Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee

Lernen, Leben, Wirt­schaft: IBH-Labs brachten kon­krete Lösungen für die Region

Inter­na­tio­nale Bodensee-Hochschule startet Neu­auf­lage im kom­menden Jahr

Kreuz­lingen, 13. Oktober 2021 – 16 Hoch­schulen, 164 For­schende, 114 Pra­xis­part­ne­rinnen und ‑partner: Die erste Auf­lage der IBH-Labs führte Wis­sen­schaft, Unter­nehmen und Gesell­schaft rund um den Bodensee zusammen. Zu den Themen KMU­di­gital, Active and Assisted Living sowie Seam­less Lear­ning erar­bei­teten sie kon­krete Lösungen für die Region, etwa Assis­tenz­sys­teme für ältere Men­schen, ein Schreib­pro­gramm für wis­sen­schaft­liche Arbeiten oder einen Digitalisierungs-Leitfaden für KMU. Gernot Brauchle, Vor­sit­zender der Inter­na­tio­nalen Bodensee-Hochschule, zieht zufrieden Bilanz: „Die Labs haben gehalten, was wir uns von ihnen ver­spro­chen hatten.“ Für die Neu­auf­lage ab 2022 läuft der­zeit das Auswahlverfahren.

2015 hatte die IBH gemeinsam mit dem EU-Interreg-Programm Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein und der Inter­na­tio­nalen Bodensee-Konferenz erst­mals drei IBH-Labs gestartet – ein außer­ge­wöhn­li­ches neues Format in der Zusam­men­ar­beit der Hoch­schulen in der Vier­län­der­re­gion Bodensee. Das Ziel: In einer engen Zusam­men­ar­beit von Hoch­schulen, Unter­nehmen und Orga­ni­sa­tionen der Zivil­ge­sell­schaft kon­krete Lösungen für die Region zu erarbeiten.

16 Hoch­schulen mit 164 For­schenden sowie Ver­tre­te­rinnen und Ver­treter von 114 Pra­xis­part­nern betei­ligten sich seither an den drei Labs zu den Themen KMU­di­gital, Active and Assisted Living sowie Seam­less Lear­ning. Ins­ge­samt 484 Publi­ka­tionen und Vor­träge trugen die Ergeb­nisse nach außen. An Work­shops und Ver­an­stal­tungen zu den Ergeb­nissen nahmen fast 3500 Per­sonen teil.

Kon­krete Ergeb­nisse für die Region
Allein am IBH-Lab KMU­di­gital betei­ligten sich 40 kleine und mit­tel­stän­di­sche Unter­nehmen aus der Region. Sie ent­wi­ckelten gemeinsam mit neun Hoch­schulen aus Deutsch­land, Öster­reich und der Schweiz Werk­zeuge für ihre digi­tale Trans­for­ma­tion in den Berei­chen Pro­duk­tion und Ser­vices, für die Nut­zung von Big Data aber auch für die Landwirtschaft.

Das IBH-Lab Active and Assisted Living unter­suchte die tech­ni­schen Mög­lich­keiten, um Men­schen mit Behin­de­rung, Krank­heit oder im hohen Alter mög­lichst lange ein eigen­stän­diges Wohnen zu ermög­li­chen. Sprach­as­sis­tenten, Bewe­gungs­melder, Steue­rung von Haus­halts­ge­räten oder Sen­soren am Körper können ihren Alltag wesent­lich erleich­tern. Für das Pro­jekt wurden 257 Haus­halte mit Assis­tenz­sys­temen aus­ge­stattet und auf ihre Pra­xis­taug­lich­keit untersucht.

Mit den Über­gängen im Bil­dungs­be­reich – etwa zwi­schen Schule und Stu­dium, Hoch­schule und Job oder zwi­schen Wei­ter­bil­dung und Arbeits­alltag – beschäf­tigte sich das IBH-Lab Seam­less Lear­ning. Für Leh­rende, aber auch für Per­so­nal­ent­wick­le­rinnen und ‑ent­wickler ent­stand eine Online-Plattform, in der sie gezielt nach Kon­zepten und unter­stüt­zenden Mate­ria­lien für die Kon­zep­tion von Bildungs- und Wei­ter­bil­dungs­pro­grammen suchen können.

