Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee

Rekord­jahr für die Inter­na­tio­nale Bodensee-Hochschule 

Koope­ra­ti­ons­partner for­mieren sich zum „Wis­sen­schafts­ver­bund Vier­län­der­re­gion Bodensee“

Kreuz­lingen, 16. Mai 2022 – Mit 47 geför­derten Pro­jekten an 21 Uni­ver­si­täten und Hoch­schulen stärkte die Inter­na­tio­nale Bodensee-Hochschule (IBH) auch im zweiten Jahr der Pan­demie die pra­xis­nahe For­schung in der Vier­län­der­re­gion. Dabei konnte die Betei­li­gung ver­dop­pelt werden, wie der Jah­res­be­richt 2021 belegt: 858 Pra­xis­partner und 234 Ver­an­stal­tungen mit 4.613 Besucher:innen unter­strei­chen den wach­senden Wert der inter­re­gio­nalen Zusam­men­ar­beit. Ab dem kom­menden Jahr wird die IBH als eigen­stän­dige Rechts­per­sön­lich­keit zum „Wis­sen­schafts­ver­bund Vier­län­der­re­gion Bodensee“. Das ermög­licht eine inten­si­vere Koope­ra­tion und schafft die Grund­lagen für die Ein­wer­bung zusätz­li­cher Budgets.

Die ver­gan­gene Leis­tungs­pe­riode 2018 bis 2021 been­dete die Inter­na­tio­nale Bodensee-Hochschule (IBH) mit Erfolg – und einem Rekord­jahr: In vier Jahren wurden ins­ge­samt 56 Pro­jekte unter­stützt, davon 47 allein im Jahr 2021. 413 For­schende aus 21 Hoch­schulen waren im Vor­jahr daran betei­ligt. Sie arbei­teten mit 858 Pra­xis­part­nern aus Wirt­schaft, Bil­dung, Kultur, Sozi­al­be­reich und Zivil­ge­sell­schaft zusammen – ein neuer Höchstwert.

Auch bei Ver­an­stal­tungen, Vor­trägen und Prä­sen­ta­tionen ver­zeich­nete die IBH Rekord­zahlen, die für den Leiter der IBH-Geschäftsstelle, Prof. Dr. Markus Rhom­berg, die „stei­gende gesell­schaft­liche Bedeu­tung des Hoch­schul­ver­bandes“ deut­lich belegen. „Wir inten­si­vieren bei unseren Pro­jekten Jahr für Jahr die Zusam­men­ar­beit mit externen Part­nern, binden Wirt­schaft und Zivil­ge­sell­schaft ein und schaffen durch ver­netztes Han­deln unmit­tel­bare Mehr­werte für die ansäs­sige Wirt­schaft und Bevöl­ke­rung“, ergänzt Rhom­berg. Rund zwei Drittel der Pro­jekte 2021 wurden direkt mit der Praxis umgesetzt.

Leucht­turm­pro­jekte mit grenz­über­schrei­tendem Nutzen
26 von 27 Mit­glieds­hoch­schulen nutzten in den Jahren 2018 bis 2021 in 56 Pro­jekten die Förder- und Koope­ra­ti­ons­mög­lich­keiten der IBH. In den meisten Pro­jekten enga­gierten sich die Zür­cher Hoch­schule für Ange­wandte Wis­sen­schaften und die Fach­hoch­schule Vor­arl­berg (jeweils 19), die HTWG Kon­stanz (15), die Uni­ver­sität St.Gallen, die OST – Ost­schweizer Fach­hoch­schule (13) und die Uni­ver­sität Kon­stanz (10).

Wie können Wis­sen­schaft und ihre Ergeb­nisse ver­ständ­lich kom­mu­ni­ziert werden? Das Pro­jekt „Vir­tual U“ hat dafür neue digi­tale For­mate ent­wi­ckelt. Betei­ligt waren neben der Uni­ver­sität Kon­stanz die Uni­ver­sität Zürich sowie außer­halb der IBH die Uni­ver­sität Basel. Par­ti­zi­pa­tion und Bil­dung in der Schule standen beim Pro­jekt „Schul­Part“ von PH Vor­arl­berg, PH St. Gallen und Zep­pelin Uni­ver­sität im Mit­tel­punkt. Bei der tri­na­tio­nalen Jugend­studie mit über 3.000 Befragten konnte nach­ge­wiesen werden, dass Teil­habe an Schulen in der Region noch wenig aus­ge­prägt ist.

Im Pro­jekt „DLIP­chip“, das die Uni­ver­sität Kon­stanz, die ZHAW und das Zür­cher Unter­nehmen Arti­fi­cial Sensing Instru­ments ASI AG gemeinsam rea­li­siert haben, wurde ein neuer Lösungs­an­satz für die Her­stel­lung von Bio­chips ent­wi­ckelt. „Bio­chips haben großes Poten­zial für die Dia­gnostik. Wir konnten in enger Koope­ra­tion eine laser­ba­sierte, kos­ten­güns­tige Methode zur Mate­ri­al­be­ar­bei­tung von Wel­len­lei­ter­git­tern ent­wi­ckeln“, erklärt Kurt Tief­en­thaler, Chef der ASI AG. Mit der Rolle regio­naler Lebens­mittel beschäf­tigten sich die OST und die Hoch­schule Alb­stadt Sig­ma­ringen. Das Pro­jekt „RegI­dent“ lie­ferte über eine Befra­gung von 1.500 Teil­neh­menden Impulse für eine stär­kere Pro­fil­bil­dung, mehr Trans­pa­renz und Nach­hal­tig­keit in der regio­nalen Wertschöpfungskette.

