SOV: Vom schwingenden Tanzbein bis zu schwarzen Gedanken
Zweites Abo-Konzert am 22. und 23.10. mit Werken von Britten, Beethoven und Mozart
Bregenz, 11. Oktober 2022 – Der frühere Chefdirigent Gérard Korsten kehrt zu „seinem“ ehemaligen Orchester zurück. Mit im Gepäck hat er ein Programm, das die komplette Gefühlspalette abbildet. Aufhorchen lässt die zweite Abo-Produktion des Symphonieorchester Vorarlberg mit Benjamin Brittens selten gespieltem Doppelkonzert für Violine, Viola und Orchester. Als Solisten treten Benjamin Herzl und Xandi van Dijk auf. Außerdem erklingen Kontretänze von Beethoven und Mozarts berühmte Symphonie Nr. 40 in g‑Moll. Beide Konzerte finden im Montforthaus Feldkirch statt.
Was lange währt, wird endlich gut: Ohne Corona wäre dieses Konzert bereits vor anderthalb Jahren zu hören gewesen. Umso erfreulicher, dass es nicht verloren gegangen ist. „Uns ist es ganz wichtig, dass wir unserem Publikum auch jetzt noch dieses starke Programm präsentieren können“, sagt SOV-Geschäftsführer Sebastian Hazod.
Heiterer Auftakt
Los geht es im Montforthaus Feldkirch mit Beethovens Kontretänzen, geschrieben wohl für Feste in den Wiener Redoutensälen. Damit ertönt die typische gesellige Wiener Musik des 18. Jahrhunderts, in die sich Beethoven kurz nach seinem Umzug nach Wien im Jahr 1792 einführen ließ, und zwar von keinem Geringeren als seinem berühmten Kollegen Joseph Haydn. Trotz des klassischen Rahmens scheint in den Tanzstücken Beethovens eigene Handschrift durch.
Überschwängliche und stille Momente
Auf eine Komposition des jungen Beethoven folgt mit dem Doppelkonzert für Violine und Viola eine des jungen Britten – ein Werk, das vor Ideen nur so sprüht. Für Solist Benjamin Herzl ist „jugendliche Überschwänglichkeit schon in den allerersten Takten herauszuhören“. Andererseits gebe es immer wieder Momente der Stille und des Nachdenkens. „Ein Frühwerk mit ganz eigener Tonsprache, das zu Unrecht wenig gespielt wird“, findet Hazod.
Benjamin Britten (1913 – 1976) begann bereits mit 19 Jahren die Arbeit an diesem Konzert – einem Werk, das er in vielen Details ausformulierte, aber nie fertigstellte. Erst posthum wurde es vollendet und 1997 beim von Britten mit ins Leben gerufenen Aldeburgh Festival uraufgeführt. Dirigent war damals Kent Nagano.
Sehr ungewöhnlich ist die Kombination von Geige und Bratsche als Solo-Instrumente. Es ist gut möglich, dass sie in Brittens eigenen musikalischen Fähigkeiten wurzelte: Neben Klavier spielte er selbst Bratsche. Sein Lehrer in beiden Fächern war Frank Bridge, ein weiterer bedeutender Komponist Großbritanniens.
Düster und sehr populär
„Schwarze Gedanken“, so seine Formulierung, begleiteten Mozart im Jahr 1788. Trotz seines Jobs als kaiserlicher Kammermusiker war das Geld knapp. Diese trübe Lage prägt aus Sicht einiger Expert:innen auch die damals entstandene g‑Moll-Symphonie Nr. 40. An der Beliebtheit des Stücks ändert es nichts: Es zählt zu Mozarts bekanntesten Werken, das sogar Popmusiker aufgegriffen haben. Vor allem den ersten Satz können viele auf Anhieb mitsummen.
Doppelte Rückkehr nach Bregenz
Der südafrikanische Bratschist Xandi van Dijk kennt das SOV von einem Konzert bei den Bregenzer Festspielen 2019. Viel länger arbeitet er mit Gérard Korsten zusammen, unter dessen Leitung er schon im Jugendorchester von Kapstadt gespielt hat. Korsten war von 2005 bis 2018 Chefdirigent des SOV. Van Dijk wurde vor drei Jahren mit einem OPUS KLASSIK ausgezeichnet, ist Solobratschist des Münchener Kammerorchesters und hat beispielsweise mit Igor Levit musiziert. Als Teil des renommierten Signum Quartetts schaut er über den Tellerrand und interpretiert Songs von Cream, Led Zeppelin oder Radiohead, schreibt aber auch Streichquartett-Bearbeitungen von Schubertliedern.
Benjamin Herzl kommt aus einer Musikerfamilie, er ist Geiger in dritter Generation. Der aufstrebende Künstler aus Salzburg hat ein Stipendium der Mozartgesellschaft Dortmund, gewann den Internationalen Brahmswettbewerb sowie den von Vadim Repin gestifteten Mozart-Preis. Er stand auf großen Bühnen, beispielsweise im Wiener Musikverein oder im San Felipe Neri Havanna. Publikum und Presse loben seine „Tiefe und hohe Musikalität“.
Weitere Informationen zum Konzert bietet der SOV-Podcast – online ab dem 17. Oktober auf www.sov.at.
FACTBOX
Symphonieorchester Vorarlberg
Zweites Abo-Konzert
Gérard Korsten: Dirigent
Benjamin Herzl: Violine
Xandi van Dijk: Viola
Samstag, 22. Oktober 2022, 19.30 Uhr und
Sonntag, 23. Oktober 2022, 17.00 Uhr
Montforthaus Feldkirch
Ludwig van Beethoven: 12 Kontretänze WoO 14
Benjamin Britten: Doppelkonzert für Violine, Viola und Orchester
Wolfgang Amadeus Mozart: Symphonie Nr. 40 g-Moll KV 550
Freier Kartenverkauf:
Bregenz Tourismus, Telefon 0043/5574/4959
Feldkirch Tourismus, Telefon 0043/5522/73467
in allen Vorverkaufsstellen von events-vorarlberg.at
in allen Filialen der Volksbank Vorarlberg
direkt beim SOV, Telefon 0043/5574/43447, Mail office@sov.at
bequem aufs Handy über die Ticket Gretchen App
Es gelten keine Beschränkungen, das Tragen von FFP2-Masken in Innenräumen wird weiterhin empfohlen.
Rückfragehinweis für die Redaktionen:
Symphonieorchester Vorarlberg, Barbara Urstadt, Telefon 0043/676/7313737, Mail barbara.urstadt@sov.at
Pzwei. Pressearbeit., Thorsten Bayer, Telefon 0043/699/81223482, Mail thorsten.bayer@pzwei.at