Pzwei. Blog.
Die nächste Krise kommt bestimmt
Stimmt! Die Corona-Krise konnte niemand vorhersehen, ein paar Virologen vielleicht ausgenommen. Und außergewöhnlich ist sie auch noch, schließlich befinden sich nicht einzelne Unternehmen im Krisenmodus, sondern gleich die ganze Welt. Dennoch können wir alle daraus lernen. Und die zwangsentschleunigte Zeit nützen, um uns für künftige Krisen zu wappnen.
Vielen Unternehmen und Organisationen ist die Wichtigkeit von Krisenkommunikation eigentlich bewusst. Das Wörtchen „eigentlich“ verrät: Ein Krisenkommunikationskonzept steht ziemlich weit unten auf der To-Do-Liste. Bei den Dingen, die wichtig wären, für die im Alltag aber keine Zeit bleibt.
Mit der Corona-Pandemie hat wohl kein Unternehmer, keine Unternehmerin gerechnet. Klassische Krisenszenarien reichen vom Produktrückruf über einen Brand in der Firma bis zum Datenleck auf den Servern. Doch wer sich in seinem Unternehmen, seiner Organisation bereits mit Krisenkommunikation beschäftigt hat, hat auch in den vergangenen Wochen profitiert: Die Abläufe sind definiert, das Popup für die Website ist vorbereitet, die Information an MitarbeiterInnen, KundeInnen und PartnerInnen rasch umgesetzt.
Wer das noch nicht getan hat, hat jetzt vielleicht Zeit, das nachzuholen: Viele Geschäfte sind geschlossen, die Produktion zurückgefahren, Kundenanfragen bleiben aus. So kann man auch die frischen Erfahrungen nützen. In diesem Blogbeitrag geben wir Ihnen zehn nützliche Tipps, wie Sie sich vorbereiten und im Fall der Fälle richtig agieren.
Gewappnet sein!
Weil im Ernstfall meist die Nerven blank liegen und schnelle Reaktion wichtig ist, ist die Vorbereitung auf die Krisenkommunikation besonders wichtig.
- Szenarien erarbeiten: Definieren Sie die wichtigsten Krisenszenarien für Ihr Unternehmen/Ihre Organisation. Erarbeiten Sie so weit wie möglich die Kommunikation für die verschiedenen Szenarien: Formulieren Sie Presseinfos, Informationen für die Website, Postings für soziale Medien sowie Mailings an wichtige MitarbeiterInnen, Partner und Kunden.
- Verantwortlichkeiten klären: Beschreiben Sie die Aufgaben und Zuständigkeiten im Detail: Wer ist zu informieren? Wer informiert MitarbeiterInnen, KundInnen und LieferantInnen? Wer beobachtet und betreut die Social-Media-Kanäle? Wer spricht mit den Medien? Welche PartnerInnen brauchen Sie in dieser Situation zur Unterstützung?
- One-Voice-Policy vereinbaren: Wichtig ist, dass nach außen einheitlich kommuniziert wird: Vereinbaren Sie eine One-Voice-Policy. Wer bestimmt, welche Fakten kommuniziert werden, welche Sprachregelungen gelten? Erstellen Sie eine Kontaktliste mit geschäftlichen und privaten Telefonnummern sowie E‑Mail-Adressen.
- Frühwarnsystem schaffen: Wie lassen sich solche Ereignisse möglichst früh erkennen? Was sind erste Indizien für einen Fehler an einem Produkt oder in einem Projekt? Besprechen Sie mit Ihren MitarbeiterInnen regelmäßig solche Szenarien, damit diese sensibilisiert sind und im Fall der Fälle rasch reagieren. Schaffen Sie ein Frühwarnsystem. Behalten Sie dazu auch Social-Media-Kanäle und traditionelle Medien stets im Auge.
- Abläufe üben: Spielen Sie mit Ihrem Team Krisenszenarien immer wieder durch und rufen Sie die Abläufe in Erinnerung.
- Vertrauen schaffen: Bauen Sie gute Medienkontakte auf und schaffen Sie eine Vertrauensbasis durch ehrliche, transparente und kontinuierliche Kommunikation. Das kommt Ihnen im Fall der Krise sehr zugute.
Richtig agieren!
Tritt der Ernstfall ein, ist es wichtig, rasch zu agieren, sowie ehrlich und klar zu informieren:
- Abläufe einhalten: Folgen Sie den Schritten des Krisenplans. Das schafft Sicherheit im Team. (Klingt selbstverständlich, ist es aber nicht. Viele Führungskräfte agieren im Stress der Krise intuitiv und vergessen die definierten Abläufe.)