Zukunft durch Innovationen
Mit Beginn des kom­menden Jahres wird der Ver­bund als eigen­stän­dige Rechts­person die gesell­schaft­liche Inte­gra­tion der Wis­sen­schaft und die interne Zusam­men­ar­beit – etwa in Form grenz­über­schrei­tender Stu­di­en­gänge und ver­netzten For­schungs­ein­rich­tungen – noch stärker for­cieren. Zudem können nun erst­mals selbst­ständig För­der­gelder der EU und sons­tige Dritt­mittel ein­ge­worben werden.

Forschungs- und Bil­dungs­ein­rich­tungen spielen als Inno­va­ti­ons­treiber eine zen­trale Rolle bei der Gestal­tung unseres Lebens- und Arbeits­raums. Als Leit­in­sti­tu­tionen und Ideen­lie­fe­ranten wirken sie zu einem erheb­li­chen Teil in der Region. Sie fun­gieren als wirt­schaft­liche Inno­va­toren und Trans­for­ma­toren für gesell­schaft­liche Ver­än­de­rungen. Wir wollen sie noch sicht­barer machen, Koope­ra­tionen inten­si­vieren und wei­tere Finan­zie­rungs­quellen erschließen. Als selbst­stän­diger Wis­sen­schafts­ver­bund schaffen wir auf ver­schie­denen Ebenen neue Hand­lungs­spiel­räume“, betont Gernot Brauchle, Vor­sit­zender der IBH und Rektor der Päd­ago­gi­schen Hoch­schule Vorarlberg.

Mobi­lität, Ernäh­rung, Bildung
In den nächsten vier Jahren wollen die Partner des Wis­sen­schafts­ver­bunds vor allem Pro­jekte durch­führen, welche die regio­nale Wert­schöp­fung und Wett­be­werbs­fä­hig­keit in den vier Boden­see­an­rai­nern im Zuge des digi­talen und öko­lo­gi­schen Struk­tur­wan­dels stei­gern sollen. Dabei stehen Themen wie Mobi­lität, Ernäh­rung, Talente, Kreis­lauf­wirt­schaft und sozialer Zusam­men­halt ganz oben auf der Liste. Vertreter:innen aus Wis­sen­schaft, Wirt­schaft und der Zivil­ge­sell­schaft sollen dazu ihr Wissen bei Pro­jekten und Ver­an­stal­tungen ein­bringen, um die Ent­wick­lung der Region voranzutreiben.

Der neue Wis­sen­schafts­ver­bund Vier­län­der­re­gion Bodensee ent­wi­ckelt die erfolg­reiche Arbeit der IBH weiter und wird künftig mit Sitz an der Uni­ver­sität Kon­stanz zukunfts­wei­sende, grenz­über­schrei­tende Akzente setzen. Von diesem Inno­va­ti­ons­geist werden nicht nur Wis­sen­schaft und Wirt­schaft, son­dern die ganze Gesell­schaft pro­fi­tieren“, sagt The­resia Bauer, Minis­terin für Wis­sen­schaft, For­schung und Kunst des Landes Baden-Württemberg.

Info: www.wissenschaftsverbund.org

 

Fact-Box:
Internationale Bodensee-Hochschule

- 27 Hochschulen

- 115.000 Studierende

- 20.000 Forschende

- 1 Million Euro Jahresbudget

- Länder und Kantone, die die IBH fördern: Baden-Württemberg, Bayern, Vorarlberg, Liechtenstein, Thurgau, St. Gallen, Schaffhausen, Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, Zürich

 

Die Hoch­schulen der Inter­na­tio­nalen Bodensee-Hochschule

Deutsch­land
Duale Hoch­schule Baden-Württemberg DHBW Ravens­burg / Friedrichshafen
Hoch­schule Albstadt-Sigmaringen
Hoch­schule Furtwangen
Hoch­schule Kempten
HTWG Konstanz
RWU Hoch­schule Ravensburg-Weingarten Uni­ver­sity of Applied Sciences
Päd­ago­gi­sche Hoch­schule Weingarten
Staat­liche Hoch­schule für Musik Trossingen
Uni­ver­sität Konstanz
Zep­pelin Uni­ver­sität Friedrichshafen

Liech­ten­stein
Uni­ver­sität Liechtenstein

Öster­reich
Fach­hoch­schule Vor­arl­berg GmbH
Päd­ago­gi­sche Hoch­schule Vorarlberg
Schloss Hofen
Vor­arl­berger Landeskonservatorium

Schweiz
HfH Inter­kan­to­nale Hoch­schule für Heilpädagogik
HWZ Hoch­schule für Wirt­schaft Zürich
OST – Ost­schweizer Fachhochschule
Pädagogische Hoch­schule St. Gallen
Pädagogische Hoch­schule Schaffhausen
Pädagogische Hoch­schule Thurgau
Päd­ago­gi­sche Hoch­schule Zürich
SHLR Schweizer Hoch­schule für Logo­pädie Rorschach
Uni­ver­sität St. Gallen
Uni­ver­sität Zürich
Zürcher Hoch­schule für Ange­wandte Wis­sen­schaften ZHAW
Zürcher Hoch­schule der Künste ZHdK

 

Rück­fra­ge­hin­weis für die Redaktionen:
Inter­na­tio­nale Bodensee-Hochschule, Prof. Dr. Markus Rhom­berg, Telefon +41/71/6770525, Mail rhomberg@bodenseehochschule.org
Pzwei. Pres­se­ar­beit, Joshua Köb, Telefon +43/664/9682626, Mail joshua.koeb@pzwei.at