Symphonieorchester Vorarlberg

Stra­winsky, Ravel, Coll und López: SOV spielt Pro­gramm zwi­schen Klassik und Jazz

Viertes Abo-Konzert am 8. und 9. Februar / Pia­nistin Claire Huangci kehrt zurück

Bre­genz, 27. Jänner 2025 – Zwei bekannte Kom­po­nisten aus dem 19. und 20. Jahr­hun­dert sowie zwei zeit­ge­nös­si­sche Kol­legen kommen an den nächsten beiden Kon­zert­abenden des Sym­pho­nie­or­chester Vor­arl­berg zusammen: Igor Stra­winsky und Mau­rice Ravel treffen auf Jimmy López und Fran­cisco Coll. Im Mont­fort­haus Feld­kirch (8. Februar) sowie tags darauf im Fest­spiel­haus Bre­genz steht Chef­di­ri­gent Leo McFall am Pult. Als Solis­tinnen treten Stella-Dozentin Sophie Hein­rich (Vio­line) sowie Pia­nistin Claire Huangci auf.

Claire Huangci ist dem SOV bereits seit 2009 ver­bunden: Seither kam sie zu vier Gast­spielen nach Vor­arl­berg, zuletzt im Jahr 2018 mit Gershwins Kla­vier­kon­zert unter Adrian Pra­bava. Die Ame­ri­ka­nerin begeis­tert ihr Publikum durch „glit­zernde Vir­tuo­sität, gestal­te­ri­sche Sou­ve­rä­nität, hell­wache Inter­ak­tion und fein­sin­nige Klang­dra­ma­turgie“, wie die Salz­burger Nach­richten for­mu­lierten. Sie spielte in berühmten Kon­zert­sälen wie der Car­negie Hall New York und der Elb­phil­har­monie Ham­burg. Neben Solo-Auftritten kon­zer­tierte sie bei­spiels­weise mit dem Mozar­te­u­mor­chester Salz­burg und dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien.

Ihr Reper­toire ist bemer­kens­wert breit und reicht von Bach bis zu Cori­gliano. Beim Abo-Konzert 4 spielt sie – zum 150. Geburtstag des Kom­po­nisten – Mau­rice Ravels Kla­vier­kon­zert in G‑Dur. Mit neun Jahren hörte sie es zum ersten Mal, war sofort fas­zi­niert und wollte es unbe­dingt lernen: „Dieses Stück hat solche fan­tas­ti­sche Farben. Für mich klang es sofort wie aus einer anderen Welt.“ Es biete „die per­fekte Balance zwi­schen Klassik und Jazz“.

Fri­scher Ansatz statt „intel­lek­tu­eller Schublade“
„Avec Swing“ heißt es zum Start in den Abend. Dieses Stück stammt aus der Feder des 46 Jahre alten Perua­ners Jimmy López. Er selbst ver­steht es als „fri­schen und unvor­ein­ge­nom­menen Ansatz zur Kom­po­si­tion zeit­ge­nös­si­scher Musik, der die heu­tige Pop­kultur ein­be­zieht und Ele­mente aus dem Jazz und anderen eng ver­wandten Musik­genres unserer Zeit ein­be­zieht“. Sein Ansatz hat Erfolg: Füh­rende Orchester welt­weit spielen seine Kom­po­si­tionen unter anderem in der Royal Albert Hall, im Sydney Opera House und im Wiener Musikverein.

Jimmy López und SOV-Chefdirigent Leo McFall kennen sich gut aus gemein­samen Stu­di­en­tagen an der Sibelius-Akademie in Finn­land. McFall schätzt an López‘ Musik, dass sie trotz ihrer Kom­ple­xität ver­ständ­lich bleibt: „Es ist keine Musik, die sich in eine intel­lek­tu­elle Schub­lade steckt. Statt­dessen können die Leute einen Bezug zu ihr aufbauen.“

Sophie Hein­rich spielt spa­ni­sche Minia­turen von Fran­cisco Coll
In den „Four Ibe­rian Minia­tures“ ver­ar­beitet Fran­cisco Coll Ele­mente aus der spa­ni­schen Folk­lore sowie Flamenco-Rhythmen und ‑Melo­dien zu einem kom­pakten Con­cer­tino. Dem 1985 in Valencia gebo­renen Kom­po­nisten gelingt es, malerisch-verträumte Klänge prä­zise auf den Punkt zu bringen. Er arbei­tete bei­spiels­weise mit dem LA Phil­har­monic, dem City of Bir­mingham Sym­phony Orchestra sowie dem Ensemble Modern zusammen.

