Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee

Inter­na­tio­nale Bodensee-Hochschule inten­si­viert Zusam­men­ar­beit von Wis­sen­schaft und Praxis

Digi­taler Wandel im Zen­trum der Leis­tungs­ver­ein­ba­rung – Hochschul-Netzwerk soll 2022 selbst­ständig werden

Bre­genz, 11. Dezember 2020 – Die Inter­na­tio­nale Bodensee-Hochschule (IBH) richtet sich inhalt­lich und orga­ni­sa­to­risch neu aus. Der Ver­bund von 27 Hoch­schulen wird künftig noch stärker mit Unter­nehmen und Orga­ni­sa­tionen zusam­men­ar­beiten und damit in der Vier­län­der­re­gion wirksam werden. Das steht im Mit­tel­punkt der neuen Leis­tungs­ver­ein­ba­rung mit der IBH für die Jahre 2022 bis 2025, die die Regie­rungs­chefs der Inter­na­tio­nalen Bodensee-Konferenz (IBK) heute, Freitag, beschlossen. Inhalt­li­cher Schwer­punkt werden Pro­jekte zum digi­talen Wandel. Infor­miert wurden die Regie­rungs­chefs bei ihrem vir­tu­ellen Treffen auch über den Stand der Vor­be­rei­tungen für die künf­tige Selbst­stän­dig­keit der IBH.

Seit 20 Jahren för­dert und koor­di­niert die Inter­na­tio­nale Bodensee-Hochschule (IBH) im Auf­trag der IBK die wis­sen­schaft­liche Zusam­men­ar­beit in der Vier­län­der­re­gion Bodensee. Ihr gehören 27 Hoch­schulen aus Deutsch­land, Öster­reich, der Schweiz und Liech­ten­stein mit rund 115.000 Stu­die­renden und mehr als 20.000 For­schenden an.

Die Regie­rungs­chefs der Inter­na­tio­nalen Bodensee-Konferenz beschlossen am Freitag ein­stimmig die inhalt­liche Aus­rich­tung und die Finanz­aus­stat­tung der IBH für die Jahre 2022 bis 2025. Das Budget bleibt mit gut 1 Mil­lion Euro jähr­lich stabil. Die Mittel für die IBH kommen aus den Etats der IBK-Mitgliedsländer und ‑kan­tone.

Große Wir­kung für die Region
Inhalt­lich wird die Inter­na­tio­nale Bodensee-Hochschule in den kom­menden Jahren den digi­talen Wandel in der Vier­län­der­re­gion unter­stützen: sei es mit pra­xis­ori­en­tierten Inno­va­ti­ons­pro­jekten oder mit dem Aufbau grenz­über­schrei­tender Stu­di­en­gänge und Lehr­an­ge­bote. „Die IBH und ihre Mit­glieds­hoch­schulen leisten einen wich­tigen Bei­trag, damit unsere Region die Chancen des digi­talen Wan­dels optimal nützt“, ist der aktu­elle Vor­sit­zende der Inter­na­tio­nalen Bodensee-Konferenz, der Vor­arl­berger Lan­des­haupt­mann Markus Wallner, überzeugt.

Schon bisher hat das Hoch­schul­netz­werk die Zusam­men­ar­beit zwi­schen Wis­sen­schaft, Unter­nehmen und anderen Orga­ni­sa­tionen in ihren Pro­jekten unter­stützt. Dieser Schwer­punkt wird nun aus­ge­baut. Anfang 2021 werden dazu unter anderem die IBH-Labs neu aus­ge­schrieben, in denen Hoch­schulen und Unter­nehmen gemeinsam an Lösungen für den digi­talen Wandel arbeiten. Ins­ge­samt sind an den Pro­jekten der IBH schon jetzt Jahr für Jahr meh­rere Hun­dert Pra­xis­partner betei­ligt. „Solche starken Netz­werke aus Wis­sen­schaft und Praxis sind der Schlüssel für den Wirt­schafts­standort Bodensee“, betont Wallner.

Gemein­same grenz­über­schrei­tende Studiengänge
Durch die enge Zusam­men­ar­beit soll auch die Attrak­ti­vität der Region für Talente aus der ganzen Welt steigen. „Talente für Stu­dium und Beruf zu gewinnen, ist eine gemein­same Auf­gabe von Hoch­schulen, Wirt­schaft und Politik in der Vierländer-region“, betont IBH-Vorsitzender Gernot Brauchle, Rektor der Päd­ago­gi­schen Hoch­schule Vor­arl­berg. Ein wich­tiges Instru­ment dafür ist die Grün­dung grenz­über­schrei­tender Stu­di­en­gänge unter dem Dach der IBH. „Mit gemein­samen Stu­di­en­gängen ver­binden wir das Know-how der Hoch­schulen. Damit wird die Region auch inter­na­tional attraktiv“, ist Brauchle überzeugt.