Leucht­turm­pro­jekt für die Bodenseeregion
Die Ver­ant­wort­li­chen sind mit dem Ergebnis der IBH-Labs hoch zufrieden: „Die drei IBH-Labs haben in den ver­gan­genen vier Jahren einen maß­geb­li­chen Bei­trag geleistet, um den Her­aus­for­de­rungen in der grenz­über­grei­fenden Zusam­men­ar­beit zu begegnen“, for­mu­liert der St. Galler Regie­rungsrat Fredy Fässler, der­zeit Vor­sit­zender der Inter­na­tio­nalen Bodensee-Konferenz.

Als „Leucht­turm­pro­jekt für die Boden­see­re­gion“ lobt Baden-Württembergs Wis­sen­schafts­mi­nis­terin The­resia Bauer die Labs. „Ich begrüße es sehr, dass das Modell wei­ter­ge­führt wird.“ Für die stell­ver­tre­tende Regie­rungs­chefin Vor­arl­bergs, Bar­bara Schöbi-Fink, ist „das Kon­zept der IBH-Labs voll auf­ge­gangen. Die Ergeb­nisse leisten einen maß­geb­li­chen Bei­trag zur Zukunfts­fä­hig­keit der Region Bodensee.“

Neu­auf­lage im kom­menden Jahr
Eine Fort­set­zung der Labs soll es ab 2022 geben. Der­zeit läuft das Aus­wahl­ver­fahren in vier Berei­chen: Zukunft der Arbeit, Mobi­lität der Zukunft, Digital Health Manage­ment und nach­hal­tige Boden­see­re­gion. Das Budget von vor­aus­sicht­lich rund 10 Mil­lionen Euro stellen das Interreg-Programm VI Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein, die betei­ligten Hoch­schulen und Pra­xis­partner zur Verfügung.

Ziel ist es wie­derum, in enger Zusam­men­ar­beit von Wis­sen­schaft und Praxis kon­krete Lösungen für die Region zu erar­beiten. „Dieser Fokus auf die regio­nale Wir­kung war und ist ein Mar­ken­zei­chen der Inter­na­tio­nalen Bodensee-Hochschule und spe­ziell der IBH-Labs“, betont Vor­sit­zender Gernot Brauchle. „Die bis­he­rigen Labs haben gehalten, was wir uns von ihnen ver­spro­chen hatten. Ich bin sicher, dass auch die Impulse aus den künf­tigen Labs unsere Region vor­an­bringen werden.“

Info: www.bodenseehochschule.org

 

Fact-Box:
Internationale Bodensee-Hochschule

- 27 Hochschulen
- 115.000 Studierende
- 20.000 Forschende
- 1 Million Euro Jahresbudget
- Länder und Kantone, die die IBH fördern: Baden-Württemberg, Bayern, Vorarlberg, Liechtenstein, Thurgau, St. Gallen, Schaffhausen, Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, Zürich

Die Hochschulen der Internationalen Bodensee-Hochschule

Deutschland
Duale Hochschule Baden-Württemberg DHBW Ravensburg / Friedrichshafen
Hochschule Albstadt-Sigmaringen
Hochschule Furtwangen
Hochschule Kempten
HTWG Konstanz
RWU Hochschule Ravensburg-Weingarten University of Applied Sciences
Pädagogische Hochschule Weingarten
Staatliche Hochschule für Musik Trossingen
Universität Konstanz
Zeppelin Universität Friedrichshafen

Liechtenstein
Universität Liechtenstein

Österreich
Fachhochschule Vorarlberg GmbH
Pädagogische Hochschule Vorarlberg
Schloss Hofen
Vorarlberger Landeskonservatorium

Schweiz
HfH Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik
HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich
OST – Ostschweizer Fachhochschule
Pädagogische Hochschule St. Gallen
Pädagogische Hochschule Schaffhausen
Pädagogische Hochschule Thurgau
Pädagogische Hochschule Zürich
SHLR Schweizer Hochschule für Logopädie Rorschach
Universität St. Gallen
Universität Zürich
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW
Zürcher Hochschule der Künste ZHdK

 

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Inter­na­tio­nale Bodensee-Hochschule, Prof. Dr. Markus Rhom­berg, Telefon +41/71/6770525, Mail rhomberg@bodenseehochschule.org
Pzwei. Pres­se­ar­beit, Wolf­gang Pendl, Telefon +43/699/10016399, Mail wolfgang.pendl@pzwei.at