Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee

Gernot Brauchle wird neuer Vor­sit­zender der Inter­na­tio­nalen Bodensee-Hochschule

Rektor der Päd­ago­gi­schen Hoch­schule Vor­arl­berg setzt stark auf Anwendungsorientierung

Feldkirch/Kreuzlingen, 15. April 2020 – Der Rektor der Päd­ago­gi­schen Hoch­schule Vor­arl­berg, Gernot Brauchle, ist zum neuen Vor­sit­zenden der Inter­na­tio­nalen Bodensee-Hochschule IBH gewählt worden. Er tritt Anfang Juli die Nach­folge von Sebas­tian Wörwag an, der den Hoch­schul­ver­bund sechs Jahre lang geleitet hatte. Brauchle will die IBH als eigene Rechts­per­sön­lich­keit kon­sti­tu­ieren und damit weiter stärken. Inhalt­lich setzt der 55-Jährige den Schwer­punkt auf anwen­dungs­ori­en­tierte Forschung.

Seit 20 Jahren för­dert und koor­di­niert die Inter­na­tio­nale Bodensee-Hochschule die wis­sen­schaft­liche Zusam­men­ar­beit um den Bodensee. Ihr gehören 30 Hoch­schulen aus Deutsch­land, Liech­ten­stein, Öster­reich und der Schweiz mit rund 115.000 Stu­die­renden und mehr als 20.000 For­schenden an. Geleitet wird der größte hoch­schul­ar­ten­über­grei­fende Ver­bund Europas vom soge­nannten Koope­ra­ti­onsrat der Rek­to­rinnen und Rektoren.

Vor­sit­zender des Koope­ra­ti­ons­rats ist seit knapp sechs Jahren der Rektor der Fach­hoch­schule St. Gallen, Prof. Dr. Sebas­tian Wörwag. Er wech­selt als Rektor an die Berner Fach­hoch­schule und gibt des­halb Ende Juni sein Amt als IBH-Vorsitzender ab. Zu seinem Nach­folger wählten die Rek­to­rinnen und Rek­toren nun Univ.-Doz. Dr. Gernot Brauchle, seit 2014 Rektor der Päd­ago­gi­schen Hoch­schule Vor­arl­berg. Der 55-Jährige war zuvor Vor­stand des Insti­tuts für Ange­wandte Psy­cho­logie an der Pri­vaten Uni­ver­sität UMIT in Hall in Tirol.

Hoch­schulen müssen Wir­kung für die Region schaffen
Lan­des­statt­hal­terin Bar­bara Schöbi-Fink, für Wis­sen­schaft ver­ant­wort­li­ches Mit­glied der Vor­arl­berger Lan­des­re­gie­rung, gra­tu­lierte Brauchle zur Wahl: „Mit der Koope­ra­tion der Hoch­schulen gewinnen wir in allen vier Anrai­ner­staaten am Bodensee wich­tige Impulse für Wirt­schaft und Gesell­schaft. Gernot Brauchle steht für diese pra­xis­ori­en­tierte Zusam­men­ar­beit, die wir in den nächsten Jahren noch deut­lich ver­stärken wollen.“ Vor­arl­berg hat der­zeit den Vor­sitz in der Inter­na­tio­nalen Bodensee-Konferenz inne.

Auch Brauchle will die IBH als anwen­dungs­ori­en­tierten Ver­bund wei­ter­ent­wi­ckeln: „Wir wollen mit unseren Pro­jekten im Boden­see­raum unmit­telbar wirksam werden, sei es in For­schungs­pro­jekten, gemein­samen Stu­di­en­gängen oder Part­ner­schaften mit der Praxis. Das ist die Grund­idee der IBH.“ Als Bei­spiel nennt der 55-Jährige die IBH-Labs, in denen der­zeit 16 Hoch­schulen und ins­ge­samt 28 Unter­nehmen und Orga­ni­sa­tionen eng zusam­men­ar­beiten. Sie sollen 2022 mit neuen The­men­schwer­punkten wei­ter­ge­führt werden, nachdem im Früh­jahr 2021 die erste Auf­lage der IBH-Labs abge­schlossen wird.

Inhalt­li­cher Schwer­punkt für die kom­menden Jahre wird der digi­tale Wandel in der Region sein, von dem sowohl Unter­nehmen als auch öffent­liche Ein­rich­tungen und Schulen betroffen sind. „Mit diesem Schwer­punkt tragen die Pro­jekte direkt zur Stand­ort­at­trak­ti­vität der Region bei“, ist Brauchle über­zeugt. Auch grenz­über­schrei­tende Stu­di­en­gänge will der künf­tige Vor­sit­zende weiter ausbauen.

Eigene Rechts­per­sön­lich­keit schaffen
Orga­ni­sa­to­risch will Brauchle die IBH neu auf­stellen. Aktuell ist die IBH ein Pro­jekt der Inter­na­tio­nalen Bodensee-Konferenz. Im kom­menden Jahr soll sie die Rechts­form eines Euro­päi­schen Ver­bunds für ter­ri­to­riale Zusam­men­ar­beit (EVTZ) erhalten. Damit wird sie zu einer eigenen Rechts­per­sön­lich­keit, gewinnt an Hand­lungs­fä­hig­keit und kann schneller agieren. Der Koope­ra­ti­onsrat hat dazu in seiner letzten Sit­zung einen Grund­satz­be­schluss zur Grün­dung eines EVTZ getroffen. Die enge Zusam­men­ar­beit mit der Inter­na­tio­nalen Bodensee-Konferenz will Brauchle bei­be­halten: „Sie ist unser starker Partner in der Region.”

Der Rektor der Päd­ago­gi­schen Hoch­schule Vor­arl­berg bedankte sich nach seiner Wahl beim der­zei­tigen Vor­sit­zenden Sebas­tian Wörwag, der in der IBH „einen beein­dru­ckenden Kul­tur­wandel“ geschafft habe: „Bei der IBH heißt es immer: Das WIR gewinnt. Die Hoch­schulen sehen sich nicht als Kon­kur­renz, son­dern pro­fi­tieren von­ein­ander.“ Diese Koope­ra­tion ganz unter­schied­li­cher Hoch­schulen funk­tio­niert über die Lan­des­grenzen hinweg — von den großen Uni­ver­si­täten Zürich, Kon­stanz und St. Gallen bis hin zu kleinen Ein­rich­tungen wie Brauchles eigener Hoch­schule, der PH Vorarlberg.

Info: www.bodenseehochschule.org

Zur Person:
Univ.-Doz. Dr. Gernot Brauchle

  • geboren 21. 9. 1964 in Dornbirn
  • verheiratet, zwei Kinder
  • 1996 Doktorat am Institut für Psychologie, Universität Innsbruck
  • 1997 – 2007 Assistent am Institut für Sozialmedizin, Universität Innsbruck und Medizinische Universität Innsbruck
  • 2006 Habilitation für das Fach Notfallpsychologie
  • 2009 – 2014 Vorstand des Instituts für Angewandte Psychologie an der Privaten Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik, Hall in Tirol (UMIT)
  • seit 2014: Rektor der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg
  • seit 2016: Mitglied im Vorstand der Internationalen Bodensee-Hochschule
  • zahlreiche Publikationen und Forschungsprojekte

 

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