IBH soll selbst­ständig werden
Bei ihrem vir­tu­ellen Treffen infor­mierten sich die Regie­rungs­chefs der Inter­na­tio­nalen Bodensee-Konferenz auch über den Stand der Vor­be­rei­tungen zur Grün­dung eines „Euro­päi­schen Ver­bunds für Ter­ri­to­riale Zusam­men­ar­beit“. Damit soll die Inter­na­tio­nale Bodensee-Hochschule ab dem Jahr 2022 zu einer eigenen Rechts­per­sön­lich­keit werden. Sie wird damit an Hand­lungs­fä­hig­keit gewinnen und kann eigene För­der­mittel, zum Bei­spiel aus Töpfen der Euro­päi­schen Union ein­werben. Der Beschluss soll bei der nächsten Sit­zung der Regie­rungs­chefs fallen. Die enge Ver­bin­dung zwi­schen IBK und IBH soll durch eine lang­fris­tige Koope­ra­ti­ons­ver­ein­ba­rung unter­mauert werden. Bisher ist die IBH ein Pro­jekt der Inter­na­tio­nalen Bodensee-Konferenz.

Baden-Württembergs Regie­rungs­chef Win­fried Kret­sch­mann sieht mit dem Beschluss zur Leis­tungs­ver­ein­ba­rung und der geplanten Grün­dung einer Rechts­per­sön­lich­keit die Wei­chen für die Zukunft der Inter­na­tio­nalen Bodensee-Hochschule gestellt: „Für mich ist die IBH durch ihre aus­ge­zeich­nete For­schung und Lehre ein Leucht­turm im Bereich der Wis­sen­schaft. Die Koope­ra­tion der Hoch­schulen über die Grenzen hinweg ist – vor allem in der heu­tigen Zeit – keine Selbst­ver­ständ­lich­keit. Diese Stärke wird sie mit dem heute getrof­fenen Beschluss in den nächsten Jahren noch weiter aus­bauen können. Denn wir dürfen nicht ver­gessen: unsere Wis­sen­schaft steht in einem harten inter­na­tio­nalen Wett­be­werb. Dem können wir nur stand­halten, indem wir uns in Europa zusam­mentun und kooperieren.“

Auch der St. Galler Regie­rungsrat Fredy Fässler, ab Jänner Vor­sit­zender der Inter­na­tio­nalen Bodensee-Konferenz, sieht die Wei­chen richtig gestellt: „Die Inter­na­tio­nale Bodensee-Hochschule wird wich­tige Impulse beim Thema Digi­taler Wandel setzen – aus meiner Sicht das zen­trale Thema unserer Zeit für die wei­tere gesell­schaft­liche und wirt­schaft­liche Ent­wick­lung.“ Die Zusam­men­ar­beit über die Grenzen hinweg werde St. Gallen unter seinem Vor­sitz aus­bauen: „Wir haben in den ver­gan­genen Monaten erlebt, wie fragil diese Öff­nung ist.“

Info: www.bodenseehochschule.org

 

Fact-Box:
Internationale Bodensee-Hochschule

- 27 Hochschulen
- 115.000 Studierende
- 20.000 Forschende
- 1 Million Euro Jahresbudget
- Länder und Kantone, die die IBH fördern: Baden-Württemberg, Bayern, Vorarlberg, Liechtenstein, Thurgau, St. Gallen, Schaffhausen, Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, Zürich

 

Die Hochschulen der Internationalen Bodensee-Hochschule

Deutschland
Duale Hochschule Baden-Württemberg DHBW Ravensburg / Friedrichshafen
Hochschule Albstadt-Sigmaringen
Hochschule Furtwangen
Hochschule Kempten
HTWG Konstanz
RWU Hochschule Ravensburg-Weingarten University of Applied Sciences
Pädagogische Hochschule Weingarten
Staatliche Hochschule für Musik Trossingen
Universität Konstanz
Zeppelin Universität Friedrichshafen

Liechtenstein
Universität Liechtenstein

Österreich
Fachhochschule Vorarlberg GmbH
Pädagogische Hochschule Vorarlberg
Schloss Hofen
Vorarlberger Landeskonservatorium

Schweiz
HfH Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik
HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich
OST – Ostschweizer Fachhochschule
Pädagogische Hochschule St. Gallen
Pädagogische Hochschule Schaffhausen
Pädagogische Hochschule Thurgau
Pädagogische Hochschule Zürich
SHLR Schweizer Hochschule für Logopädie Rorschach
Universität St. Gallen
Universität Zürich
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW
Zürcher Hochschule der Künste ZHdK

 

 

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Inter­na­tio­nale Bodensee-Hochschule, Prof. Dr. Markus Rhom­berg, Telefon +41/71/6770525, Mail rhomberg@bodenseehochschule.org
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