Pzwei. Blog.
Qualitätsjournalismus als Heilmittel gegen Corona-Fake-News
Seriöse Medien genießen in der Krisenzeit besonders großes Vertrauen: Erhöhten Zugriffszahlen stehen allerdings rückläufige Werbeeinnahmen gegenüber.
Nicht nur der Corona-Virus breitet sich rasant aus, sondern auch Fake News über dieses Thema. Qualitätsmedien scheinen ein hilfreiches Gegenmittel zu sein. Sie lassen gerade in Krisenzeiten einen objektiven Blick auf die aktuelle Sachlage zu. LeserInnen, SeherInnen und HörerInnen schätzen seriöse Berichterstattung, das zeigen auch die Analysen. Gleichzeitig bleiben Werbeeinschaltungen aus. Bricht gerade die Ära einer neuen Sachlichkeit an?
Besonders während einer Krise wollen Konsumenten Informationen aus vertrauenswürdigen Quellen und Antworten auf offene Fragen. In solchen Zeiten boomen aber immer auch Fake News. Seriöse Medien wirken mit sachlichen Informationen entgegen und genießen deshalb auch in der aktuellen Corona-Situation ein gesteigertes Vertrauen. Laut Redaktionsnetzwerk Deutschland ist Qualitätsjournalismus gerade in Zeiten wie diesen unentbehrlich und erlebt wieder eine Blütezeit. Die Corona-Krise verändert unser Mediennutzungsverhalten. Das bestätigen auch Vorarlberger Chefredakteure und Statistiken.
Qualitätsjournalismus boomt
„Die Nutzung von Qualitätsmedien ist so stark wie noch nie und Onlineportale verzeichnen Zugriffs-Rekorde“, sagt Jochen Hofer, Leiter der APA Redaktion Vorarlberg. ORF-Sendungen wie „Zeit im Bild“ verzeichnen Einschaltrekorde. Laut ORF Medienforschung erreichte die ZiB 2 am 30. März 2020 mit 1,2 Millionen Reichweite – abgesehen von „Ibizagate“ 2019 – den Höchstwert seit 2016. Die unabhängige österreichische Web-Analyse (ÖWA) zeigt, dass User im März 2020 rund 60 Millionen Mal mehr auf orf.at zugegriffen haben als noch im Jänner. standard.at nutzten LeserInnen mit rund 58 Millionen Aufrufen im März fast doppelt so oft wie im Monat zuvor. Beim Online-Netzwerk der Salzburger Nachrichten waren es im Jänner noch rund acht Millionen Zugriffe, im März 17,7 Millionen.
Auch andere Medien profitierten vom erhöhten Informationsbedürfnis. Die Portale der Russmedia schossen von rund 14,6 Millionen im Februar auf 27,1 Millionen Zugriffe in die Höhe. Das Portal vol.at verzeichnete ein Plus von rund acht Millionen.
Medien übernehmen gesellschaftliche Verantwortung
„Uns ist wichtig, dass die Leser so viele verlässliche Informationen über die Corona-Krise wie möglich bekommen. Das Interesse danach war nie größer und gilt für alle Schichten und Altersklassen“, sagt Sebastian Rauch, Chefredakteur der NEUEN Vorarlberger Tageszeitung, auf unsere Anfrage. Jochen Hofer meint: „Die Medien sind extrem gewissenhaft unterwegs, um das Notwendigste zu transportieren. Sie versuchen aber auch die gesellschaftliche Verantwortung, beispielsweise mit gratis Anzeigen oder der Organisation und Bewerbung von Hilfsprogrammen, wahrzunehmen. Das tun sie in einer sehr verantwortungsvollen Form.“
Werbeeinnahmen brechen ein
Dramatische Einbrüche gebe es hingegen bei den Werbeeinnahmen: „Sie gehen in manchen Bereichen gegen Null“, so Hofer. Gemäß APA-Bericht brach das Brutto-Werbevolumen in Print-Qualitätsmedien in der ersten Aprilwoche im Vergleich zum Vorjahr um fast 50 Prozent ein – von 67,9 auf 34,6 Millionen Euro. „Natürlich gehen die Anzeigenschaltungen zurück, denn die Unternehmen stehen jetzt verstärkt unter finanziellem Druck. Das hält uns aber nicht davon ab, weiterhin Qualitätsjournalismus zu liefern“, sagt Sebastian Rauch. Es passiere sonst relativ wenig und auch die Zugänge zu Informationen hätten sich erschwert: „Jedes Medium bringt jetzt die gleichen Themen. Die Corona-Krise nimmt so viel Zeit, Raum und Kapazitäten ein, dass andere Exklusiv-Geschichten eben kaum oder nicht mehr möglich sind“, bedauert Rauch.
Auch Fernseh-Sender beklagen wöchentliche Rückgänge von Werbeeinnahmen um mehr als 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie die Daten des Focus-Instituts zeigen. Beim Hörfunk schaut es ähnlich aus.
Virtuelle soziale Nähe
Wischt man durch die Einträge auf sozialen Medien, scheinen auch Empathie und Solidarität wieder einen Wert zu haben. Wenn das nach der Krise übrigbleibt, dann war sie wenigstens für irgendwas gut.
