KlimaVOR!

Kurz­fristig rea­li­sier­bare Ent­las­tung: Schnell­bus­li­nien für Vor­arl­bergs Mobilitätszukunft

Verein Kli­maVOR! emp­fiehlt neuer Lan­des­re­gie­rung Metrobus für Anbin­dung abseits der Schiene

Bre­genz, 7. November 2024 – Mobi­lität ist das größte Emis­si­ons­pro­blem Vor­arl­bergs – und zugleich das lös­barste. Mit dem Angebot wächst die Bereit­schaft zum Umstieg auf kli­ma­scho­nende öffent­liche Ver­kehrs­mittel. In Vor­arl­berg ging 2023 erst­mals der moto­ri­sierte Indi­vi­du­al­ver­kehr (MIV) zurück. Ganz ohne (E-)Auto wird es auch in Zukunft nicht gehen. Wie viel Ver­kehr aber auf Bus, Bahn und Rad ver­la­gert werden kann, hängt vom Angebot ab. Der Verein Kli­maVOR! emp­fiehlt der neuen Lan­des­re­gie­rung das inter­na­tional erfolg­reiche Metrobus-Konzept als Lösung. Dicht getak­tete Schnell­bus­li­nien schaffen bei fle­xi­blem und kos­ten­ef­fi­zi­entem Betrieb sofor­tige Ent­las­tung an Ver­kehrs­kno­ten­punkten im Rheintal.

Vor­arl­bergs Bevöl­ke­rung fährt immer öfter öffent­lich, gesund und sauber. Das belegen die Rekord­zahlen bei den Kli­ma­ti­ckets, der lan­des­weite E‑Bike-Boom und der erst­mals beob­ach­tete Rück­gang beim MIV. Vor­arl­bergs Mobi­li­täts­zu­kunft ist zen­tral für die ange­strebte Ener­gie­au­to­nomie und ver­fügt gleich­zeitig über enormes Poten­zial. Ganz ohne (E-)Auto wird es in länd­li­chen Räumen aber auch in Zukunft nicht gehen – tech­no­lo­gi­sche Fort­schritte und ver­kehrs­be­ru­hi­gende Maß­nahmen ver­spre­chen gerin­gere Emis­sionen und mehr Lebensqualität.

Wir bewegen uns in die rich­tige Rich­tung, müssen aber beim Tempo zulegen. Viele Men­schen wollen umsteigen, haben aber keine gute Anbin­dung“, betont Christof Drexel, Obmann des Ver­eins Kli­maVOR! „Über 70 Pro­zent der mit dem PKW zurück­ge­legten Wege sind kürzer als 10 Kilo­meter“, berichtet Martin Reis, Geschäfts­führer des Ener­gie­in­sti­tuts Vor­arl­berg. Er ver­weist auf die Ergeb­nisse der neu­esten Ver­kehrs­ver­hal­tens­be­fra­gung KONTIV und hebt den Erfolg des E‑Bikes hervor: „Diese Inno­va­tion ermög­licht, auch län­gere Stre­cken als bisher kom­for­tabel mit dem Fahrrad zurück­zu­legen.“ Der Umstieg aufs E‑Bike beweist die Bereit­schaft der Men­schen bei pas­senden Alternativen.

Schnelle Lösung: Schnellbusnetz
Hand­lungs­be­darf besteht vor allem abseits der Schiene. „Die Lösung liegt seit Jahren auf dem Tisch. Schnell­bus­li­nien schließen die Lücken im öffent­li­chen Ver­kehrs­netz. Sie ver­binden schie­nen­lose Regionen und schaffen eine bequeme Alter­na­tive in ver­kehrs­be­las­teten Regionen. Der Metrobus ver­wirk­licht den Traum von der Tram“, ist Christof Drexel über­zeugt. Er erin­nert an die vom Land Vor­arl­berg beauf­tragte Eva­lu­ie­rung des Büros EBP Schweiz AG aus dem Jahr 2019. Dabei wurde das Metrobus-Konzept als fle­xi­blere und kos­ten­güns­ti­gere Lösung gegen­über der Ring­stra­ßen­bahn emp­fohlen. Mit rund 60 Mil­lionen Euro Inves­ti­ti­ons­kosten wäre das rasch rea­li­sier­bare Schnell­bus­netz zehnmal güns­tiger als eine Ring­stra­ßen­bahn im Unteren Rheintal.

Schnell­bus­li­nien halten in jeder Gemeinde nur ein bis zwei Mal, werden an Kreu­zungs­punkten bevor­rangt und bewegen sich weit­ge­hend auf Bus-Vorrangspuren. Klei­nere Fahr­zeuge, hohe Fre­quenzen und fle­xible Tak­tungen sorgen für maxi­male Effizienz.

Mehr Lebens­qua­lität und Technologie-Fortschritt
Das attrak­ti­vere ÖV-Angebot muss durch den Abbau von Pri­vi­le­gien beim MIV begleitet werden. Maß­nahmen wie Tempo 30, Fahr­rad­straßen, Fußgänger- und Begeg­nungs­zonen sorgen in vielen Gemeinden bereits für mehr Lebens­qua­lität und Sicher­heit sowie weniger Verkehrs- und Lärm­be­las­tung. Christof Drexel hebt die Ein­bin­dung der Bürger:innen hervor: „Betei­li­gungs­pro­zesse und Volks­be­fra­gungen sind das per­fekte Mittel für posi­tive Veränderungen.“

Neben Ver­kehrs­ver­mei­dung und ‑ver­la­ge­rung sind tech­no­lo­gi­sche Lösungen für den moto­ri­sierten Ver­kehr erfor­der­lich. Hier berichtet Drexel von erfreu­li­chen Neu­ig­keiten aus der For­schung. Bat­te­rien werden bil­liger und dank neuer Kon­zepte auch lang­le­biger. „3.500 Zyklen ver­spre­chen eine Fahr­leis­tung von 1.000.000 Kilo­me­tern. Die neu­esten Ent­wick­lungen laden schneller und werden zuneh­mend von raren oder pro­ble­ma­ti­schen Roh­stoffen wie Kobalt und Lithium unab­hängig“, so Drexel. „Über die Nut­zungs­dauer des Fahr­zeugs betrachtet sind E‑Autos in Vor­arl­berg bereits jetzt güns­tiger als ver­gleich­bare Autos mit Verbrennungsmotor.“

Mehr Infos: www.klimavor.at

 

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