arbeit plus - Soziale Unternehmen Vorarlberg

arbeit plus – Soziale Unter­nehmen Vor­arl­berg: „Aus für Beschäf­ti­gungs­pro­jekte tut allen weh“

Durch AMS-Kürzungen ver­lieren Dut­zende Lang­zeit­ar­beits­lose Chance auf Wiedereinstieg

Lust­enau, 16. Oktober 2019 – Die zwei­ma­lige Bud­get­kür­zung durch die Bun­des­re­gie­rung inner­halb eines Jahres wirkt sich dras­tisch auf die Mit­glieder von arbeit plus – Soziale Unter­nehmen Vor­arl­berg aus: Nach Schlie­ßungen von Post­part­ner­stellen der AQUA Mühle Vor­arl­berg und des Regio­nal­markts „Tante Irma“ von Integra Vor­arl­berg ist nun auch das Aus für den carla-Einkaufspark Lust­enau besie­gelt. Dut­zende Lang­zeit­ar­beits­lose ver­lieren ihre Tran­sit­ar­beits­plätze und damit die Chance am regu­lären Arbeits­markt Fuß zu fassen. 

In den ver­gan­genen zwei Jahren hat das Arbeits­markt­ser­vice nach Beschluss der Bun­des­re­gie­rung die För­de­rungen für die Mit­glieds­be­triebe von arbeit plus – Soziale Unter­nehmen Vor­arl­berg um ins­ge­samt 16 Pro­zent gekürzt. In Summe hat dies zu einem Bud­get­loch von rund einer Mil­lion Euro geführt.

Die Aus­wir­kungen auf die Betriebe machen sich nun massiv bemerkbar: Durch die Kür­zungen können allein bei carla im Ver­gleich zu 2017 jähr­lich ins­ge­samt 15 Frauen weniger beschäf­tigt werden. Der carla-Einkaufspark Lust­enau schließt Ende Oktober. Anfang dieses Jahres musste Integra Vor­arl­berg den Regio­nal­markt „Tante Irma“ in Lau­terach zusperren. Bereits 2018 stellte AQUA Mühle Vor­arl­berg den Betrieb von sieben Post­part­ner­stellen ein. Die Kaplan Bonetti Arbeits­pro­jekte redu­zierten ihr Angebotsportfolio.

Wei­tere Betriebe gefährdet
Das ist eine äußerst bedenk­liche Ent­wick­lung. „Mit dem Aus für die Betriebe ver­lieren zahl­reiche Men­schen die Aus­sicht auf einen fixen Job und eine echte Lebens­per­spek­tive. Sollten die Bud­gets wei­terhin schrumpfen, stehen wei­tere wert­volle Beschäf­ti­gungs­pro­jekte auf dem Spiel und sowohl Lang­zeit­ar­beits­lose als auch feste Mit­ar­bei­te­rInnen müssen um ihre Jobs bangen“, warnt Hämmerle.

Die Geschäfts­füh­rerin ergänzt: „Da die Betriebe in Nischen tätig sind, fallen auch wich­tige Leis­tungen weg.“ Die Unter­nehmen über­nehmen Re-Use, Recy­cling, Haus­halts­hilfe für ältere Men­schen, Fahr­rad­dienst­leis­tungen, Land­schafts­rei­ni­gung, Spiel­platzbau, Auf­fors­tungs­ar­beiten, Archi­vie­rung, Tisch­le­rei­ar­beiten, Mit­tags­ver­pfle­gung für Schüler und vieles mehr.

Gesell­schaft­liche Fehlentwicklung
Die För­der­kür­zungen brachten zudem keine Ein­spa­rungen, ist sich Häm­merle sicher. „Wenn der Bund die För­de­rungen kürzt, steigen die Kosten für die Arbeitslosen- und Not­stands­hilfe.“ Sie sieht auch in gesell­schaft­li­cher Hin­sicht eine Fehl­ent­wick­lung: „Die Men­schen bleiben aus­grenzt und armuts­ge­fährdet. Ihre Chancen auf ein selbst­be­stimmtes Leben schwinden massiv.“

Im Dach­ver­band arbeit plus – Soziale Unter­nehmen Vor­arl­berg sind die AQUA Mühle Vor­arl­berg, carla der Caritas Vor­arl­berg, die Dorn­birner Jugend­werk­stätten, Integra Vor­arl­berg und die Kaplan Bonetti Arbeits­pro­jekte organisiert.

Infor­ma­tion: www.sozialeunternehmen-vorarlberg.at

 

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