Seriöse Medien genießen in der Krisenzeit besonders großes Vertrauen: Erhöhten Zugriffszahlen stehen allerdings rückläufige Werbeeinnahmen gegenüber.
Nicht nur der Corona-Virus breitet sich rasant aus, sondern auch Fake News über dieses Thema. Qualitätsmedien scheinen ein hilfreiches Gegenmittel zu sein. Sie lassen gerade in Krisenzeiten einen objektiven Blick auf die aktuelle Sachlage zu. LeserInnen, SeherInnen und HörerInnen schätzen seriöse Berichterstattung, das zeigen auch die Analysen. Gleichzeitig bleiben Werbeeinschaltungen aus. Bricht gerade die Ära einer neuen Sachlichkeit an?
Besonders während einer Krise wollen Konsumenten Informationen aus vertrauenswürdigen Quellen und Antworten auf offene Fragen. In solchen Zeiten boomen aber immer auch Fake News. Seriöse Medien wirken mit sachlichen Informationen entgegen und genießen deshalb auch in der aktuellen Corona-Situation ein gesteigertes Vertrauen. Laut Redaktionsnetzwerk Deutschland ist Qualitätsjournalismus gerade in Zeiten wie diesen unentbehrlich und erlebt wieder eine Blütezeit. Die Corona-Krise verändert unser Mediennutzungsverhalten. Das bestätigen auch Vorarlberger Chefredakteure und Statistiken.
Qualitätsjournalismus boomt
„Die Nutzung von Qualitätsmedien ist so stark wie noch nie und Onlineportale verzeichnen Zugriffs-Rekorde“, sagt Jochen Hofer, Leiter der APA Redaktion Vorarlberg. ORF-Sendungen wie „Zeit im Bild“ verzeichnen Einschaltrekorde. Laut ORF Medienforschung erreichte die ZiB 2 am 30. März 2020 mit 1,2 Millionen Reichweite – abgesehen von „Ibizagate“ 2019 – den Höchstwert seit 2016. Die unabhängige österreichische Web-Analyse (ÖWA) zeigt, dass User im März 2020 rund 60 Millionen Mal mehr auf orf.at zugegriffen haben als noch im Jänner. standard.at nutzten LeserInnen mit rund 58 Millionen Aufrufen im März fast doppelt so oft wie im Monat zuvor. Beim Online-Netzwerk der Salzburger Nachrichten waren es im Jänner noch rund acht Millionen Zugriffe, im März 17,7 Millionen.
Auch andere Medien profitierten vom erhöhten Informationsbedürfnis. Die Portale der Russmedia schossen von rund 14,6 Millionen im Februar auf 27,1 Millionen Zugriffe in die Höhe. Das Portal vol.at verzeichnete ein Plus von rund acht Millionen.
Medien übernehmen gesellschaftliche Verantwortung
„Uns ist wichtig, dass die Leser so viele verlässliche Informationen über die Corona-Krise wie möglich bekommen. Das Interesse danach war nie größer und gilt für alle Schichten und Altersklassen“, sagt Sebastian Rauch, Chefredakteur der NEUEN Vorarlberger Tageszeitung, auf unsere Anfrage. Jochen Hofer meint: „Die Medien sind extrem gewissenhaft unterwegs, um das Notwendigste zu transportieren. Sie versuchen aber auch die gesellschaftliche Verantwortung, beispielsweise mit gratis Anzeigen oder der Organisation und Bewerbung von Hilfsprogrammen, wahrzunehmen. Das tun sie in einer sehr verantwortungsvollen Form.“
Werbeeinnahmen brechen ein
Dramatische Einbrüche gebe es hingegen bei den Werbeeinnahmen: „Sie gehen in manchen Bereichen gegen Null“, so Hofer. Gemäß APA-Bericht brach das Brutto-Werbevolumen in Print-Qualitätsmedien in der ersten Aprilwoche im Vergleich zum Vorjahr um fast 50 Prozent ein – von 67,9 auf 34,6 Millionen Euro. „Natürlich gehen die Anzeigenschaltungen zurück, denn die Unternehmen stehen jetzt verstärkt unter finanziellem Druck. Das hält uns aber nicht davon ab, weiterhin Qualitätsjournalismus zu liefern“, sagt Sebastian Rauch. Es passiere sonst relativ wenig und auch die Zugänge zu Informationen hätten sich erschwert: „Jedes Medium bringt jetzt die gleichen Themen. Die Corona-Krise nimmt so viel Zeit, Raum und Kapazitäten ein, dass andere Exklusiv-Geschichten eben kaum oder nicht mehr möglich sind“, bedauert Rauch.
Auch Fernseh-Sender beklagen wöchentliche Rückgänge von Werbeeinnahmen um mehr als 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie die Daten des Focus-Instituts zeigen. Beim Hörfunk schaut es ähnlich aus.
Virtuelle soziale Nähe
Wischt man durch die Einträge auf sozialen Medien, scheinen auch Empathie und Solidarität wieder einen Wert zu haben. Wenn das nach der Krise übrigbleibt, dann war sie wenigstens für irgendwas gut.
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