- Klarheit schaffen: Nehmen Sie sich etwas Zeit, um sich einen Überblick zu verschaffen. Wie ist die Situation im Betrieb, wer ist wirklich betroffen? Was wird in sozialen und traditionellen Medien berichtet?
- Agieren statt reagieren: Geht die erste Information von Ihnen aus, verringert das den Rechtfertigungsdruck. Informieren Sie wichtige Gruppen aktiv: MitarbeiterInnen, KundInnen, LieferantInnen, JournalistInnen, sonstige PartnerInnen. Beziehen Sie vor allem die MitarbeiterInnen mit ein! Sie sind wichtige MultiplikatorInnen zu KundInnen, LieferantInnen und PartnerInnen.
- Keine Ausreden: Reden Sie Klartext. Gestehen sie Fehler ein, wenn welche passiert sind, und kündigen Verbesserungen an, wo sie nötig sind. Zeigen Sie Mitgefühl, wenn jemand zu Schaden gekommen ist – unabhängig davon, ob ein Verschulden vorliegt. Legen Sie alle bekannten Fakten vollständig offen. Das schafft Transparenz und Vertrauen und verringert Spekulationen.
Warum sind diese Tipps für Unternehmen und Organisationen wichtig? In Krisenzeiten verstärkt sich das öffentliche Interesse an einem Thema. MedienvertreterInnen fragen hartnäckiger nach als sonst und geben sich nicht mit halben Erklärungen zufrieden. Sie ziehen das Thema über einen längeren Zeitraum weiter. Die LeserInnen sind emotional involviert und verbreiten die Informationen zusätzlich via Social Media oder in Gesprächen. Es reichen schon Kleinigkeiten, um die Krise zu verschärfen.
Bonustipp: Ist die Krise erst überstanden, ziehen Sie Bilanz. Besprechen und analysieren Sie mit Ihrem Team, was gut gelaufen ist und wo es noch Anpassungen/Verbesserungen braucht. Das hilft Ihnen, für die nächste Krise noch besser vorbereitet zu sein. Und, ja: Das gilt auch für die Corona-Krise.
Bleiben Sie gesund!
Stimmt! Die Corona-Krise konnte niemand vorhersehen, ein paar Virologen vielleicht ausgenommen. Und außergewöhnlich ist sie auch noch, schließlich befinden sich nicht einzelne Unternehmen im Krisenmodus, sondern gleich die ganze Welt. Dennoch können wir alle daraus lernen. Und die zwangsentschleunigte Zeit nützen, um uns für künftige Krisen zu wappnen.
Vielen Unternehmen und Organisationen ist die Wichtigkeit von Krisenkommunikation eigentlich bewusst. Das Wörtchen „eigentlich“ verrät: Ein Krisenkommunikationskonzept steht ziemlich weit unten auf der To-Do-Liste. Bei den Dingen, die wichtig wären, für die im Alltag aber keine Zeit bleibt.
Mit der Corona-Pandemie hat wohl kein Unternehmer, keine Unternehmerin gerechnet. Klassische Krisenszenarien reichen vom Produktrückruf über einen Brand in der Firma bis zum Datenleck auf den Servern. Doch wer sich in seinem Unternehmen, seiner Organisation bereits mit Krisenkommunikation beschäftigt hat, hat auch in den vergangenen Wochen profitiert: Die Abläufe sind definiert, das Popup für die Website ist vorbereitet, die Information an MitarbeiterInnen, KundeInnen und PartnerInnen rasch umgesetzt.
Wer das noch nicht getan hat, hat jetzt vielleicht Zeit, das nachzuholen: Viele Geschäfte sind geschlossen, die Produktion zurückgefahren, Kundenanfragen bleiben aus. So kann man auch die frischen Erfahrungen nützen. In diesem Blogbeitrag geben wir Ihnen zehn nützliche Tipps, wie Sie sich vorbereiten und im Fall der Fälle richtig agieren.
Gewappnet sein!
Weil im Ernstfall meist die Nerven blank liegen und schnelle Reaktion wichtig ist, ist die Vorbereitung auf die Krisenkommunikation besonders wichtig.
- Szenarien erarbeiten: Definieren Sie die wichtigsten Krisenszenarien für Ihr Unternehmen/Ihre Organisation. Erarbeiten Sie so weit wie möglich die Kommunikation für die verschiedenen Szenarien: Formulieren Sie Presseinfos, Informationen für die Website, Postings für soziale Medien sowie Mailings an wichtige MitarbeiterInnen, Partner und Kunden.
