Miteinander neue musikalische Wege bei der :alpenarte beschreiten
Cellistin Marie Spaemann kuratiert sechste Ausgabe des jungen Festivals
Schwarzenberg, 17. September 2019 – Klassische Kammermusik, neue Songs und außergewöhnliche Arrangements vereint die :alpenarte vom 10. bis 13. Oktober. Im dritten Jahr ihres Bestehens soll die Veranstaltung „auch Menschen ansprechen, die normalerweise nicht in klassische Konzerte gehen“. So formuliert es der künstlerische Leiter Sebastian Manz, der das Programm mit der Intendantin in Residence Marie Spaemann zusammengestellt hat.
Viele verschiedene Musikstile, die heute häufig unverbunden nebeneinander existieren, möchte Spaemann zusammenkommen lassen – und das anhand eines speziellen Tages-Themas: „The Art of Joy“, „The Art of Female“, „The Art of Song“ und „The Art of Wonder“. Sie erhofft sich, das Publikum durch diesen Zugang anzuregen und eine gewisse Inspiration und Nachdenklichkeit über die Musik hinaus zu tragen. Ihr Wunsch ist, dass sich der eine oder andere beispielsweise nach dem ersten Konzert fragt: „Was ist für mich eigentlich Freude, wie drückt sie sich bei mir aus?“
Ungewöhnliche Kombinationen
Die beteiligten Musikerinnen und Musiker bringen verschiedenste Einflüsse mit. So ist die Violinistin Aoife Ní Bhriain sowohl in der Klassik als auch im traditionellen irischen Repertoire zuhause. Bariton Bryan Benner, der zudem Gitarrist und Songwriter ist, übersetzt mit seinem Ensemble „The Erlkings“ Kunstlieder ins Englische. Pianistin Anna Magdalena Kokits setzt sich für zeitgenössische Musik ein und arbeitet unter anderem mit dem Vorarlberger Komponisten Richard Dünser zusammen. Ihre Interpretation seiner Nocturne I wird im Abschlusskonzert zu hören sein.
Künstlerinnen und Künstler im Alter zwischen 18 und 35 Jahren sollen bei der :alpenarte eine Spielwiese erhalten. Der renommierte Klarinettist Sebastian Manz (33) möchte der klassischen Musik das elitäre Flair nehmen: „Wir präsentieren nicht nur große intellektuelle Schinken, sondern mischen das Programm mit kürzeren Werken und stellen diese zum Teil in neuen Arrangements vor.“
Schubert in neuem Gewand
Die Organisatoren sind sich des Standortes Schwarzenberg, Schauplatz der überregional bekannten Schubertiade, bewusst. So liegt diesmal ein Fokus auch auf Werken von Franz Schubert. Neben dem bekannten „Forellenquintett“ (Klavierquintett in A‑Dur, D 667) werden frische Interpretationen seiner Lieder ebenso zu hören sein. Dafür hat speziell die Intendantin in Residence gesorgt, die nicht nur als Cellistin, sondern auch als Singer-Songwriterin aktiv ist.
Die 31 Jahre alte Wienerin war zum ersten Mal im Frühjahr 2018 bei der :alpenarte zu Gast. Damals hatte Manz gerade das Amt als künstlerischer Leiter übernommen. Gerne denkt sie zurück: „Das Festival damals war in musikalischer und menschlicher Hinsicht trotz aller harten Arbeit ein Traumszenario, ein Treffen unter Freunden.“
Raus aus dem Elfenbeinturm
Ein wichtiger Teil des Konzepts sind Workshops an Schulen. Diese Vermittlungsarbeit ist Drazen Domjanić, der das Festival 2017 gründete, und Hans Metzler (Geschäftsführer der :alpenarte gemeinnützige GmbH) sehr wichtig. Domjanić unterstützt diesen Teil des Programms mit der von ihm geleiteten Internationalen Musikakademie in Liechtenstein auch finanziell. Zwei Tage an drei Vorarlberger Schulen liegen bereits hinter Marie Spaemann, Sebastian Manz und der Pianistin Anna Magdalena Kokits. Dieser Teil seiner Aufgabe ist ganz in Manz‘ Sinn. Dem gebürtigen Niedersachsen geht es bei der :alpenarte darum, „Barrieren zu überwinden und einen nahbaren Austausch fördern“.
