­bil­dungs­reihe für unter­schied­liche Ziel­gruppen zum Thema „Trans­for­ma­tion“ an. „Wir können die Her­aus­for­de­rungen des Kli­ma­wan­dels nur bewäl­tigen, wenn wir die inneren Fähig­keiten dazu ent­wi­ckeln. Mit der Ver­an­stal­tungs­reihe „gemeinsam wirksam werden – Impulse für ein nach­hal­tiges Leben“ wollen wir ein Cur­ri­culum für kon­kretes Han­deln und inneres Wachstum anbieten und gemeinsam eine nach­hal­tige Wer­te­hal­tung ver­wirk­li­chen“, sagt Christof Abbre­deris, Leiter des Bil­dungs­hauses Batschuns.

Regio­nale Kraft der Kollaboration
Die AEEV hat bereits über 70 bürger:innenfinanzierte Photovoltaik-Kraftwerke sowie Ener­gie­ef­fi­zi­enz­pro­jekte als Dienst­leister für Gemeinden und Unter­nehmen in Vor­arl­berg begleitet. „Seit vielen Jahren unter­stützt uns die AEEV als ver­läss­li­cher Partner beim Ausbau der Son­nen­en­ergie auf kom­mu­nalen Gebäuden und ermög­lichte die Grün­dung einer Ener­gie­ge­mein­schaft in Hohenems“, berichtet Gernot Burtscher, Energie- und Kli­ma­be­auf­tragter der Stadt Hohenems. Neben der Pro­zess­be­glei­tung betreibt die AEEV 22 bürger:innenfinanzierte PV-Kraftwerke, die 2023 rund 500.000 Kilo­watt­stunden Öko­strom lie­ferten – genug für 170 Haushalte.

Die AEEV betreut der­zeit elf EEGs, 7 gemein­schaft­liche Erzeu­gungs­an­lagen und betreibt selbst eine vor­arl­berg­weite Bürger:innen-Energiegemeinschaft. Mit der Platt­form KLIMACENT beschleu­nigt sie über frei­wil­lige CO2-Kos­ten­bei­träge die Umset­zung regio­naler Kli­ma­schutz­pro­jekte. Die „Bottom-up“-Bewegung hat in den ver­gan­genen Jahren rund 4 Mil­lionen Euro für Themen- und Gemein­de­fonds ein­ge­worben. Geför­dert wurden tech­ni­sche Pro­jekte, Moor­schutz, Wald­wirt­schaft sowie Startups mit nach­hal­tigen Geschäfts­mo­dellen. Schritte zur Kos­ten­wahr­heit gelingen mit dem Vor­zei­ge­pro­jekt ‚Mis­sion Zero‘ in enger Koope­ra­tion mit dem Ener­gie­in­stitut und der Vor­arl­berger Ener­gie­au­to­nomie+ und werden von rund 50 Gemein­de­ver­wal­tungen praktiziert.

Die Trans­for­ma­tion zur nach­hal­tigen Gesell­schaft kann nur durch breite Akzep­tanz gelingen. Die Arbeit der AEEV beweist, wie regio­nale ‚Bottom-up‘-Bewegungen viele Men­schen moti­vieren und erfolg­reich ‚Top-down‘-Prozesse anstoßen können“, attes­tiert Gast­redner Stefan Brunn­huber. Der bekannte Autor, Psych­iater und Sozi­al­ökonom beschäf­tigt sich mit den (sozial-)psychologischen Mecha­nismen des Wan­dels („Die Kunst der Trans­for­ma­tion“) und der finan­zi­ellen Kom­po­nente („Finan­cing our Future“). Impulse für die Vor­arl­berger Wirt­schaft steu­erte Brunn­huber auf Initia­tive der AEEV soeben beim Kamin­ge­spräch des Ver­eins TUN. Green Deal Vor­arl­berg bei.

Patrick Domig und das Team der AEEV sind bes­tens auf die Zukunft vor­be­reitet: „Mit per­so­neller Ver­stär­kung und inhalt­li­cher Fokus­sie­rung nutzen wir auch künftig die regio­nale Kraft der Kol­la­bo­ra­tion für die Energie-Eigenversorgung.“

 

Factbox:
Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie Vorarlberg (AEEV)
Die Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie Vorarlberg (AEEV) wurde 1999 im Bildungshaus Batschuns gegründet und zählt derzeit (2024) 258 Mitglieder, darunter 49 Gemeinden. Der unabhängige, gemeinnützige Verein versteht sich als regionale Interessensvertretung der erneuerbaren Energien Wasser, Wind, Sonne und Biomasse. Mit Klimaschutzprojekten, Dienstleistungen, Beteiligungsmodellen und der Plattform KLIMACENT fördert die AEEV die Transformation des Landes zu einem nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsraum.

www.aeev.at

 

Rück­fra­ge­hin­weis für die Redaktionen:
Arbeits­ge­mein­schaft Erneu­er­bare Energie Vor­arl­berg (AEEV), Patrick Domig, +43/699/10466954, patrick.domig@aeev.at
Pzwei. Pres­se­ar­beit, Joshua Köb, +43/5574/44715–22, joshua.koeb@pzwei.at