Pzwei. Blog.
Unser Kiez: Ein Streifzug durchs Pzwei-Grätzel
Geschrieben von: Pzwei. Werner Sommer
Veröffentlicht: 11.01.2024
Auf Facebook haben wir Ende letzten Jahres einen achtteiligen Streifzug durch unsere Nachbarschaft begonnen. Zu entdecken gibt es noch vieles, aber wir fassen vorerst für die geneigten Leser:innen Geschichte und Geschichteln zusammen.

[1] Jodok Fink (1853 – 1929) hat gut 70 Meter von unserem Büro entfernt Asyl bekommen. Zumindest sein Denkmal. Seinen ursprünglichen Standort vis-à-vis vom Bahnhof musste er für den Umbau der VLV räumen. Der Bauer und Andelsbucher Gemeindevorsteher, der es bis zum Vizekanzler brachte, war als ausgleichende Persönlichkeit bekannt. Seine lässige Haltung, die er dem Bregenzer Bildhauer Emil Gehrer verdankt, brachte ihm den Spitznamen Hosasacker ein.
[2] Einen Steinwurf weiter findet sich das Landeskrankenhaus, dessen Anfänge bis 1837 zurückreichen. Über 700 Mitarbeiter:innen kümmern sich dort um das Wohlergehen der Bevölkerung von Bregenz und Umgebung. Fast 100.000 ambulante Behandlungen, über 5000 Operationen und über 1000 Geburten verzeichnet das zwischen 1999 und 2019 generalsanierte Spital pro Jahr. Wir sind froh, wenn wir nicht hinmüssen, fühlen uns aber in seiner Nachbarschaft gut aufgehoben.
[3] Das Palais Thurn und Taxis ist seit 70 Jahren der Sitz der Berufsvereinigung bildender Künstler:innen Vorarlbergs. In der Gründerzeitvilla aus dem Jahr 1848 präsentieren auf vier Stockwerken heimische und internationale Künstler:innen ihre Werke. Wir nutzten das schmucke Umfeld schon für Pressekonferenzen. Umgeben ist das Palais vom schönsten Park der Stadt, mit exotischen und heimischen Baumriesen, die im Sommer Schatten für angenehme Mittagspausen spenden.
[4] 40 Bienenvölker haben in Sichtweite von unserem Büro eine Heimat gefunden. Sie gehören Stadtimker Christof Bernhart. Unser Nachbar produziert Honig in Bio-Qualität. Der Honig aus der Landeshauptstadt ist aufgrund seines Geschmacks begehrt. „In der Stadt gibt es keine Monokulturen. Die Bienen sammeln in Parkanlagen, Gärten, Blumenkisten, am Pfänderhang, im Stadt- oder Mehrerauer Wald“, verriet uns Christof. Ein guter Grund, ihn auch heuer an Pzwei-Kund:innen zu verschenken.
[5] Nicht ganz so nah, aber sehr aufschlussreich ist die Vorarlberger Landesbibliothek. Das ehemalige Schloss aus dem 14. Jahrhundert beherbergt seit 1904 historische Fotos, Karten und Schriften, Sammlungen, Fachliteratur und digitale Archive. Den kürzlich sanierten Bau frequentiert jede:r Vorarlberger:in früher oder später. Sei es, um Lesestoff für Schule, Studium, Arbeit oder Freizeit zu finden – oder auch als historisch Interessierte:r.
[6] 2002 wurde Pzwei gegründet und der Gedenkweg „Widerstand und Verfolgung 1938 – 1945 in Bregenz“ installiert. Gedacht wird an Menschen, die in Bregenz lebten und Opfer des NS-Regimes wurden. Unweit von unserem Büro verlaufen der Maria-Stromberger-, der Karoline-Redler-Weg und die Ernst-Volkmann-Stiege. Volkmann wurde als Kriegsdienstverweigerer hingerichtet, Redler verleumdet und ebenfalls exekutiert und Stromberger versah freiwillig Dienst in Auschwitz.
[7] Vom Pzwei-Büro hat man es nicht weit in die Stadt und an den See – und auch nicht zu den Wanderwegen durch den Bregenzer Stadtwald. Einige ausgesprochene Bergfreund:innen im Büro freut das besonders. Ob über den Gebhardsberg, die Fluh, das Gschlief … alle Wege führen bekanntlich auf den 1064 Meter hohen Hausberg Pfänder. Dass der eigentlich zu Lochau gehört, tut dem Naturerlebnis keinen Abbruch.
[8] Egal ob zur Marend-Zeit der kleine Hunger quält, ob die heimische Küche am Vortag kalt und somit die Tupperdose fürs Mittagessen leer blieb oder ob die Pzwei-Belegschaft bei der wöchentlichen Teambesprechung am Montagmorgen verpflegt sein will: Die Lösung lautet Mangold. Im ehemaligen Café Ritter in der Riedergasse warten Salami-Laugen, belegte Brote, Nougat-Croissants, Rosinenbrötchen oder Gipfel auf uns, ihre dankbaren Abnehmer:innen.
Fotos: Pzwei, VOGIS, Weissengruber (Imker), Friedrich Böhringer (Bibliothek), Petra Rainer (Pfänder)
Auf Facebook haben wir Ende letzten Jahres einen achtteiligen Streifzug durch unsere Nachbarschaft begonnen. Zu entdecken gibt es noch vieles, aber wir fassen vorerst für die geneigten Leser:innen Geschichte und Geschichteln zusammen.

