Bienvenue: Das Symphonieorchester Vorarlberg lädt zu einem französischen Programm
Giuseppe Mengoli dirigiert Abo-Konzert 5 mit Werken von Debussy, Boulanger und Glasunow
Bregenz, 2. April 2025 – Asya Fateyeva am Saxophon und Dirigent Giuseppe Mengoli sind die Protagonist:innen der beiden SOV-Konzerte am 12. (Feldkirch) und 13. April (Bregenz). Auf dem Programm stehen Kompositionen aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Zu hören ist unter anderem Claude Debussys berühmtes „La Mer“.
Wie ihr bekannterer Landsmann Debussy ist Lili Boulanger (1893–1918) dem Impressionismus zuzuordnen. Das Symphonieorchester Vorarlberg lässt zum einen mit „D’un matin de printemps“ („Von einem Frühlingsmorgen“) ein luftig-leichtes Stück aus ihrer Feder erklingen, zum anderen „D’un soir triste“, das einen traurigen Abend musikalisch darstellen soll. Zur Melancholie hatte die Musikerin allen Grund: Das Ausnahmetalent litt an einer schweren Darmerkrankung und starb mit nur 24 Jahren.
Boulanger kam aus einer sehr musikalischen Familie und strebte danach, wie ihr Vater den renommierten Kompositionspreis „Prix de Rome“ zu gewinnen. Es gelang ihr – und das als erster Frau! Damit stellte sie sich in eine Reihe mit Kolleg:innen wie Georges Bizet, Jules Massenet und Claude Debussy.
„Prélude à l’après-midi d’un faune“
Apropos Debussy: Sein Werk „Prélude à l’après-midi d’un faune“, das ihm 1894 den Durchbruch brachte, widmet sich dem Faun. Der italienische Hirtengott ist vom Verfolgen der Nymphen müde geworden. Nun möchte er seinen Traum verwirklichen, eins mit der Natur zu werden. Die Musik dazu lebe „in der Bewegung der Wasser, im Wellenspiel wechselnder Winde; nichts ist musikalischer als ein Sonnenuntergang“, wie Debussy bzw. sein Alter Ego Monsieur Croche schreibt.
Zum Abschluss des Konzerts spielt das SOV ein bedeutendes wie anspruchsvolles Debussy-Stück: die symphonischen Skizzen „La Mer“, die zwischen 1903 und 1905 entstanden. Die meiste Zeit saß der Komponist in Zentralfrankreich, weit vom Ozean entfernt. Doch als Kind hatte ihn sein Vater, der aus ihm einen Seemann machen wollte, oft ans Meer mitgenommen. Aus diesen Eindrücken konnte der Sohn schöpfen – laut BR Klassik „ … feine, vielschichtige und subtile Erinnerungen …, die er zu diesem meditativen wie ekstatischen Kunstwerk verwoben hat“.
Glasunows Saxophon-Konzert
Alexander Glasunow (1865–1936) orientierte sich an seinem engen Freund Pjotr I. Tschaikowski – und mehr noch an Johannes Brahms, was ihm den Ruf als „russischer Brahms“ einbrachte. Glasunow verband russische Folklore mit westlichen Einflüssen. Neue Klangfarben und ungewöhnliche Harmonien zeichnen sein Œuvre aus. Von einer Reise nach Wien kehrte er nicht mehr in die Heimat zurück, sondern setzte sich nach Paris ab. Dass er bis ins hohe Alter experimentierfreudig blieb, beweist beispielsweise das Saxophon-Konzert aus dem Jahr 1933. Das Saxophon war bis dahin in Militärkapellen und im Jazz geläufig, nicht aber als Solo-Instrument im Symphonieorchester.
Die Mischung macht’s bei Asya Fateyeva
Die vielfach preisgekrönte Solistin ist Asya Fateyeva. Die auf der Krim geborene und in Hamburg lebende Künstlerin unterrichtet klassisches Saxophon an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und an der Musikhochschule in Lübeck. Sie hat Freude daran, musikalisch verschiedenste Stile und Epochen zu erkunden. Neben Originalwerken für ihr Instrument widmet sie sich Arrangements aus Barock, Klassik und Romantik bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen, Jazz und Weltmusik. In dieser Saison tritt sie beispielsweise mit dem Beethovenorchester Bonn und den Münchner Symphonikern auf.
Mengolis mit direktem Draht zu den Herzen der Zuhörer:innen
Dirigent Giuseppe Mengoli kehrt an den Bodensee zurück: Im Vorjahr sprang der junge Italiener (Jahrgang 1993) bei den Bregenzer Festspielen für ein Orchesterkonzert mit den Wiener Symphonikern ein. Er ist Gewinner der renommierten Mahler Competition 2023. Jurypräsident Jakub Hruša lobte Mengolis „musikalische Sprache, die direkt zu den Herzen der Zuhörer spricht“.
Giuseppe Mengoli arbeitete als Assistent und Konzertmeister mit Branchengrößen wie Daniel Barenboim und Orchestern wie dem Royal Operahouse Covent Garden zusammen. Er ist mehrfach preisgekrönter Geiger und studierte Schlagzeug, Klavier, Trompete sowie Jazz. Zudem arbeitet er als Komponist und Arrangeur.
Details gibt es ab dem 4. April in der neuen Folge des Podcasts „SOV zum Reinhören“ auf www.sov.at und bei gängigen Streamingdiensten.
FACTBOX
Symphonieorchester Vorarlberg
5. Abo-Konzert 2024/25
Giuseppe Mengoli: Dirigent
Asya Fateyeva: Saxophon
Samstag, 12. April 2025, 19.30 Uhr, Montforthaus Feldkirch
Sonntag, 13. April 2025, 17.00 Uhr, Festspielhaus Bregenz
Programm:
Lili Boulanger: „D’un matin de printemps“ / „D’un soir triste“
Alexander Glasunow: Konzert für Saxophon und Streichorchester
Claude Debussy: „Prélude à l’après-midi d’un faune“ / „La Mer“
Freier Kartenverkauf:
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Feldkirch Tourismus, +43/5522/73467
in allen Vorverkaufsstellen von events-vorarlberg.at
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