KlimaVOR!

Klimaschutz-Allianz for­dert deut­lich höhere Stan­dards bei Neubau und Sanierung

Ent­wurf zur Vor­arl­berger Bau­tech­nik­ver­ord­nung „gefährdet das Ziel der Energieautonomie“

Bre­genz, 17. März 2021 – Fast 20 im Kli­ma­schutz enga­gierte Unter­nehmen und Orga­ni­sa­tionen for­dern eine Über­ar­bei­tung der geplanten Vor­arl­berger Bau­tech­nik­ver­ord­nung: Der vom Land vor­ge­legte Ent­wurf „gefährdet das Ziel der Ener­gie­au­to­nomie“, heißt es in der gemein­samen Stel­lung­nahme. Die Klimaschutz-Allianz ver­langt die deut­liche Reduk­tion der Treib­haus­gas­emis­sionen von Gebäuden, höhere Stan­dards bei Teil­sa­nie­rungen und eine ver­pflich­tende Instal­la­tion von Pho­to­vol­ta­ik­an­lagen. Zu den Unter­stüt­zern der von Kli­maVOR! ein­ge­reichten Stel­lung­nahme gehören Bau­un­ter­nehmer Hubert Rhom­berg, Mor­scher Bau- und Pro­jekt­ma­nage­ment sowie die Archi­tekten Carlo Baum­schlager, Roland Gnaiger und Her­mann Kaufmann.

Alle drei bis vier Jahre wird die Vor­arl­berger Bau­tech­nik­ver­ord­nung über­ar­beitet. Sie schreibt die aktu­ellen Min­dest­stan­dards im Neubau und bei der Sanie­rung von Gebäuden für die kom­menden Jahre fest. 18 Orga­ni­sa­tionen und Unter­nehmen, die sich für den Kli­ma­schutz enga­gieren, haben nun eine gemein­same Stel­lung­nahme zur geplanten Novelle eingebracht.

Zu den Unter­zeich­nern gehören die Archi­tekten Carlo Baum­schlager, Roland Gnaiger, Johannes Kauf­mann und Her­mann Kauf­mann, der Bau­un­ter­nehmer Hubert Rhom­berg und der Bür­ger­meister von Mäder, Rainer Sie­gele. Auch Unter­nehmen wie DOMA Solar­technik, Ener­cret, Mor­scher Bau, das Pla­nungs­team E‑Plus und Weider Wär­me­pumpen unter­stützen die Stel­lung­nahme. Orga­ni­sa­tionen wie die ARGE Erneu­er­bare Energie, die Gemein­wohl­öko­nomie Vor­arl­berg und das Kli­ma­bündnis unter­stützen die Forderungen.

Den vor­lie­genden Ent­wurf des Landes sehen wir kri­tisch“, sagt der Obmann des Ver­eins Kli­maVOR!, Christof Drexel. „Um die Ener­gie­au­to­nomie zu errei­chen, müssen wir unseren Gebäu­de­be­stand nach und nach auf den opti­malen Stan­dard bringen. Die Lan­des­re­gie­rung muss mit der anste­henden Novelle ambi­tio­nierte Maß­nahmen setzen, sonst gefährdet sie das Ziel der Energieautonomie.“

Kli­ma­schutz rechnet sich
Die Kli­ma­schutz­al­lianz for­dert daher sowohl im Neubau als auch in der Sanie­rung höhere tech­ni­sche Stan­dards. „Kli­ma­schutz rechnet sich“, betonen die Unter­stützer der Stel­lung­nahme. „Alle Stu­dien zeigen: Wer mit hoher Qua­lität baut, hat über die Lebens­zeit eines Gebäudes die geringsten Kosten. Die Maß­nahmen sind also auch betriebs­wirt­schaft­lich ver­nünftig. Volks­wirt­schaft­lich sind sie ohnehin sinn­voll, da sie Arbeits­plätze schaffen und die regio­nale Wert­schöp­fung steigern.“

Die vom Verein Kli­maVOR! erar­bei­tete und von den anderen Unter­nehmen und Orga­ni­sa­tionen unter­stützte Stel­lung­nahme ent­hält sechs kon­krete For­de­rungen zur Bau­tech­nik­ver­ord­nung. Wich­tigster Punkt ist die sofor­tige Sen­kung der Treib­haus­gas­emis­sionen von Neu­bauten auf maximal 10 Kilo­gramm CO2-Equi­va­lent pro Qua­drat­meter und Jahr. Gas­hei­zungen im Neubau wären dann kaum mehr wirt­schaft­lich. Ab 2023 soll dieser Wert auf 8 gesenkt werden.

Zweite wich­tige For­de­rung sind stren­gere Grenz­werte für Bau­teil­sa­nie­rungen: „Wir halten die mas­sive Reduk­tion der Grenz­werte schon aus wirt­schaft­li­chen Gründen für drin­gend erfor­der­lich. Der Ent­wurf würde für Vor­arl­berg weit schlech­tere Qua­li­täten zulassen als der Rest Öster­reichs. Zudem sind die emp­foh­lenen Werte Vor­aus­set­zung für die Errei­chung der Ziele zur Energieautonomie.“

Sinn­voll ist nach Ansicht der Experten auch eine Ver­pflich­tung zur Instal­la­tion einer Pho­to­vol­ta­ik­an­lage: „Der erfor­der­liche, mas­sive Ausbau erneu­er­barer Ener­gien kann nur gelingen, wenn jedes Dach, das eine wirt­schaft­liche Umset­zung einer Pho­to­vol­ta­ik­an­lage zulässt, auch tat­säch­lich genutzt wird.“ Hier sehen die Experten eben­falls die Wirt­schaft­lich­keit gegeben: „Eine Pho­to­vol­ta­ik­an­lage rechnet sich meist inner­halb weniger Jahre.“

 Zitate: 

Die not­wen­digen Anstren­gungen zur Errei­chung der Ener­gie­au­to­nomie sind in diesem Ent­wurf wieder nicht erkennbar. Die Zeit der lauen Kom­pro­misse ist end­gültig abgelaufen.

Univ.-Prof. Arch. DI Her­mann Kaufmann

Wenn nicht wir in Vor­arl­berg, mit unseren groß­ar­tigen Vor­aus­set­zungen an tech­ni­schem und hand­werk­li­chem Know-how, an Wohl­stand und Akzep­tanz in der Bevöl­ke­rung, vor­zeigen können, wie Ener­gie­au­to­nomie und die Kli­ma­ziele zu errei­chen sind, wer in Europa soll es dann tun?

o. Univ.Prof. em. Mag.arch. DI Roland Gnaiger

 

Unter­stützer der Stel­lung­nahme zur Bautechnikverordnung:

Archi­tekt Roland Gnaiger
ARGE Erneu­er­bare Energie Vorarlberg
Baum­schlager Hutter Partners
Bio­sphä­ren­park Großes Walsertal
DOMA Solartechnik
ENERCRET
EnergieWenden
Ener­gie­werk Ilg
Gemein­wohl­öko­nomie Vorarlberg
HK Archi­tekten Her­mann Kauf­mann + Partner
Johannes Kauf­mann Architektur
Kli­ma­bündnis Vorarlberg
Mor­scher Bau- und Projektmanagement
Pla­nungs­team E‑Plus
Rainer Sie­gele, Bür­ger­meister Mäder
Hubert Rhom­berg, Bauunternehmer
Spek­trum Bau­physik und Bauökologie
Weider Wärmepumpen

 

Stel­lung­nahme zur Bau­tech­nik­ver­ord­nung im Wort­laut: www.pzwei.at/stellungnahme-btv-novelle/

 

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