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3+1 Fragen an Andrea Bonetti-Mair

Immer, wenn Werner in Väterkarenz geht, finden wir tollen Ersatz für ihn: 2021 war es Joshua Köb, und diesmal verstärkt Andrea Bonetti-Mair (44) das Pzwei-Team. Sie hat die letzten Monate schon fallweise Projekte übernommen, und wird das jetzt intensivieren. Die Harderin geht nur beim Klettern die Wände hoch, übt ihr Taktgefühl beim Spiel mit dem Cello und drückt mit dem Rennrad auf die Tube. Sie bringt viel Erfahrung und frischen Wind mit ins Pzwei-Headquarter, worauf wir uns alle freuen!

Wie bist Du zu Pzwei. Pressearbeit gekommen?

Ganz klassisch: Durch die Tür. Die von Pzwei ist eine ganz besondere Tür, denn dort sind die Schlagzeilen zuhause. Dort wird auf den Punkt gebracht. Das ist meine Leidenschaft. Das Handwerk dazu habe ich in Wien gelernt und Politikwissenschaften, Publizistik und Journalismus studiert. Die Begeisterung, mit Worten bleibende Welten zu erschaffen, hat sich in den vergangenen Jahren nicht verändert. Die Möglichkeiten dagegen sehr. Erst klassisch im Printbereich angefangen, dann ins Radio verliebt, später Menschen in einem Magazin seitenlang porträtiert, zählt im Jetzt wieder der Klassiker: Pressearbeit – die öffnet so vielfältige Türen.

Was jeder wissen möchte. Was magst Du an deinem Beruf so richtig gerne? Und was gehört nicht zu Deinen Lieblingstätigkeiten?

Er macht mich zum Entdecker von Lebenswelten. Er ist die Abwechslung, Abenteuer und Herausforderungen. Wer schreibt, der bleibt – und das Bleibende, das darf vor allem einen Eindruck hinterlassen: Den richtigen. Das bedeutet, neugierig zu bleiben und interessiert. An Menschen, an ihren Geschichten. Wartungsintensiver wird der Job, wenn Drucktermine näher rücken und Fragen noch keine Antwort haben.

Es gibt Journalist:innen, Autor:innen, Schriftsteller:innen, die das Schreiben als einen Kampf mit jedem einzelnen Wort erleben. Ebenso gibt es Literat:innen und Publizist:innen, die diese Tätigkeit als entspannend wahrnehmen. Was und wie ist Schreiben für Dich? Kampf oder Entspannung oder etwas ganz anderes?

Es ist mehr ein Suchen und Finden – und zwar den Anfang der Geschichte. Dann kann man ihr wie einem roten Faden folgen. Das kann ein leichter Weg sein, er kann auch Umwege beinhalten, manchmal auch ein Ringen sein. Das Wichtigste tragen wir immer bei uns: Unseren Wortschatz – und jeden Tag werden wir reicher. Ein neues Wort, eine Bezeichnung, eine andere Beschreibung. Das Allerbeste an diesem Schatz ist: Er wird größer, wenn wir ihn teilen.

Wunschfrage: Welche Frage hättest Du hier gerne stehen? Die Antwort wollen wir natürlich auch wissen.

ChatGPT: mehr Freund oder Feind für Texter:innen? KI-Systeme können vieles, aber nicht alles. Sie können Schreibprozesse unterstützen und beschleunigen, Kreativität und Individualität der Literat:innen und Publizist:innen kann sie nicht ersetzen. Denn die Kunst besteht nicht darin, einen grammatikalisch korrekten Text zu produzieren, sondern auch eine Idee auszudrücken, Emotion hervorzurufen und eine Verbindung zum Leser und zur Leserin herzustellen. Text brauchen Inspiration. Und der Schlüssel zu Inspiration? Zuhören und Hören des Gesagten sowie des Nicht-Gesagten.

 

Thorsten Bayer