Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee

Digi­ta­li­sie­rung im Eil­ver­fahren: Hoch­schulen am Bodensee haben Coro­na­krise gut bewältigt

Neues Pro­jekt der Inter­na­tio­nalen Bodensee-Hochschule unter­stützt Vor­be­rei­tung auf den Herbst

Kreuz­lingen, 21. Juli 2020 – Für die Hoch­schulen in der Boden­see­re­gion war das ver­gan­gene Semester ein Kraftakt. In kür­zester Zeit und teils im lau­fenden Lehr­be­trieb mussten sie ihre Lehr­ver­an­stal­tungen kom­plett auf Online umbauen. “Über­wie­gend positiv” sieht der Vor­sit­zende der Inter­na­tio­nalen Bodensee-Hochschule und Rektor der PH Vor­arl­berg, Univ-Doz. Dr. Gernot Brauchle, die Erfah­rungen. Als Unter­stüt­zung startet die IBH nun das Pro­jekt “Online-Lehre & Online-Exams”.

115.000 Stu­die­rende werden im Ver­bund der Inter­na­tio­nalen Bodensee-Hochschule (IBH) der­zeit aus­ge­bildet. Meh­rere Tau­send Wis­sen­schaftler for­schen und lehren an den 29 Mitglieds-Hochschulen in Deutsch­land, Öster­reich, der Schweiz und Liech­ten­stein. Für alle war das ver­gan­gene Semester eine große Her­aus­for­de­rung. Auf Ein­la­dung der IBH trafen sich 40 Mit­ar­bei­te­rinnen und Mit­ar­beiter nun vir­tuell, um ihre Erfah­rungen aus­zu­tau­schen und dar­über zu dis­ku­tieren, wie die kom­menden Semester gestaltet werden können.

Viel­fäl­tige Vor- und Nachteile
Befra­gungen von Stu­die­renden und Leh­renden ergeben ein viel­fäl­tiges Bild. An der Uni­ver­sität St. Gallen bewer­teten die Stu­die­renden die Qua­lität der Lehr­ver­an­stal­tungen mit 2,07 auf einer fünf­tei­ligen Skala – also mit gut. Bemän­gelt wurden vor allem die feh­lende Gemein­schaft und Inter­ak­tion zwi­schen Studierenden.

An der Zep­pelin Uni­ver­sität Fried­richs­hafen fanden 56 Pro­zent der befragten Stu­die­renden, Online-Konferenzen seien moti­vie­rend gewesen. 69 Pro­zent hatten “keine” oder “eher keine” tech­ni­schen Pro­bleme. Wunsch­pro­gramm ist die Lehre online trotzdem nicht. Nur gut ein Drittel der Stu­die­renden wünscht sich, dass Distance-Learning künftig in die Lehr­ver­an­stal­tungen ein­ge­bunden wird. Rund die Hälfte findet, dass der reine Online­be­trieb Nach­teile für die Qua­lität der Lehr­ver­an­stal­tungen hatte.

Auch bei Befra­gungen an der Fach­hoch­schule Vor­arl­berg zeigt sich ein dif­fe­ren­ziertes Bild: Die Stu­die­renden hoben die höhere zeit­liche Fle­xi­bi­lität und ein effi­zi­en­teres Lernen als Vor­teile hervor, berich­tete Rek­torin Tanja Eiselen beim IBH-Erfahrungsaustausch. Als Nach­teil wurde unter anderem der ein­ge­schränkte per­sön­liche Kon­takt genannt. Rund 80 Pro­zent der Leh­renden gaben an, sie seien gut oder sehr gut mit den Her­aus­for­de­rungen zurechtgekommen.

Her­aus­for­de­rungen gut bewältigt
“Ins­ge­samt haben die Hoch­schulen am Bodensee die Coro­na­krise gut bewäl­tigt”, lautet das Resümee des IBH-Vorsitzenden Univ.-Doz. Dr. Gernot Brauchle. In der Lehre sei es “erstaun­lich gut gelungen, tech­ni­sche und didak­ti­sche Her­aus­for­de­rungen zu meis­tern.” Nun sei es “die wich­tigste Auf­gabe, aus den Erfah­rungen zu lernen, die Didaktik dem Online­un­ter­richt anzu­passen und die Tools optimal zu nützen”.

Bleibt dieses Corona-Semester ein­malig? Die Ver­ant­wort­li­chen an den Hoch­schulen rechnen nicht damit. Die meisten Hoch­schulen gaben im Erfah­rungs­aus­tausch an, hybride For­mate — also eine Mischung aus Online- und Prä­senz — oder wei­tere kom­plette Online-Semester zu planen.

Neues Pro­jekt unter­stützt Hochschulen
Um die Hoch­schulen und Leh­renden dabei zu unter­stützen, för­dert die IBH nun den Aufbau einer Platt­form zu “Online-Lehre & Online-Exams”. Sie wird vom Institut für Wirt­schafts­päd­agogik der Uni­ver­sität St. Gallen und vom Zen­trum für Medien an der Päd­ago­gi­schen Hoch­schule Vor­arl­berg ent­wi­ckelt und imple­men­tiert. Dort werden unter anderem Infor­ma­ti­ons­an­ge­bote und Best-Practice-Beispiele gesam­melt. Par­allel orga­ni­siert die IBH wei­terhin regel­mä­ßige Dis­kus­si­ons­runden zum Aus­tausch des Know-how zwi­schen den Hochschulen.

 

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