Symphonieorchester Vorarlberg

Folk Music aus aller Welt

Sym­pho­nie­or­chester Vor­arl­berg startet am 17. Sep­tember in die neue Saison

Bre­genz, 25. August 2022 – Folk Music, Musik aus dem Volk, ist das Leit­motiv der ersten Pro­duk­tion des SOV in der Abo-Saison 2022/23. Werke von György Ligeti und Luciano Berio greifen Melo­dien aus aller Welt auf. Von Aser­bai­dschan, Arme­nien und Rumä­nien führt die musi­ka­li­sche Reise bis nach Ita­lien und in die USA. Mez­zo­so­pra­nistin Corinna Scheurle, die am Musik­gym­na­sium in Feld­kirch matu­riert hat, singt Schubert-Lieder und Luciano Berios Folk Songs. Zum Abschluss des Kon­zerts erklingt Franz Schu­berts dritte Sym­phonie. Am Pult steht Chef­di­ri­gent Leo McFall.

Lieder aus dem Volk treffen auf den berühm­testen Lied­kom­po­nisten Öster­reichs: Franz Schu­bert. „Ich habe immer ein tiefes Unbe­hagen gespürt, wenn ich Volks­weisen, also spontan aus dem Volk ent­stan­dene Lieder, mit Kla­vier­be­glei­tung hörte“, sagte der ita­lie­ni­sche Kom­po­nist. Als Hom­mage an seine Frau, die Sän­gerin Cathy Ber­be­rian, schrieb Berio Folk Songs – zunächst für Stimme und sieben Instru­mente, 1973 dann für Stimme und Orchester. Dabei trug er neun Melo­dien aus ver­schie­denen Kul­tur­kreisen zusammen, dar­unter Arme­nien, Sizi­lien und den USA. Dieses Mate­rial bear­bei­tete er rhyth­misch und har­mo­nisch. Zwei Stücke in ähn­li­chem Stil erfand er komplett.

Corinna Scheurle erst­mals zu Gast beim SOV
Die Mez­zo­so­pra­nistin ist seit der Spiel­zeit 2021/22 Ensem­ble­mit­glied am Staats­theater Nürn­berg. Als Tochter einer Ungarin und eines Deut­schen liegt es Corinna Scheurle, gut mit ganz unter­schied­li­chen Spra­chen umzu­gehen. „Die Instru­men­tie­rung hält die Songs zusammen. Sie sind als ein Werk kom­po­niert, bei dem ein Stück nahtlos in das nächste über­geht. Die Her­aus­for­de­rung der Sän­gerin besteht darin, den ver­schie­denen Lie­dern eigene Farben zu geben“, erläu­tert Chef­di­ri­gent Leo McFall.

Scheurle dürften die Auf­tritte in mehr­fa­cher Hin­sicht Wie­der­se­hens­freude bereiten: Im Alter von sechs Jahren zog sie mit ihrer Familie aus dem Schwarz­wald nach Vor­arl­berg und machte ihre Matura am Musik­gym­na­sium in Feld­kirch. Ihre Schwester Julia lebt noch hier – und spielt Cello im SOV. Außerdem kennen sich Orchester und Sän­gerin von „Figaros Hoch­zeit“, der Opernstudio-Produktion der Bre­genzer Fest­spiele 2017.

Per­sön­liche Feld­for­schung in Rumänien
Das im Jahr 1951 ent­stan­dene Con­cert Româ­nesc von György Ligeti, einem gefei­erten Neuerer der Musik­tra­di­tion, kam beim strengen kom­mu­nis­ti­schen Regime in Ungarn gar nicht gut an. Zu west­lich, zu sub­versiv, deka­dent waren in ihren Ohren einige Dis­so­nanzen. Daher wurde das Kon­zert sofort ver­boten und erst zwanzig Jahre später uraufgeführt.

Inter­es­sant ist seine Ent­ste­hungs­ge­schichte: Wäh­rend eines Stu­di­en­auf­ent­haltes in Buka­rest nahm Ligeti an Reisen auf den Spuren rumä­ni­scher und unga­ri­scher Volks­musik teil. „Das vor­lie­gende vier­sät­zige Orchester-Stück mit Streicher- und Bläser-Soli basiert auf einer Viel­zahl rumä­ni­scher Volks­me­lo­dien, die ich auf­ge­zeichnet habe“, schrieb er. Das Werk war für ihn Aus­druck der „tiefen Liebe zur rumä­ni­schen Volks­musik und zur rumä­nisch­spra­chigen Kultur schlechthin“ eines Mannes, der 1923 in Sie­ben­bürgen (Teil des dama­ligen König­reichs Rumä­nien) zur Welt gekommen war.

Schubert-Lieder und die 3. Symphonie
Kein anderer öster­rei­chi­scher Kom­po­nist scheint so sehr mit der Volks­musik ver­bunden wie Franz Schu­bert; er hat Volks- zu Kunst­lie­dern gemacht, seine Lieder wurden wie­derum zu Volks­lie­dern. An die 600 Stück hat er geschrieben. Aus dieser unglaub­li­chen Fülle wird „Die junge Nonne“, „Im Abendrot“, „Ständ­chen“ und „Gruppe aus dem Tar­tarus“ zu hören sein, bevor seine 3. Sym­phonie das Pro­gramm beschließt.

Vom Schubert-Enthusiasten Johannes Brahms als ein­fache „Vor­ar­beiten“ abgetan, sind Schu­berts frühe Sym­pho­nien für Leo McFall immer unglaub­lich frisch, spontan und ener­gie­ge­laden: „Sie wurden für ein Lieb­ha­ber­or­chester geschrieben, und wir wissen nicht, ob Schu­bert sie je im Kon­zert auch gehört haben mag.“ Bei der offi­zi­ellen Urauf­füh­rung der Dritten in London, 50 Jahre nach Schu­berts Tod, waren die Kri­tiker aber voll des Lobes.

Wei­tere Infor­ma­tionen zum Kon­zert lie­fern Corinna Scheurle und Leo McFall in der nächsten Folge des SOV-Podcasts – online ab dem 12. Sep­tember auf www.sov.at.

FACTBOX

Symphonieorchester Vorarlberg
Erstes Abo-Konzert

Leo McFall: Chefdirigent
Corinna Scheurle: Mezzosopran

Samstag, 17. September 2022, 19.30 Uhr
Montforthaus Feldkirch
Sonntag, 18. September 2022, 17.00 Uhr
Festspielhaus Bregenz

György Ligeti: Concert Românesc
Luciano Berio: Folk Songs für Stimme und Orchester
Franz Schubert: Lieder
Franz Schubert: Symphonie Nr. 3 D-Dur D 200

Freier Kartenverkauf:
Bregenz Tourismus, Telefon 0043/5574/4959
Feldkirch Tourismus, Telefon 0043/5522/73467
in allen Vorverkaufsstellen von events-vorarlberg.at
in allen Filialen der Volksbank Vorarlberg
direkt beim SOV, Telefon 0043/5574/43447, Mail office@sov.at
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Es gelten keine Beschränkungen, das Tragen von FFP2-Masken in Innenräumen wird weiterhin empfohlen.

 

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