arbeit plus - Soziale Unternehmen Vorarlberg

Hun­derte Lang­zeit­ar­beits­lose in Vor­arl­berg von AMS-Kürzungen betroffen

Soziale Unter­nehmen: „Wer bei aktiver Arbeits­markt­po­litik kürzt, kürzt Lebenschancen“

Lust­enau, 1. März 2018 – „Wer bei den Mit­teln der aktiven Arbeits­markt­po­litik kürzt, der kürzt bei Per­spek­tiven, Hoff­nungen und Lebens­chancen lang­zeit­ar­beits­loser Men­schen“, kri­ti­siert die Spre­cherin der Sozialen Unter­nehmen Vor­arl­berg, Bene­dicte Häm­merle, die geplanten Ein­spa­rungen beim AMS-Budget durch die neue Bun­des­re­gie­rung. Von den 600 Vor­arl­ber­ge­rinnen und Vor­arl­berger in Arbeits­pro­jekten würden viele die Chance auf den Wie­der­ein­stieg in den Arbeits­markt verlieren.

Dass die Mittel für die aktive Arbeits­markt­po­litik um 600 Mil­lionen Euro gekürzt werden sollen, kri­ti­sieren die Sozialen Unter­nehmen Vor­arl­berg scharf. „Es ist absurd. Die geplanten Ein­spa­rungen sind in Wirk­lich­keit kaum Ein­spa­rungen“, betont Ver­bands­spre­cherin Bene­dicte Häm­merle. Von den gestri­chenen Gel­dern fällt ein Groß­teil ohnehin als Arbeits­lo­sen­geld und Not­stands­hilfe an.

Stu­dien zeigen, dass sich Inves­ti­tionen in die aktive Arbeits­markt­po­litik inner­halb von fünf Jahren rechnen“, betont Häm­merle. „Schließ­lich kommen zu den direkten Rück­flüssen durch die höhere Beschäf­ti­gung noch Ein­spa­rungen bei Min­dest­si­che­rung, Not­stands­hilfe und auch im Gesundheitssystem.“

Lang­zeit­ar­beits­lose brau­chen Unterstützung
Im Dach­ver­band Soziale Unter­nehmen Vor­arl­berg sind die AQUA Mühle Vor­arl­berg, carla der Caritas Vor­arl­berg, die Dorn­birner Jugend­werk­stätten, Integra Vor­arl­berg und die Kaplan Bonetti Arbeits­pro­jekte orga­ni­siert. Mit ihren Arbeits­pro­jekten bereiten sie lau­fend rund 600 Vor­arl­ber­ge­rinnen und Vor­arl­berger auf den Wie­der­ein­stieg am Arbeits­markt vor.

Es sei Fakt, dass lang­zeit­ar­beits­lose Men­schen nicht im glei­chen Ausmaß wie andere Arbeits­su­chende von der anzie­henden Kon­junktur pro­fi­tieren, betonen die Sozialen Unter­nehmen. Vor allem Men­schen über 50 Jahre und mit erschwerten Bedin­gungen hätten am hei­mi­schen Arbeits­markt sehr schlechte Karten.

Kür­zungen treffen die Schwächsten
„Was ist die Alter­na­tive, wenn sie nun nicht mehr aus­rei­chend beim beruf­li­chen Wie­der­ein­stieg unter­stützt werden?“ fragt Spre­cherin Häm­merle. Sie appel­liert an die Lan­des­re­gie­rung, das AMS und die Sozi­al­partner im Land, „gemeinsam und aktiv Lösungen zu suchen, um die bis­he­rigen Maß­nahmen zur Bekämp­fung der Lang­zeit­ar­beits­lo­sig­keit abzu­si­chern. Alles andere wäre ein mas­siver Rück­schritt der aktiven Arbeits­markt­po­litik für alle Men­schen in unserem Land.“ Die Ein­spa­rungen würden „wieder einmal auf den Schul­tern der ein­kom­mens­schwächsten Men­schen aus­ge­tragen. Das dürfen wir in einem Sozi­al­staat nicht zulassen“, so Hämmerle.

Durch die Kür­zungen gefährdet wäre auch eine Reihe von Leis­tungen der Sozialen Unter­nehmen: Re-Use, Recy­cling, Haus­halts­hilfen für Ältere, Fahr­rad­dienst­leis­tungen, Land­schafts­rei­ni­gung, Auf­fors­tungs­ar­beiten, Mit­tags­ver­pfle­gung für Schüler, und vieles mehr.

Infor­ma­tion: www.sozialeunternehmen-vorarlberg.at

 

 

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