- Verantwortlichkeiten klären: Beschreiben Sie die Aufgaben und Zuständigkeiten im Detail: Wer ist zu informieren? Wer informiert MitarbeiterInnen, KundInnen und LieferantInnen? Wer beobachtet und betreut die Social-Media-Kanäle? Wer spricht mit den Medien? Welche PartnerInnen brauchen Sie in dieser Situation zur Unterstützung?
- One-Voice-Policy vereinbaren: Wichtig ist, dass nach außen einheitlich kommuniziert wird: Vereinbaren Sie eine One-Voice-Policy. Wer bestimmt, welche Fakten kommuniziert werden, welche Sprachregelungen gelten? Erstellen Sie eine Kontaktliste mit geschäftlichen und privaten Telefonnummern sowie E‑Mail-Adressen.
- Frühwarnsystem schaffen: Wie lassen sich solche Ereignisse möglichst früh erkennen? Was sind erste Indizien für einen Fehler an einem Produkt oder in einem Projekt? Besprechen Sie mit Ihren MitarbeiterInnen regelmäßig solche Szenarien, damit diese sensibilisiert sind und im Fall der Fälle rasch reagieren. Schaffen Sie ein Frühwarnsystem. Behalten Sie dazu auch Social-Media-Kanäle und traditionelle Medien stets im Auge.
- Abläufe üben: Spielen Sie mit Ihrem Team Krisenszenarien immer wieder durch und rufen Sie die Abläufe in Erinnerung.
- Vertrauen schaffen: Bauen Sie gute Medienkontakte auf und schaffen Sie eine Vertrauensbasis durch ehrliche, transparente und kontinuierliche Kommunikation. Das kommt Ihnen im Fall der Krise sehr zugute.
Richtig agieren!
Tritt der Ernstfall ein, ist es wichtig, rasch zu agieren, sowie ehrlich und klar zu informieren:
- Abläufe einhalten: Folgen Sie den Schritten des Krisenplans. Das schafft Sicherheit im Team. (Klingt selbstverständlich, ist es aber nicht. Viele Führungskräfte agieren im Stress der Krise intuitiv und vergessen die definierten Abläufe.)
- Klarheit schaffen: Nehmen Sie sich etwas Zeit, um sich einen Überblick zu verschaffen. Wie ist die Situation im Betrieb, wer ist wirklich betroffen? Was wird in sozialen und traditionellen Medien berichtet?
- Agieren statt reagieren: Geht die erste Information von Ihnen aus, verringert das den Rechtfertigungsdruck. Informieren Sie wichtige Gruppen aktiv: MitarbeiterInnen, KundInnen, LieferantInnen, JournalistInnen, sonstige PartnerInnen. Beziehen Sie vor allem die MitarbeiterInnen mit ein! Sie sind wichtige MultiplikatorInnen zu KundInnen, LieferantInnen und PartnerInnen.
- Keine Ausreden: Reden Sie Klartext. Gestehen sie Fehler ein, wenn welche passiert sind, und kündigen Verbesserungen an, wo sie nötig sind. Zeigen Sie Mitgefühl, wenn jemand zu Schaden gekommen ist – unabhängig davon, ob ein Verschulden vorliegt. Legen Sie alle bekannten Fakten vollständig offen. Das schafft Transparenz und Vertrauen und verringert Spekulationen.
Warum sind diese Tipps für Unternehmen und Organisationen wichtig? In Krisenzeiten verstärkt sich das öffentliche Interesse an einem Thema. MedienvertreterInnen fragen hartnäckiger nach als sonst und geben sich nicht mit halben Erklärungen zufrieden. Sie ziehen das Thema über einen längeren Zeitraum weiter. Die LeserInnen sind emotional involviert und verbreiten die Informationen zusätzlich via Social Media oder in Gesprächen. Es reichen schon Kleinigkeiten, um die Krise zu verschärfen.
Bonustipp: Ist die Krise erst überstanden, ziehen Sie Bilanz. Besprechen und analysieren Sie mit Ihrem Team, was gut gelaufen ist und wo es noch Anpassungen/Verbesserungen braucht. Das hilft Ihnen, für die nächste Krise noch besser vorbereitet zu sein. Und, ja: Das gilt auch für die Corona-Krise.
Bleiben Sie gesund!
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