SOV geht mit Bruckners „Achter“ ins Saisonfinale
Leo McFall dirigiert monumentales Stück / „Eine unglaubliche Reise“
Bregenz, 30. April 2024 – Ein großes Werk der Musikgeschichte, für den Chefdirigenten Leo McFall dazu eines der schönsten, beendet die Abo-Saison 2023/24: Das Symphonieorchester Vorarlberg spielt am 11. und 12. Mai Anton Bruckners achte Symphonie. Am Pult im Montforthaus Feldkirch und Festspielhaus Bregenz steht Leo McFall persönlich.
Der Höhepunkt kommt zum Schluss: Nach der sechsten (im Jahr 2021), siebten (2023) und neunten Symphonie (2022) spielt das SOV in dieser Saison Anton Bruckners achte Symphonie. Nicht nur Klassikfreund:innen, auch Musiker:innen und Musikwissenschaftler:innen gilt seine „Achte“ als eines der bedeutendsten Stücke. „Diese Symphonie ist die Schöpfung eines Giganten und überragt an geistiger Dimension, an Fruchtbarkeit und Größe alle anderen Symphonien des Meisters. Es war ein vollständiger Sieg des Lichtes über die Finsternis“, schrieb der Komponist und Musikkritiker Hugo Wolf nach der Uraufführung im Jahr 1892.
Ausdauer gefragt
Die mit 80 Minuten längste Symphonie, die es bis dahin gegeben hatte, ist auch für den SOV-Chefdirigenten Leo McFall etwas ganz Besonderes. Er spricht von einem „einzigartigen Werk in der gesamten Musikgeschichte. Es zeichnet sich durch eines der großartigsten Finale von Bruckner aus. Man hat das Gefühl, als ob am Ende des Werkes alle Elemente der Symphonie in großer Zufriedenheit aufgelöst sind.“ Zur großen Orchesterbesetzung zählen Wagnertuben, dreifache Holzbläserbesetzung, Triangel, Becken und Harfen.
Für McFall ist es eine Premiere. Als er noch Assistent im Gustav Mahler Jugendorchester war, probte er das Werk. In einer Aufführung stand er jedoch noch nicht am Pult. Mit Respekt und großer Vorfreude blickt der Londoner auf die bevorstehenden Konzerte. „Diese Symphonie ist eine unglaubliche Reise. Sie ist für alle Orchestermitglieder sehr herausfordernd, definitiv ein Marathon. Arme, Lippen und Lungen sind am Ende erschöpft. Doch die Anstrengung lohnt sich“, sagt er mit einem Lächeln.
200 Jahre Bruckner
Anton Bruckner, 1824 in Ansfelden/Oberösterreich geboren und 1896 in Wien gestorben, machte sich anfangs als Kirchenmusiker und preisgekrönter Organist einen Namen. Immer mehr reizten ihn symphonische Werke, weswegen er viele Jahre Unterricht in Musiktheorie nahm. Aus Linz zog es ihn nach Wien, dort wurde er Hochschulprofessor am Konservatorium. Seine Selbstzweifel und Depressionen wurde er dennoch nicht los.
Der Triumph des Außenseiters
In Wien war er unter seinen berühmten Musiker-Kollegen ein Außenseiter und musste sich von ihnen manchen Spott anhören. Er komponiere „symphonische Riesenschlangen“, befand Johannes Brahms. Gustav Mahler charakterisierte Bruckner knapp mit den Worten: „Halb Genie, halb Trottel“. Mit der achten Symphonie, Kaiser Franz Joseph I. gewidmet, feierte der Geschmähte seinen endgültigen Durchbruch. Nach sechs Jahren Arbeit wurde sie zum Triumph: Bei der Uraufführung im Jahr 1892 in Wien forderte das Publikum Bruckner nach jedem Satz auf die Bühne, um ihm zu applaudieren.
„Meine Achte ist ein Mysterium“, sagte er über seine Komposition. Wer diesem Rätsel auf die Spur kommen möchte, sollte sich die Konzertabende am 11. und 12. Mai im Kalender rot anstreichen.
Details, inklusive eines Interviews mit Leo McFall, gibt es in der neuen Folge des Podcasts „SOV zum Reinhören“ auf www.sov.at und gängigen Streamingdiensten.
FACTBOX
Symphonieorchester Vorarlberg
6. Abo-Konzert 2023/24
Leo McFall: Chefdirigent
Samstag, 11. Mai 2024, 19.30 Uhr, Montforthaus Feldkirch
Sonntag, 12. Mai 2024, 17.00 Uhr, Festspielhaus Bregenz
Programm:
Anton Bruckner: Symphonie Nr. 8 c-Moll
Freier Kartenverkauf:
Bregenz Tourismus, Telefon 0043/5574/4959
Feldkirch Tourismus, Telefon 0043/5522/73467
in allen Vorverkaufsstellen von events-vorarlberg.at
in allen Filialen der Volksbank Vorarlberg
direkt beim SOV, Telefon 0043/5574/43447, Mail office@sov.at
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Die Karten gelten als VVV-Freifahrtschein.
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