BodenseeMeeting e.V.

micelab:bodensee erforscht die Inner Deve­lo­p­ment Goals

Innere Kom­pe­tenzen und Hal­tungen sind Grund­lagen für eine nach­hal­tige Ent­wick­lung der MICE-Branche – künst­le­ri­sche Inter­ven­tionen machten sie im Labor sichtbar

Schwägalp, 22. Oktober 2024 – Nach den Sus­tainable Deve­lo­p­ment Goals (SDG) im ver­gan­genen Jahr setzte sich das micelab:bodensee im 8. For­schungs­labor am Fuße des Säntis (CH) mit den Inner Deve­lo­p­ment Goals (IDG) aus­ein­ander. Diese umfassen innere Kom­pe­tenzen und Hal­tungen in den Dimen­sionen Sein, Denken, Bezie­hungen, Zusam­men­ar­beit und Han­deln und sollen die Umset­zung der SDG beschleu­nigen. Mit künst­le­ri­schen Inter­ven­tionen unter­stützten die beiden Coa­ches und Künstler Marlen Nebe­lung und Jörg Reck­hen­rich die For­schenden, die eigenen IDG zu erkennen und zu fördern.

Sinn­stif­tende Ver­an­stal­tungen sind jene, die zu den Nach­hal­tig­keits­zielen (SDG) der Ver­einten Nationen bei­tragen: Diese Glei­chung hatte das Forschungs- und Wei­ter­bil­dungs­netz­werk micelab:bodensee für die Ver­an­stal­tungs­branche 2023 auf­ge­stellt und jene SDG defi­niert, mit denen die MICE-Branche (Mee­ting, Incen­tive, Con­gress, Event) die größte Wir­kung erzielt. Im dies­jäh­rigen micelab:explorer erforschte es die IDG – die inneren mensch­li­chen Kom­pe­tenzen, die eine rasche Umset­zung der SDG ermög­li­chen sollen. „Die Ver­an­stal­tungs­branche hat das Poten­zial, zur Trans­for­ma­tion unserer Gesell­schaft bei­zu­tragen, indem wir Räume für Aus­tausch schaffen. Das gelingt nur, wenn wir an uns selbst arbeiten. Wir beschäf­tigen uns des­halb seit vielen Jahren mit inneren Dimen­sionen wie Angst und Ver­trauen sowie Wer­te­hal­tungen“, erklärte Rein­hold Maier, Prä­si­dent des Trä­ger­ver­eins Boden­see­Mee­ting e. V.

Kunst schafft Erfahrungsräume
Das Labor rich­tete die For­schungs­gruppe auf 1.300 Meter See­höhe am Fuße des Säntis ein – ein Tagungsort mitten in der Berg­welt und eine ideale Umge­bung, um sich mit Nach­hal­tig­keit zu befassen. Neben der Natur als Reso­nanz­raum erlebten die Teil­neh­menden erst­mals, dass sich auch Kunst dazu eignet, neue Denk- und Fühl­pro­zesse in Gang zu setzen und sich so den eigenen Fähig­keiten auf intui­tiver Ebene zu nähern. Begleitet wurden sie von den Coa­ches sowie IDG- und Kunst-Expert:innen Marlen Nebe­lung und Jörg Reck­hen­rich. „Kunst schafft Erfah­rungs­räume. Dadurch wird oft erkennbar, was über den Kopf nicht zugäng­lich ist – ein fast medi­ta­tiver Zugang“, erläu­terte Marlen Nebelung.

In der „Tizian-Übung“ gingen die Teil­neh­menden bei­spiels­weise mit einem Selbst­por­trait des 90-jährigen Malers in Reso­nanz. Sie for­mu­lierten jeweils drei Ziele, die sie bis zu diesem Alter errei­chen wollen und ord­neten sie zeit­lich ein. Es waren per­sön­liche und beruf­liche Ziele, Ereig­nisse oder Zustände. Die Her­an­ge­hens­weise, Dinge vom Ergebnis her zu denken und dar­über zu reflek­tieren, was der innere Pro­zess für jede:n per­sön­lich, für ein Unter­nehmen oder für Ver­an­stal­tungen bedeutet, erlebten alle als hilfreich.

