Symphonieorchester Vorarlberg

Sym­pho­nie­or­chester Vor­arl­berg: Absage für April, Mahler im Oktober

Dazu ein­zig­ar­tiges Pro­jekt aller öster­rei­chi­schen Lan­des­or­chester am Karfreitag

Bre­genz, 18. März 2021 – Das nächste Abo­kon­zert des Sym­pho­nie­or­chester Vor­arl­berg fällt ersatzlos aus, doch der Abschluss des großen Gustav-Mahler-Zyklus mit Star­di­ri­gent Kirill Petrenko ist für Anfang Oktober ter­mi­niert. Am Kar­freitag ertönt instru­men­tale Pas­si­ons­musik von Joseph Haydn, zu der sich Sym­pho­nie­or­chester aus allen öster­rei­chi­schen Bun­des­län­dern ver­eint haben. Neun Ein­zel­auf­nahmen werden zu einem Ganzen zusam­men­ge­fügt und im TV sowie im Internet übertragen.


Wieder einmal ver­hin­dern die Auf­lagen infolge der Pan­demie einen Auf­tritt des Sym­pho­nie­or­chester Vor­arl­berg (SOV). Dieses Mal trifft es das fünfte Abo­kon­zert, bei dem am 10. und 11. April Gérard Korsten am Diri­gen­ten­pult gestanden hätte. „Bei der aktu­ellen Beschrän­kung auf nur 100 Besucher_innen pro Ver­an­stal­tung ist es leider unmög­lich, für unsere der­zeit 1.800 Abonnent_innen zu spielen“, sagt SOV-Geschäftsführer Sebas­tian Hazod. Eine Ver­schie­bung kam aus ter­min­li­chen Gründen nicht mehr infrage. Wer schon Tickets gekauft hat, kann sie auf www.sov.at/kundenportal rück­erstatten lassen oder spenden.

Heim­spiel für Kirill Petrenko
Eine andere Pro­duk­tion hin­gegen ist neu ter­mi­niert: „Kirill Petrenko diri­giert Mahlers Neunte“ heißt es nun am 2. und 3. Oktober. Hinter ver­schlos­senen Türen und unter höchsten Sicher­heits­auf­lagen haben Vor­proben dieses – bereits zweimal ver­scho­benen – Kon­zerts statt­ge­funden. Mit der neunten Sym­phonie, einer Pre­miere für das SOV, wird der große Gustav-Mahler-Zyklus voll­endet. Kirill Petrenko, Chef­di­ri­gent und künst­le­ri­scher Leiter der Ber­liner Phil­har­mo­niker, kehrt dafür nach Vor­arl­berg zurück. Hier begann früh seine Zusam­men­ar­beit mit dem SOV.

Pas­si­ons­musik am Karfreitag
Bis zum Herbst müssen Klas­sik­lieb­haber nicht warten: Bereits Anfang April steht ein noch nie dage­we­senes Pro­jekt auf dem Spiel­plan. Alle Lan­des­or­chester Öster­reichs sowie das ORF Radio-Symphonieorchester Wien haben sich für ein vir­tu­elles Kon­zert ver­eint. Zu sehen ist es am Kar­freitag, 2. April, um 9 Uhr auf ORF III und ab 20 Uhr auf den digi­talen Platt­formen der Orchester.

Joseph Haydns instru­men­tale Pas­si­ons­musik „Die sieben letzten Worte unseres Erlö­sers am Kreuz“ wurde von den Teil­neh­mern jeweils in Eigen­regie als Film­auf­nahme pro­du­ziert und anschlie­ßend zu einem Gesamt­werk zusam­men­ge­fügt. Sieben Sätze, ein Vor- und ein Nach­spiel ver­teilen sich auf die neun Klang­körper. Mit­ge­macht haben neben dem SOV (in alpha­be­ti­scher Rei­hen­folge) das Bruckner Orchester Linz, die Grazer Phil­har­mo­niker, das Kärntner Sin­fo­nie­or­chester, das Mozar­te­u­mor­chester Salz­burg, das ORF Radio-Symphonieorchester Wien, das Tiroler Sym­pho­nie­or­chester Inns­bruck, das Tonkünstler-Orchester Nie­der­ös­ter­reich und die Wiener Sym­pho­niker. Emma­nuel Tjekna­vo­rian begeis­terte vor zwei Jahren mit seiner Vio­line das SOV-Publikum, nun wirkt er als Diri­gent beim Bei­trag aus Vor­arl­berg mit.