[1] Jodok Fink (1853 – 1929) hat gut 70 Meter von unserem Büro entfernt Asyl bekommen. Zumindest sein Denkmal. Seinen ursprünglichen Standort vis-à-vis vom Bahnhof musste er für den Umbau der VLV räumen. Der Bauer und Andelsbucher Gemeindevorsteher, der es bis zum Vizekanzler brachte, war als ausgleichende Persönlichkeit bekannt. Seine lässige Haltung, die er dem Bregenzer Bildhauer Emil Gehrer verdankt, brachte ihm den Spitznamen Hosasacker ein.

[2] Einen Steinwurf weiter findet sich das Landeskrankenhaus, dessen Anfänge bis 1837 zurückreichen. Über 700 Mitarbeiter:innen kümmern sich dort um das Wohlergehen der Bevölkerung von Bregenz und Umgebung. Fast 100.000 ambulante Behandlungen, über 5000 Operationen und über 1000 Geburten verzeichnet das zwischen 1999 und 2019 generalsanierte Spital pro Jahr. Wir sind froh, wenn wir nicht hinmüssen, fühlen uns aber in seiner Nachbarschaft gut aufgehoben.

[3] Das Palais Thurn und Taxis ist seit 70 Jahren der Sitz der Berufsvereinigung bildender Künstler:innen Vorarlbergs. In der Gründerzeitvilla aus dem Jahr 1848 präsentieren auf vier Stockwerken heimische und internationale Künstler:innen ihre Werke. Wir nutzten das schmucke Umfeld schon für Pressekonferenzen. Umgeben ist das Palais vom schönsten Park der Stadt, mit exotischen und heimischen Baumriesen, die im Sommer Schatten für angenehme Mittagspausen spenden.

[4] 40 Bienenvölker haben in Sichtweite von unserem Büro eine Heimat gefunden. Sie gehören Stadtimker Christof Bernhart. Unser Nachbar produziert Honig in Bio-Qualität. Der Honig aus der Landeshauptstadt ist aufgrund seines Geschmacks begehrt. „In der Stadt gibt es keine Monokulturen. Die Bienen sammeln in Parkanlagen, Gärten, Blumenkisten, am Pfänderhang, im Stadt- oder Mehrerauer Wald“, verriet uns Christof. Ein guter Grund, ihn auch heuer an Pzwei-Kund:innen zu verschenken.

[5] Nicht ganz so nah, aber sehr aufschlussreich ist die Vorarlberger Landesbibliothek. Das ehemalige Schloss aus dem 14. Jahrhundert beherbergt seit 1904 historische Fotos, Karten und Schriften, Sammlungen, Fachliteratur und digitale Archive. Den kürzlich sanierten Bau frequentiert jede:r Vorarlberger:in früher oder später. Sei es, um Lesestoff für Schule, Studium, Arbeit oder Freizeit zu finden – oder auch als historisch Interessierte:r.

[6] 2002 wurde Pzwei gegründet und der Gedenkweg „Widerstand und Verfolgung 1938 – 1945 in Bregenz“ installiert. Gedacht wird an Menschen, die in Bregenz lebten und Opfer des NS-Regimes wurden. Unweit von unserem Büro verlaufen der Maria-Stromberger-, der Karoline-Redler-Weg und die Ernst-Volkmann-Stiege. Volkmann wurde als Kriegsdienstverweigerer hingerichtet, Redler verleumdet und ebenfalls exekutiert und Stromberger versah freiwillig Dienst in Auschwitz.

[7] Vom Pzwei-Büro hat man es nicht weit in die Stadt und an den See – und auch nicht zu den Wanderwegen durch den Bregenzer Stadtwald. Einige ausgesprochene Bergfreund:innen im Büro freut das besonders. Ob über den Gebhardsberg, die Fluh, das Gschlief … alle Wege führen bekanntlich auf den 1064 Meter hohen Hausberg Pfänder. Dass der eigentlich zu Lochau gehört, tut dem Naturerlebnis keinen Abbruch.

[8] Egal ob zur Marend-Zeit der kleine Hunger quält, ob die heimische Küche am Vortag kalt und somit die Tupperdose fürs Mittagessen leer blieb oder ob die Pzwei-Belegschaft bei der wöchentlichen Teambesprechung am Montagmorgen verpflegt sein will: Die Lösung lautet Mangold. Im ehemaligen Café Ritter in der Riedergasse warten Salami-Laugen, belegte Brote, Nougat-Croissants, Rosinenbrötchen oder Gipfel auf uns, ihre dankbaren Abnehmer:innen.
Fotos: Pzwei, VOGIS, Weissengruber (Imker), Friedrich Böhringer (Bibliothek), Petra Rainer (Pfänder)
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