Universität Liechtenstein intensivierte die Zusammenarbeit in der Vierländerregion Bodensee
Mehr Projekte und Budgets im Rahmen der Internationalen Bodensee-Hochschule
Kreuzlingen, 27. April 2021 – Geschlossene Grenzen, Lockdowns, Homeoffice: Trotz der Corona-Ausnahmesituation arbeiteten die Hochschulen der Vierländerregion Bodensee im vergangenen Jahr enger zusammen als je zuvor. Das geht aus dem Jahresbericht 2020 der Internationalen Bodensee-Hochschule hervor. Die Zahl der Projekte in Forschung, Lehre und Wissenstransfer stieg um mehr als das Doppelte auf 51, die Fördersumme wuchs um 80 Prozent auf 1,6 Millionen Euro. Auch die Universität Liechtenstein war in den grenzüberschreitenden Projekten sehr aktiv.
Das 20. Jahr ihres Bestehens war für die Internationale Bodensee-Hochschule (IBH) in mehrfacher Hinsicht aussergewöhnlich: Die Zahl der geförderten Projekte erhöhte sich stark von 22 auf 51, die Fördersumme von 900.000 auf 1,6 Millionen Euro. 577 Forschende und 533 Praxispartner waren an den Projekten beteiligt – ebenfalls deutlich mehr als in den Jahren zuvor. Zum Jahresende beschlossen die Regierungschefs der Internationalen Bodensee-Konferenz zudem einstimmig die künftige inhaltliche Ausrichtung der IBH, die im kommenden Jahr eine eigenständige Rechtspersönlichkeit werden soll.
„Die Hochschulen in der Vierländerregion haben auch im Coronajahr intensiv gearbeitet. Von einer Schockstarre war nichts zu spüren“, resümiert der Vorsitzende der IBH und Rektor der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg, Gernot Brauchle. Die enge Zusammenarbeit hält er gerade in der aktuellen Situation für entscheidend: „Insbesondere Innovationen in Wissenschaft und Gesellschaft werden uns in den nächsten Jahren aus der Krise bringen.“
Liechtenstein profitiert
Die vom Fürstentum Liechtenstein getragenen Hochschulen nützen die Möglichkeiten der IBH besonders stark: Die Universität Liechtenstein und die OST – Ostschweizer Fachhochschule, zu deren Trägern Liechtenstein zählt, waren im vergangenen Jahr an elf Projekten mit einer Fördersumme von rund 450.000 Euro beteiligt. Zu den grössten Projekten zählten Untersuchungen der regionalen Wertschöpfung durch Architektur und Baukultur sowie zur Wertschätzung der regionalen Identität von Lebensmitteln. Die Hochschulen waren auch an den IBH-Labs KMUdigital, Seamless Learning sowie „Active & Assisted Living“ beteiligt. Diese Labs schliessen ihre Arbeit Mitte des Jahres ab.
„Die Internationale Bodensee-Hochschule ermöglicht uns die grenzübergreifende Kooperation mit Hochschulen in der Vierländerregion“, schildert Dominique Hasler, Regierungsrätin des Ministeriums für Äusseres, Bildung und Sport des Fürstentums Liechtenstein. Sie begrüsst die geplante Eigenständigkeit der IBH: „Das macht die IBH noch flexibler und eröffnet neue Chancen, zusätzliche Fördertöpfe zu erschliessen.“
Digitaler Wandel im Fokus
Inhaltlicher Schwerpunkt der IBH in den Jahren 2022 bis 2025 ist der digitale Wandel in der Vierländerregion. Die IBH fördert dazu Innovationsprojekte, bei denen Forschende, Unternehmen und andere Organisationen zusammenarbeiten. Geplant ist auch die Gründung grenzüberschreitender Studiengänge unter dem Dach der IBH. Aktuell läuft bereits der Ausschreibungsprozess für die zweite Runde von IBH-Labs zum digitalen und gesellschaftlichen Wandel.
Bereits 2022 soll die IBH selbstständig werden. Derzeit ist sie ein Projekt der Internationalen Bodensee-Konferenz. Fredy Fässler, St. Galler Regierungsrat und Vorsitzender der Internationalen Bodensee-Konferenz, sieht darin „einen wichtigen Schritt für Forschung, Lehre und Wissenstransfer in der Region“: „Durch die Selbstständigkeit wird die IBH an Handlungsfähigkeit gewinnen. Sie kann zudem weitere internationale Fördermittel, zum Beispiel aus Töpfen der Europäischen Union einwerben. Davon werden die Hochschulen, aber auch die Region insgesamt profitieren“, erwartet Fässler.
Info: www.bodenseehochschule.org
Fact-Box:
Internationale Bodensee-Hochschule
- 27 Hochschulen
— 115.000 Studierende
— 20.000 Forschende
— 1 Million Euro Jahresbudget
— Länder und Kantone, die die IBH fördern: Baden-Württemberg, Bayern, Vorarlberg, Liechtenstein, Thurgau, St. Gallen, Schaffhausen, Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, Zürich
Die Hochschulen der Internationalen Bodensee-Hochschule
Deutschland
Duale Hochschule Baden-Württemberg DHBW Ravensburg / Friedrichshafen
Hochschule Albstadt-Sigmaringen
Hochschule Furtwangen
Hochschule Kempten
HTWG Konstanz
RWU Hochschule Ravensburg-Weingarten University of Applied Sciences
Pädagogische Hochschule Weingarten
Staatliche Hochschule für Musik Trossingen
Universität Konstanz
Zeppelin Universität Friedrichshafen
Liechtenstein
Universität Liechtenstein
Österreich
Fachhochschule Vorarlberg GmbH
Pädagogische Hochschule Vorarlberg
Schloss Hofen
Vorarlberger Landeskonservatorium
Schweiz
HfH Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik
HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich
OST – Ostschweizer Fachhochschule
Pädagogische Hochschule St. Gallen
Pädagogische Hochschule Schaffhausen
Pädagogische Hochschule Thurgau
Pädagogische Hochschule Zürich
SHLR Schweizer Hochschule für Logopädie Rorschach
Universität St. Gallen
Universität Zürich
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW
Zürcher Hochschule der Künste ZHdK
Rückfragehinweis für die Redaktionen:
Internationale Bodensee-Hochschule, Prof. Dr. Markus Rhomberg, Telefon +41/71/6770525, Mail rhomberg@bodenseehochschule.org
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