Frische kulturelle Impulse in lockerem Ambiente
Ensemble plus, SOV, literatur:vorarlberg und ORF laden am 4.11. zum texte & töne festival 23
Bregenz, 25. Oktober 2023 – Neue Musik, die das Symphonieorchester Vorarlberg und vor allem das Ensemble plus spielen, dazu Literatur aus der Region: Das ist das texte & töne festival 23 im ORF-Landesstudio Vorarlberg. Besonders nahbar werden Kunst und Künstler:innen durch Interviews von Jasmin Ölz-Barnay und Eva Teimel und durch die entspannte Atmosphäre bei freiem Eintritt. Mit Georg Friedrich Haas reist einer der größten zeitgenössischen Komponist:innen aus New York an. Als Hör-Einführung zum Festival gibt es ab dem 30. Oktober einen SOV-Podcast.
Neben der großen Orchesterliteratur setzt das SOV auf zeitgenössische Musik. Ein gutes Beispiel dafür ist das jährliche texte & töne festival im ORF-Landesstudio Vorarlberg. Heuer dirigiert Xandi van Dijk – ein in Südafrika geborener Künstler, der bereits im Vorjahr als Bratschist mit dem Symphonieorchester Vorarlberg musiziert hat. Ebenfalls Südafrikaner ist der Komponist Mokale Koapeng, dessen Stück „Ixesha: Ke Nako – Scenes from the Motherland“ am 4. November in Dornbirn als Uraufführung erklingen wird. Übersetzt bedeutet „Ixesha: Ke Nako“: Es ist Zeit. Entstanden ist es nach Koapengs Umzug nach Sambia. „Sein Ansatz ist es, Musik aus der eigenen Kultur mit westlichen Instrumenten auszudrücken“, erklärt van Dijk.
Als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine spielt das SOV „Stille Musik“ des ukrainischen Komponisten Valentin Silvestrov, der nach dem Ausbruch des Krieges nach Deutschland geflohen ist. Die berührende, zarte „Stille Musik“ möge nicht missverstanden werden: „In der aktuellen Situation rufe ich nicht zur Stille auf, es ist genau umgekehrt. Alles, was mich zu einem Menschen macht, was in mir menschlich ist, schreit in mir; ich muss so laut werden, wie ich nur kann“, sagte er im März 2023 der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Musik gewordene Wellenberge
Als Einstieg in das SOV-Konzert ab 20.15 Uhr sind Stücke österreichischer Komponisten zu hören. Otto Wanke hat sein Ensemblestück „Morphen“ für das SOV auf Orchestergröße erweitert: Bei seinem Kompositionsprinzip der Aleatorik wird vieles dem Zufall bzw. den jeweiligen Musiker:innen überlassen, sodass das Werk jedes Mal anders klingt – so auch bei dieser Uraufführung. Gerald Resch hat bei „Drift“ versucht, Wind- und Wellenbewegungen in Musik zu übersetzen. Als Solist am Cello konnte der Russe Alexey Stadler verpflichtet werden, der seine Extra-Klasse zum Beispiel bei den BBC Proms oder mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin zeigen konnte.
Das Publikum im ORF-Landesstudio Vorarlberg wird drei weitere Uraufführungen hören. Das Ensemble plus, das für den Großteil des musikalischen Programms zuständig ist, interpretiert Wladimir Rosinskijs „Animal Insomne“, Gerda Poppas „Sagittarius“ sowie „Humility & Gratitude & Love“ von Jodok Lingg. Leiter des Ensemble plus und Programmverantwortlicher des ganzen Festivals ist Guy Speyers, den Klassikfreund:innen auch als Stimmführer der Bratschen im SOV kennen.
Im Jahr seines 70. Geburtstags ist einer der international renommiertesten zeitgenössischen Komponist:innen zu Gast: Georg Friedrich Haas, der im Montafon aufgewachsen ist und seit zehn Jahren an der Columbia University in New York lehrt. Er hört vor Ort sein Stück „…fließend…“.
Zugängliche Themen und Künstler:innen
Neben Musik ist Literatur die zweite Säule des Festivals. Die heimischen Autor:innen Mathias Müller, André Pilz und Ann Kathrin Ast lesen aus ihren Texten. Ein zentraler Bestandteil des texte & töne festivals sind jedes Jahr die informativen Gespräche. Jasmin Ölz-Barnay und Eva Teimel, ORF-Journalistinnen und Expertinnen für Kultur, führen vor den Konzerten und Lesungen Interviews mit den jeweiligen Künstler:innen. So sind Besucher:innen gut informiert und können von einem der zahlreichen Programmpunkte zum nächsten schlendern oder zwischendurch eine Pause einlegen.
texte & töne 23 dauert von 15 bis 23 Uhr, der Eintritt ist frei. Der ORF Vorarlberg zeichnet das Festival auf, zu hören ist es am 12.12.2023 ab 19.30 Uhr auf Ö1.
Interessante Infos vorab liefert die aktuelle Folge des SOV-Podcasts „SOV zum Reinhören“, die ab dem 30. Oktober auf www.sov.at online ist, außerdem auf den bekannten Streamingdiensten.
FACTBOX
texte & töne festival 23
Veranstalter
ORF Vorarlberg, Symphonieorchester Vorarlberg, Ensemble plus und literatur:vorarlberg
Samstag, 4. November 2023
15 bis 23 Uhr, SOV-Konzert um 20.15 Uhr
ORF-Landesstudio Vorarlberg, Dornbirn
Kompositionen von Georg Friedrich Haas, Gerda Poppa, Malte Giesen, Nico Muhly, Wladimir Rosinskij, Sarah Nemtsov und Jodok Lingg
Musiker:innen: Michaela Girardi, Anita Martinek, Guy Speyers, Jessica Kuhn, Nikolaus Feinig-Hartmann,Anja Nowotny-Baldauf, Hauke Kohlmorgen, Bertram Brugger, Martin Gallez, Lukas Nußbaumer, Roché Jenny, Ulrike Neubacher, Jodok Lingg, Isabella Lingg und Martin Grabher
Dirigent: Thomas Gertner
Texte von Mathias Müller, André Pilz und Ann Kathrin Ast
Konzert SOV
Dirigent: Xandi van Dijk
Violoncello: Alexey Stadler
Programm:
Otto Wanke – Morphen für Orchester
Gerald Resch – Drift. Für Violoncello und Kammerorchester
Violoncello: Alexey Stadler
Mokale Koapeng – Ixesha: Ke Nako – Scenes from the Motherland
Valentin Silvestrov – Stille Musik
Moderation: Eva Teimel und Jasmin Ölz-Barnay
Der Eintritt ist frei.
Mitschnitt des Festivals am 12. Dezember 2023 ab 19.30 Uhr auf Ö1
www.sov.at
www.ensembleplus.at
https://literatur-vorarlberg.at
https://vorarlberg.ORF.at
Rückfragehinweis für die Redaktionen:
Symphonieorchester Vorarlberg, Barbara Urstadt, Telefon 0043/676/7313737, Mail barbara.urstadt@sov.at
Pzwei. Pressearbeit., Thorsten Bayer, Telefon 0043/699/81223482, Mail thorsten.bayer@pzwei.at