Programm
In wechselnder Besetzung treten auf:
Christian Bakanic – Akkordeon, Nika Bauman – Querflöte, Bryan Benner – Bariton, Aoife Ní Bhriain – Violine, Sara Domjanić – Violine, Jura Herceg – Kontrabass, Anna Magdalena Kokits – Klavier, Sebastian Manz – Klarinette, Marie Spaemann – Violoncello, Isidora Timotijević – Viola.
Eröffnungskonzert „The Art of Joy“
Werke von Franz Schubert (1797 – 1828), Antonín Dvořák (1841 – 1904), Carl Maria von Weber (1786 – 1826), Christian Bakanic (*1980), César Franck (1822 – 1890), Francis Poulenc (1899 – 1963) und Jean Françaix (1912 – 1997)
Wie haben Musiker aus verschiedenen Epochen das Thema Freude ausgedrückt? Als verbindendes Element zwischen den einzelnen Werken singt Bariton Bryan Benner seine ganz eigenen Versionen von Schubert-Liedern.
Europakonzert „The Art of Female“
Werke von Clara (1819 – 1896) und Robert Schumann (1810 – 1856), Johann Sebastian Bach (1685 – 1750), Magdalena Zenz (*1984), Lili Boulanger (1893 – 1918), Claude Debussy (1862 – 1918), Julia Wolfe (*1958), Christian Bakanic (*1980) und Marie Spaemann (*1988). Außerdem Irish Traditionals.
Der Kunst des Weiblichen wird sowohl mit klassischen Stücken von Männern und Frauen als auch mit zeitgenössischen Werken sowie Eigenkompositionen der beteiligten Künstler gehuldigt.
Experimentalkonzert „The Art of Song“
Werke von Franz Schubert (1797 – 1828), Bryan Benner (*1988), Christian Bakanic (*1980) und Marie Spaemann (*1988)
Auf den ersten Teil, der ausschließlich aus Eigenkompositionen besteht, folgt nach der Pause Schuberts berühmtes „Forellenquintett“.
Abschlusskonzert „The Art of Wonder“
Werke von Robert Schumann (1810 – 1856), Pēteris Vasks (*1946), Astor Piazzolla (1921 – 1992), Richard Dünser (*1959), Emil Tabakow (*1947), Maurice Ravel (1875 – 1937) und Christian Bakanic (*1980)
Beim diesjährigen Finale des Festivals spannt sich der künstlerische Bogen von Schumann-Liedern über Tango von Astor Piazzolla und Christian Bakanic bis zu Tabakows Solo für Kontrabass.
Info: www.alpenarte.eu
Terminübersicht
:alpenarte Herbst 2019
Konzert I: Eröffnungskonzert „The Art of Joy“
Donnerstag, 10. Oktober 2019, 20.00 Uhr, Angelika-Kauffmann-Saal, Schwarzenberg
Konzert II: Europakonzert „The Art of Female“
Freitag, 11. Oktober 2019, 20.00 Uhr, Angelika-Kauffmann-Saal, Schwarzenberg
Konzert III: Experimentalkonzert „The Art of Song“
Samstag, 12. Oktober 2019, 17.00 Uhr, Angelika-Kauffmann-Saal, Schwarzenberg
Konzert IV: Abschlusskonzert „The Art of Wonder“
Sonntag, 13. Oktober 2019, 17.00 Uhr, Angelika-Kauffmann-Saal, Schwarzenberg
Tickets: www.alpenarte.eu oder per E-Mail: ticket@alpenarte.eu
Ticketpreise: ab 29 Euro für ein Konzert, ab 81 Euro für alle vier Konzerte
Kostenlose Tickets für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre.
Rückfragehinweis für die Redaktionen:
:alpenarte, Angelika Steurer, Telefon 0043/5512/2917–19, Mail info@alpenarte.eu
Pzwei. Pressearbeit, Thorsten Bayer, Telefon 0043/699/81223482, Mail thorsten.bayer@pzwei.at