Symphonieorchester Vorarlberg

Leo McFall diri­giert Sibe­lius’ 3. Sym­phonie – ein weg­wei­sendes Stück

Außerdem Werke von Bolcom und Nielsen / José­phine Olech musi­ziert mit dem SOV

Bre­genz, 23. November 2023 – Musik aus dem 20. Jahr­hun­dert ist in der dritten Abo-Produktion des Sym­pho­nie­or­chester Vor­arl­berg am 2. und 3. Dezember zu hören. Beide Kon­zerte finden im Fest­spiel­haus Bre­genz statt. Als Solistin feiert die fran­zö­si­sche Flö­tistin José­phine Olech ihr Debüt mit dem SOV. Beson­ders am Herzen liegen Chef­di­ri­gent Leo McFall die Stücke des fin­ni­schen Natio­nal­kom­po­nisten Jean Sibelius.

Nach dem Musik-Studium in Oxford wid­mete sich Leo McFall dem Fach Diri­gieren an der dama­ligen Sibelius-Akademie. „Meine Stu­di­en­jahre in Finn­land haben mich sehr geprägt, ins­be­son­dere die Musik von Jean Sibe­lius. Es wird mir daher eine beson­dere Freude sein, seine fri­sche und kom­pakte 3. Sym­phonie mit unserem Orchester zum Leben zu erwe­cken“, sagt er. Sie ist für ihn eine „fas­zi­nie­rende und sehr ein­zig­ar­tige Sym­phonie in Sibe­lius Leben, aber auch in der Musikgeschichte“.

Fort­schritt­li­cher Künstler
Seine sym­pho­ni­schen Dich­tungen hatten Sibe­lius bereits den Status des Natio­nal­kom­po­nisten ein­ge­bracht. Die Dritte, ent­standen zwi­schen 1904 und 1907, wurde zu einem Wen­de­punkt in seinem Schaffen. Er brach mit den dama­ligen Kon­ven­tionen, indem er bei­spiels­weise auf ein klei­neres Orchester und gene­rell spar­sa­mere Mittel setzte.

Dieser Stil war weg­wei­send für fol­gende Gene­ra­tionen. Damals waren nicht alle Zeit­ge­nossen über­zeugt. Das galt auch für einen anderen Kom­po­nisten: Nikolai Rimski-Korsakow. „Als er meine Sym­phonie Nr. 3 hörte, schüt­telte er den Kopf und sagte: ‚Warum kom­po­nieren Sie es nicht so, wie es Art ist? Sie werden sehen, dass das Publikum hier nicht mit­kommt und nichts ver­steht.’ Und jetzt bin ich sicher, dass meine Sym­pho­nien mehr gespielt werden als seine“, erin­nerte sich Sibe­lius im Jahr 1940. Ein beson­ders bemer­kens­wertes Zitat, da der Finne zwi­schen 1929 und seinem Tod im Jahr 1957 keine neuen Werke mehr schrieb. Zu groß waren seine Selbstzweifel.

Spiel mit Stil
Den Ein­stieg in den Kon­zert­abend bietet Wil­liam Bol­coms „Com­media for (Almost) 18th-Century Orchestra“. Der Titel des Werks lässt es erahnen: Der ame­ri­ka­ni­sche Kom­po­nist nimmt Musik­stile aus frü­heren Jahr­hun­derten spie­le­risch auf und mixt sie kräftig durch. So ent­steht ein schnelles, sehr ori­gi­nelles Werk. Immer wenn das Publikum ein bekanntes Motiv zu erkennen glaubt, nimmt das Stück eine andere Wen­dung. Schmun­zeln ist nicht nur erlaubt, son­dern erwünscht. Diese „Com­media“, inspi­riert von der ita­lie­ni­schen Schau­spiel­form „Com­media dell’Arte“, stammt aus dem Jahr 1972.

Musik aus dem hohen Norden – Teil zwei
Munter geht es danach weiter – mit Carl Niel­sens Flö­ten­kon­zert, das heute zum inter­na­tio­nalen Reper­toire und einem seiner popu­lärsten Stücke zählt. Zu Leb­zeiten war dem Dänen die große Aner­ken­nung ver­wehrt geblieben, erst danach wuchs das Inter­esse an seiner Musik außer­halb Skan­di­na­viens. Das neo­klas­si­zis­ti­sche Flö­ten­kon­zert aus dem Jahr 1926 ver­sprüht Leich­tig­keit. Sie ent­steht nicht nur durch den Klang des Solo-Instruments, son­dern auch durch die Dia­loge mit ein­zelnen anderen Instru­menten aus dem Orchester.

Inter­na­tional auf­stre­bende Solistin
Diese Dia­loge gestalten wird die Fran­zösin José­phine Olech. Die Solo­flö­tistin des Rot­ter­damer Phil­har­mo­ni­schen Orches­ters kennt das Werk bes­tens, bei­spiels­weise spielte sie es vor zwei Jahren für ein Album ein. Sie gewann Wett­be­werbe wie – pas­sen­der­weise – die Carl Nielsen Inter­na­tional Com­pe­ti­tion 2019 und im Jahr darauf den Fanny Men­dels­sohn För­der­preis. Damals beein­druckte Olech die Jury „nicht nur durch ihr inno­va­tives Kon­zept, son­dern glei­cher­maßen durch ihr vir­tuoses Spiel und ihre natür­liche Persönlichkeit“.

Natür­lich zeigte sich José­phine Olech auch in einem Inter­view mit dem Online-Magazin „thefluteview.com“. Auf die Frage, welche Rat­schläge sie für andere Flötist:innen habe, emp­fahl sie unter anderem, Sym­pho­nie­kon­zerte zu besu­chen. Musiker:innen und solche, die es noch werden wollen, haben am 2. und 3. Dezember dazu eine ideale Gelegenheit.

Details lie­fert die neue Folge des Pod­casts „SOV zum Rein­hören“ auf www.sov.at und bekannten Streamingdiensten.

FACTBOX

Symphonieorchester Vorarlberg
3.
Abo-Konzert 2023/24

Joséphine Olech: Flöte
Leo McFall: Chefdirigent

Samstag, 2. Dezember 2023, 19.30 Uhr, Festspielhaus Bregenz
Sonntag, 3. Dezember 2023, 17.00 Uhr, Festspielhaus Bregenz

Programm:
William Bolcom: Commedia for (Almost) 18th-Century Orchestra
Carl Nielsen: Flötenkonzert
Jean Sibelius: Symphonie Nr. 3 C-Dur op. 52

Freier Kartenverkauf:
Bregenz Tourismus, Telefon 0043/5574/4959
Feldkirch Tourismus, Telefon 0043/5522/73467
in allen Vorverkaufsstellen von events-vorarlberg.at
in allen Filialen der Volksbank Vorarlberg
direkt beim SOV, Telefon 0043/5574/43447, Mail office@sov.at
bequem aufs Handy über die Ticket Gretchen App
Besucher:innen bis 27 Jahre zahlen in Begleitung von Abonnent:innen 5 Euro pro Karte.
Die Karten gelten als VVV-Freifahrtschein.


Rück­fra­ge­hin­weis für die Redaktionen:
Sym­pho­nie­or­chester Vor­arl­berg, Bar­bara Urstadt, Telefon 0043/676/7313737, Mail barbara.urstadt@sov.at
Pzwei. Pres­se­ar­beit, Thorsten Bayer, Telefon 0043/699/81223482, Mail thorsten.bayer@pzwei.at