micelab:bodensee startet einjährige virtuelle Forschungs- und Lernreise
Neues Format micelab:expedition widmet sich der „Sicherheit im Umgang mit Unsicherheit“
Bregenz, 8. April 2021 – Die Forschungsplattform für Veranstalter, micelab:bodensee, begibt sich erstmals auf eine einjährige Forschungs- und Lernreise im digitalen Raum: Auf der micelab:expedition gehen die TeilnehmerInnen in zehn Einzelveranstaltungen eigenen Ressourcen und Stärken auf den Grund. Ziel ist es, „die aktuellen Ohnmachtsgefühle und Unsicherheiten zu überwinden und ins Handeln zu kommen“, sagt Kurator Michael Gleich. Das neue Format nutzt die Methode „Appreciative Inquiry“ – die „wertschätzende Erkundung“ – und bindet auch Impulsgeber aus verschiedenen Fachrichtungen ein. Start war Ende März.
Das Thema trifft den Nerv der Zeit: „Sicherheit im Umgang mit Unsicherheit“. Festgestanden hat es allerdings schon vor Corona. Es sollte 2020 in einem physischen Treffen bearbeitet werden. Nun hat das micelab:bodensee eine virtuelle Version ins Leben gerufen: micelab:expedition ist als Forschungs- und Lernreise mit insgesamt zehn Einzelveranstaltungen angelegt. Dabei wechseln sich Forschungseinheiten und fachlicher Input ab. Start war Ende März, als Reiseziel wird ein analoges Forschungsmodul im Frühjahr 2022 angesteuert.
Seit über acht Jahren ergründet die Forschungsplattform für Veranstalter micelab:bodensee, wie lebendige Veranstaltungen gelingen und TeilnehmerInnen einen Mehrwert in Kongressen, Tagungen oder Seminaren erfahren. Träger ist der Verein BodenseeMeeting e. V., ein Netzwerk aus zwölf Veranstaltungshäusern und Convention-Büros rund um den Bodensee.
Ins Handeln kommen
Auch online setzt das Netzwerk auf Austausch und Lernen auf Augenhöhe. micelab:expedition nutzt Appreciative Inquiry (AI), auf Deutsch „wertschätzende Erkundung“: Die Methode kommt aus der Organisationsentwicklung und hilft Personen, Arbeitsgruppen oder Unternehmen dabei, eigene Stärken und Ressourcen zu erkennen. AI arbeitet vor allem mit Fragen. „Was hat dir geholfen, schwierige Situationen zu meistern?“, nennt Kurator Michael Gleich ein Beispiel. AI-Expertin Vera Hofmann begleitet den Prozess und liefert fachlichen Input.
„Die Pandemie erzeugt Ohnmachtsgefühle, gerade im Eventbereich. Die Lernreise soll die micelab-Community mit Übungen unterstützen, diese zu überwinden und ins Handeln zu kommen“, präzisiert Michael Gleich das Ziel. Letztlich soll sie auf vier Ebenen stärken: persönlich sowie als Unternehmen, als Community um den Bodensee und Vorreiter in der Branche.
Leichter Einstieg für Neulinge
Für Anja Salomon, Sprecherin des Vereins BodenseeMeeting e. V. und Leiterin des St. Gallen Convention Bureau, war der Auftakt das „Optimum für die aktuellen Bedingungen. Auch im digitalen Raum war das micelab-Feeling zu spüren und es ist gelungen, sich auf persönlicher Ebene auszutauschen und miteinander zu lernen“, erzählt sie. Neulinge lernten im Vorfeld in virtuellen Blind Dates mit langjährigen Mitgliedern das micelab:bodensee kennen. „Das hat zur Vertrauensbildung beigetragen – eine unverzichtbare Qualität, um Menschen abzuholen und Unsicherheiten abzulegen“, betont Kuratorin Tina Gadow.
Events Vorarlberg Plattform
Die Events Vorarlberg Plattform dient der micelab-Community als Infopool und zum Austausch. Auch Padlets mit Ergebnissen der Veranstaltungsreihe, Videos, Lerninhalte und ‑spiele sowie weitere Termine können abgerufen werden. „So lernen wir nebenbei, mit Hybridität ganz selbstverständlich umzugehen und die Möglichkeiten künftig auch bei physischen Treffen mitzudenken und zu nutzen“, erklärt Anja Neumann von Convention Partner Vorarlberg.
Convention Partner Vorarlberg setzte das Tool bereits mehrfach erfolgreich ein, etwa beim Female Future Festival 2020 mit über 600 Teilnehmerinnen. „Die Events Vorarlberg Plattform erlaubt auch, vor und nach einer Veranstaltung in Kontakt zu bleiben, voneinander zu profitieren und Gelerntes zu vertiefen“, zeigt Anja Neumann die Vorteile auf. Während der micelab:expedition, die per Zoom abgehalten wird, notieren vier „ReisechronistInnen“ jeweils in Echtzeit Ergebnisse und Zitate an der digitalen Pinnwand, die ebenfalls auf der Plattform eingebunden ist.
Ressourcen aufdecken und nützen
Der bekannte Poetry-Slammer Lars Ruppel leitete die 35 TeilnehmerInnen spielerisch an, ihre ungeahnten Potenziale aufzudecken. So schrieben die TeilnehmerInnen etwa Gedichte, indem sie zufällig ausgewählte Textformen mit einem Thema kombinierten. „Lars hat uns auf witzige Art dazu gebracht, Unsicherheiten zu überwinden“, erzählt Anja Salomon begeistert und ergänzt: „Das neue Format hilft uns, unsere Fähigkeiten und Kreativität bewusst zu machen und zu schätzen. Das brauchen wir mehr denn je.“ Die nächste Einheit findet am 28. April statt.
Über micelab:bodensee
micelab:bodensee ist die erste interaktive Forschungs- und Weiterbildungsplattform für Veranstalter im deutschsprachigen Raum und besteht seit Oktober 2013. Träger ist der Verein BodenseeMeeting e. V.. micelab:bodensee hat das Ziel, eine lebendige Veranstaltungskultur zu entwickeln und umfasst mehrere Module.
micelab:explorer legt den Fokus auf Forschung mit Impulsgebern aus verschiedenen Disziplinen. micelab:experts richtet sich an die Praktiker der MICE-Branche rund um den Bodensee. In die Publikation micelab:extract fließen Forschungsergebnisse ein. Drei Bände sind bereits erschienen: „Angst & Vertrauen“ (2017), „Eros & Resonanz“ (2019) und „Ich & Wir“ (2020). Das neue Format micelab:expedition ist als einjährige virtuelle Forschungs- und Lernreise angelegt.
Mitglieder BodenseeMeeting e. V.
- Singen Congress
- Milchwerk Radolfzell
- Bodenseeforum Konstanz
- Insel Mainau
- Meersburg Tourismus
- Graf-Zeppelin-Haus Friedrichshafen
- Lindau Tourismus und Kongress
- Convention Partner Vorarlberg
- Kongresskultur Bregenz
- Würth Haus Rorschach
- St.Gallen Bodensee-Convention
- SAL – Saal am Lindaplatz (Vaduz)
Infos unter www.micelab-bodensee.com
Rückfragehinweis für die Redaktionen:
BodenseeMeeting e. V., Anja Salomon, 0041/71/2273716, anja.salomon@st.gallen-bodensee.ch
Pzwei. Pressearbeit, Daniela Kaulfus, 0043/5574/44715–28, daniela.kaulfus@pzwei.at