Vor einem Monat habe ich mit 20 Mitgliedern des Seelsorgraums Dornbirn über professionelle Kommunikation gesprochen, mein Feedback gegeben und mich dazu hinreißen lassen, die 10 Gebote guter Organisationskommunikation zu formulieren. Die sind zwar nicht in Stein gemeißelt, können aber vielleicht helfen, die eine oder andere kommunikative Sünde zu verhindern.
- Du sollst analysieren!
Suche im Zuge der Kommunikationsanalyse Antworten auf folgende Fragen!
- Wie und was haben wir bisher kommuniziert?
- Wie sehe ich mich (Selbstbild = Identity) und wie werde ich gesehen (Fremdbild = Image)?
- Was macht die Konkurrenz? Gibt es Best-Practice-Beispiele?
- Welche Ressourcen (Zeit und Geld) stehen zur Verfügung?
- Wo liegen unsere Stärken und Schwächen (innen) bzw. Chancen und Risiken (außen)?
- Du sollst planen!
- Elemente eines Kommunikationsplans sind: Ziele, Strategie, Botschaften/Zielgruppe, Kanäle, Maßnahmen und Zeit-/Budgetplan.
- Erstelle einen Redaktionsplan mit Terminen und Themen.
- Wenn sich Chancen ergeben, nutze diese. Ansonsten: Ziehe den Plan durch!
- Du sollst den Erfolg messen!
- Setze Dir s.m.a.r.t.e – spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert – Ziele.
- Überlege Dir, welche Indikatoren möglichst zuverlässig (und mit vertretbarem Erhebungsaufwand) den Erfolg anzeigen.
- Stelle durch Messen die Abweichung zwischen Soll und Ist fest und ergründe die Ursachen der Differenz. Daraus sollst Du die richtigen Rückschlüsse für die weitere Kommunikation ziehen.
- Du sollst Feedback einholen!
- Frage Menschen aus Deinen Zielgruppen, ob sie sich angesprochen/abgeholt fühlen. Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler!
- Beantworte Fragen sofort und gib unmittelbar Feedback auf Reaktionen. Das duldet keinen Aufschub.
- Sei nicht gleich beleidigt: Kritik ist eine wichtige Informationsquelle.
- Du sollst die Bedürfnisse Deines Vis-à-vis befriedigen!
- Gehe in den Schuhen Deiner Zielgruppen.
- Wenn Du es mit Profis zu tun hast: Hilf ihnen, ihren Job zu machen.
- Wenn Du Dich an „Endverbraucher“ wendest: Stifte Nutzen.
- Du sollst einen Kommunikationsstil entwickeln und ihm treu bleiben!
- Was sind Deine zentralen Werte, was Dein USP und mit welchen Geschichten kannst Du beides transportieren?
- Lege Deine Tonalität fest: einfache, deutsche Sätze. Kein Fachchinesisch. Kein Werbe-bla-bla.
- Corporate Design ist keine Frage des Geschmacks, sondern der Konsequenz: Es geht um Wiedererkennung, nicht um Gefallen.
- Du sollst die Schlagzahl halten!
- Nimm Dir nicht zu viel vor: Wähle Kanäle und Themen sorgfältig aus. Mut zur Lücke!
- Du musst ein kommunikatives „Grundrauschen“ erzeugen, um erinnert zu werden und im entscheidenden Moment im „evoked set“ der Zielgruppe zu sein.
- Dein Publikum soll sich auf Dich verlassen können.
- Du sollst nicht lügen!
- Lügen haben kurze Beine, auch in der Kommunikation: Sei ehrlich.
- „No Comment“ ist keine Option: Du kannst nicht nicht kommunizieren.
- Sag es, bevor es irgendwer herausbekommt und Dir daraus einen Strick dreht!
- Du sollst nicht zweckfrei kommunizieren!
- Kommunikation ist kein Selbstzweck: Sie muss die Organisationsziele unterstützen.
- Selbstdarstellung hat keinen Platz.
- Du sollst integriert kommunizieren!
- Alle Maßnahmen müssen zeitlich und inhaltlich aufeinander abgestimmt sein.
- Die Botschaften müssen sich wechselseitig verstärken, nicht konterkarieren.
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