In anderen Übungen wurden die For­schenden auf ein­fache Weise selbst kreativ, ohne etwas „können“ zu müssen. Sie zeich­neten rein intuitiv auf dem mit Pack­pa­pier aus­ge­legten Boden oder kre­ierten in Klein­gruppen kurze musi­ka­li­sche Per­for­mances. Die damit ver­bun­dene innere Öff­nung war Aus­gangs­punkt für Reso­nanz und Refle­xion. Die krea­tiven Pro­zesse machten Fähig­keiten und innere Hal­tungen sichtbar: Offen­heit, Lern­be­reit­schaft, Gegen­wär­tig­keit, Bewusst­sein für Kom­ple­xität, Ver­bun­den­heit, Wert­schät­zung, Ver­trauen, Mut, Krea­ti­vität und viele mehr. Alle­samt IDGs, die die Grund­lage für nach­hal­tige Ent­wick­lungen bilden. „Die IDG sind Qua­li­täten der Zukunft, ein Rah­men­werk für Ent­wick­lung“, fasste Jörg Reck­hen­rich zusammen. Wichtig sei, die fünf Dimen­sionen Sein, Denken, Bezie­hung, Zusam­men­ar­beit und Han­deln nicht in ‚Silos‘ zu denken, son­dern sie zu verknüpfen.

IDG för­dern
IDG können geför­dert werden, etwa durch Authen­ti­zität, Vor­leben im Team oder durch gegen­sei­tige Ermu­ti­gung. „Spot­ting“ – die selek­tive Wahr­neh­mung posi­tiver Eigen­schaften – unter­stützt dies: „Wir können Stärken stärken, indem wir sie sehen und zurück­spie­geln. Die Freude dar­über moti­viert“, sagte Marlen Nebe­lung. Dank­bar­keit wurde als wich­tige Eigen­schaft iden­ti­fi­ziert: Dank­bar­keit im Sinne von Wert­schät­zung für das, was da ist, nährt Bezie­hungen. Und gute Bezie­hungen ermög­li­chen gelun­gene Koope­ra­tionen. „Unser Anspruch ist, die viel­fäl­tigen Kom­pe­tenzen unserer Teams in den Kon­gress­häu­sern und Con­ven­tion Bureaus um den Bodensee noch stärker zu för­dern, um unsere Bera­tungs­leis­tungen lau­fend zu ver­bes­sern und hin­sicht­lich Nach­hal­tig­keit rascher vor­an­zu­kommen“, betonte Ver­eins­prä­si­dent Rein­hold Maier.

 

Factbox: micelab:bodensee
micelab:bodensee startete 2012 mit dem Ziel, lebendige Veranstaltungsformate zu entwickeln und Räume für gute Begegnungen, Austausch auf Augenhöhe und gemeinsames Lernen zu schaffen. Träger ist der Verein BodenseeMeeting e. V. Gemeinsam mit Impulsgeber:innen aus verschiedenen Disziplinen – von Architektur, Dramaturgie über Eventdesign bis zu Hirnforschung – führt die micelab-Community Forschungsmodule durch (micelab:explorer) und vermittelt die Erkenntnisse in Lernmodulen (micelab:experts) und Publikationen (micelab:extract).

Mitglieder sind elf Veranstaltungshäuser und Convention Bureaus aus der Vierländerregion Bodensee: Festspielhaus Bregenz, Convention Partner Vorarlberg, SAL – Saal am Lindaplatz (FL/Schaan), St.Gallen-Bodensee Convention, Würth Haus Rorschach, Bodenseeforum Konstanz, Milchwerk Radolfzell, Stadthalle Singen, Insel Mainau, Kultur- und Kongress-Zentrum Graf Zeppelin Haus Friedrichshafen und Inselhalle Lindau. Mitbegründer und Kurator des micelab:bodensee ist Michael Gleich vom Netzwerk der kongress tanzt.

Infos: www.micelab-bodensee.com

 

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