Dazu betritt Sophie Hein­rich die Bühne. Die Dozentin für Vio­line und Kam­mer­musik an der Stella Vor­arl­berg Pri­vat­hoch­schule für Musik in Feld­kirch war von 2019 bis 2023 als erste Frau Kon­zert­meis­terin der Wiener Sym­pho­niker. Bei Fes­ti­vals im In- und Aus­land ist sie eine gefragte Solistin und Kam­mer­mu­sik­part­nerin. In der Rubrik „Was ich mag“ auf ihrer Website gibt Hein­rich unter anderem an: „die unbän­dige Energie eines Orches­ter­klang­kör­pers!“ sowie „mich voll­kommen in guter Musik ver­lieren“. So kann sich das Publikum auf schöne Kon­zert­abende freuen.

Explo­sives Ende
Zum Abschluss erklingt die Sym­phony in Three Move­ments von Igor Stra­winsky (1882–1971). Das Werk ent­stand zwi­schen 1942 und 1945, mitten im Zweiten Welt­krieg. Dass diese Kata­strophe sich in diesem Stück nie­der­ge­schlagen hat, ist nahe­lie­gend. Doch Stra­winsky betonte: „Es han­delt sich trotz allem bei dieser Sym­phonie nicht um Pro­gramm­musik. Kom­po­nisten kom­bi­nieren Töne. Mehr nicht. Es ist nicht an ihnen, fest­zu­stellen, wie und in wel­cher Form sich die Dinge dieser Welt in ihre Musik ein­ge­prägt haben.“

So oder so: Für Chef­di­ri­gent Leo McFall ist diese Sym­phonie „wie Dynamit: sehr far­ben­reich und explosiv. Und sie hat meiner Mei­nung nach eines der auf­re­gendsten Enden aller sym­pho­ni­schen Kom­po­si­tionen des 20. Jahr­hun­derts.“ Ein musi­ka­li­scher Kreis schließt sich: Span­nend syn­ko­pierte Rhythmen und der Sound des Kla­viers mitten im Orchester bringen die Sym­phonie immer wieder in eine jaz­zige Richtung.

Details gibt es ab dem 31. Jänner in der neuen Folge des Pod­casts „SOV zum Rein­hören“ auf www.sov.at und bei gän­gigen Streamingdiensten.

FACTBOX:

Symphonieorchester Vorarlberg
4.
Abo-Konzert 2024/25

Leo McFall: Chefdirigent
Claire Huangci: Klavier
Sophie Heinrich: Violine

Samstag, 8. Februar 2024, 19.30 Uhr, Montforthaus Feldkirch
Sonntag, 9. Februar 2024, 17.00 Uhr, Festspielhaus Bregenz

Programm:
Jimmy López: Avec Swing for chamber orchestra
Maurice Ravel: Klavierkonzert G-Dur
Francisco Coll: Four Iberian Miniatures
Igor Strawinsky: Symphony in Three Movements

Freier Kartenverkauf:
Bregenz Tourismus, +435574/4959
Feldkirch Tourismus, +43/5522/73467
in allen Vorverkaufsstellen von events-vorarlberg.at
in allen Filialen der Volksbank Vorarlberg
direkt beim SOV: +43/5574/43447, Mail office@sov.at
bequem aufs Handy über die Ticket Gretchen App
Besucher:innen bis 27 Jahre zahlen in Begleitung von Abonnent:innen 10 Euro pro Karte, ansonsten sind Jugendkarten ab 16 Euro erhältlich.
Die Karten gelten als VVV-Freifahrtscheine.


Rück­fra­ge­hin­weis für die Redaktionen:
Sym­pho­nie­or­chester Vor­arl­berg, Bar­bara Urstadt, +43/676/7313737, barbara.urstadt@sov.at
Pzwei. Pres­se­ar­beit, Thorsten Bayer, +43/699/81223482, thorsten.bayer@pzwei.at