Hin­ter­grund des Stückes
Joseph Haydn kom­po­nierte das neun­tei­lige Werk 1786/87 im Auf­trag der spa­ni­schen Stadt Cádiz für deren Kar­frei­tags­ze­re­mo­nien. Ebenso bekannt wie die Orches­ter­fas­sung wurde Haydns Arran­ge­ment für Streich­quar­tett. Seine „Andachts­musik“ auf die letzte Bot­schaft Jesu umfasst die musi­ka­li­sche Aus­deu­tung der bei der Kreu­zi­gung aus­ge­spro­chenen Sätze. Sie rei­chen von der innigen Bitte um Ver­ge­bung über das Ster­be­wort des Lukas­evan­ge­liums als Aus­druck kind­li­chen Gott­ver­trauens bis hin zum abschlie­ßenden „Ter­re­moto“, dem Erd­beben beim Jüngsten Gericht. Der Pas­si­ons­zy­klus über­zeugte schon Haydns Zeit­ge­nossen. Der Kom­po­nist selbst soll ihn für eine seiner besten Arbeiten gehalten haben.

 

Info: www.sov.at

 

FACTBOX

 

Joseph Haydn
Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz, Hob. XX/1A
(Orchesterfassung, 1787; Zitate aus der oratorischen Fassung von 1796)

Datum

ORF III, Freitag, 2. April 2021, 9 Uhr
Stream: Freitag, 2. April 2021, 20 Uhr (auf den Facebook- und YouTube-Kanälen aller teilnehmenden Orchester, danach on demand)

Programm

L’Introduzione. Maestoso ed Adagio
Mozarteumorchester Salzburg
Dirigent: Riccardo Minasi
Große Universitätsaula Salzburg

Sonata I. Largo: „Vater, vergib ihnen“
Bruckner Orchester Linz
Dirigent: Markus Poschner
Musiktheater Linz

Sonata II. Grave e cantabile: „Fürwahr, ich sag es dir“
Tonkünstler-Orchester Niederösterreich
Dirigent: Wayne Marshall
Festspielhaus St. Pölten

Sonata III. Grave: „Frau, hier siehe deinen Sohn“
Symphonieorchester Vorarlberg
Dirigent: Emmanuel Tjeknavorian
Festspielhaus Bregenz

Sonata IV. Largo: „Mein Gott, mein Gott“
Grazer Philharmoniker
Dirigent: Roland Kluttig
Oper Graz 

Introduzione 2 (aus der Oratoriums-Fassung)
ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Dirigentin: Marin Alsop
Schloss Esterházy 

Sonata V. Adagio: „Ach, mich dürstet“
Kärntner Sinfonieorchester
Dirigent: Nicholas Carter
Stadttheater Klagenfurt

Sonata VI. Lento: „Es ist vollbracht“
Tiroler Symphonieorchester Innsbruck
Dirigent: Kerem Hasan
Haus der Musik Innsbruck

Sonata VII. Largo: „In deine Hände“
Terremoto. Presto con tutta la forza
Wiener Symphoniker
Dirigent: Andrés Orozco-Estrada
Wiener Konzerthaus


Rück­fra­ge­hin­weis für die Redaktionen:
Sym­pho­nie­or­chester Vor­arl­berg, Sebas­tian Hazod, Telefon 0043/5574/43447, Mail sebastian.hazod@sov.at
Pzwei. Pres­se­ar­beit, Thorsten Bayer, Telefon 0043/699/81223482, Mail thorsten.bayer@pzwei.at