Pzwei. Blog.

Von Feld­kirch über Wien nach Schwarzach und weiter nach …

Seit Dezember 2021 und noch bis Ende November ist Moritz Moser (*1986) Chef­re­dak­teur der NEUEN Vor­arl­berger Tages­zei­tung. Vor den Ferien nahm er sich die Zeit für einen unter­halt­samen und infor­ma­tiven Besuch bei uns.

Wer der Platz­hirsch unter Vor­arl­bergs Print­me­dien ist, steht fest: Die NEUE ist es nicht, wie ein Blick in die Media-Analyse zeigt. 8,9 Pro­zent Reich­weite in Vor­arl­berg stehen unbarm­her­zigen 43,1 Pro­zent bei den VN gegen­über. Zum Ver­gleich: Der Stan­dard kommt auf 7,4 Pro­zent, die Krone auf 3,7. Besser sieht es bei der NEUE-Sonntagsausgabe (17,7 %) aus. Diese Markt­an­teile bedingen auch eine beson­dere Gewich­tung (oder ist es anders­herum?), sagte Moritz Moser im Pzwei-Büro: „Grö­ßere Geschichten bringen wir vor­zugs­weise am Sonntag.“ 16 Männer und Frauen arbeiten für die NEUE, davon 13 in der Redak­tion. Hinzu kommen 5 regel­mä­ßige freie Mitarbeiter:innen. Viele eigene Vor­schläge werden umge­setzt. Dafür bleibt dann weniger Zeit, um Pres­se­kon­fe­renzen aufzusuchen.

Eigenes und fremdes Material
Die NEUE wurde 1972 als Gegen­ge­wicht zur VN gegründet. Mitt­ler­weile gehören beide zum selben Ver­lags­haus. „Wir sind aber tat­säch­lich redak­tio­nell unab­hängig und leisten so einen Bei­trag zur Medi­en­viel­falt“, betont Moser. Öster­reich­weit ein­zig­artig ist die Koope­ra­tion mit der Kleinen Zei­tung. Aus Graz werden Mel­dungen, Berichte und Repor­tagen über Öster­reich und den Rest der Welt gelie­fert. Ten­den­ziell über­nimmt die NEUE inzwi­schen weniger Mate­rial und steuert dafür eigene Geschichten bei. Dabei geht es nicht zuletzt um die Pres­se­för­de­rung. „Wir hören manchmal den Vor­wurf, dass wir zu viel über Feld­kirch berichten. Das muss wohl damit zusam­men­hängen, dass mein Stell­ver­treter Jörg Stadler und ich Feld­kir­cher sind“, erzählte Moritz Moser lächelnd. Für ein Gegen­ge­wicht sorgt bei­spiels­weise Redak­teurin Eli­sa­beth Willi aus Schop­pernau. Sie steuert immer wieder lesens­werte Geschichten bei, häufig aus dem Bregenzerwald.

Ihr Chef Moritz Moser ging nach der Matura für 15 Jahre nach Wien. Dort stu­dierte er Poli­tik­wis­sen­schaft und arbei­tete zunächst in der Bun­des­ver­wal­tung. 2014 wech­selte er in den Jour­na­lismus, NZZ.at und Addendum waren seine Sta­tionen. Dar­über hinaus ver­öf­fent­lichte er Texte in Medien wie Datum und Der Stan­dard. Für die Vor­arl­berger Nach­richten schrieb er eine Kolumne.

Lob für Pzwei
Inter­es­siert waren wir natür­lich auch an seinem Urteil über die Arbeit von Pzwei: Wie brauchbar sind unsere Pres­se­aus­sen­dungen für ihn? Ist das tele­fo­ni­sche Nach­haken ange­nehm oder lästig? Beim Nach­te­le­fo­nieren treffen wir offen­sicht­lich den rich­tigen Ton und das rich­tige Maß. Über gute mit­ge­lie­ferte Fotos freut er sich, in seinem E‑Mail-Fach hat er einen eigenen Ordner für Agen­turen ein­ge­richtet. „Ihr pro­du­ziert gute Sachen“, lau­tete sein Lob. Seine ein­zigen Kri­tik­punkte: gegen­derte Texte und zu viele Zitate bzw. zu viele Leute, die zitiert werden.

Rele­vant sei bei Russ­media – nicht nur für die NEUE – immer die Bericht­erstat­tung über Men­schen. Am Tag seines Besuchs hatte seine Redak­tion den Beweis erbracht: Die Cover­ge­schichte war Oliver Wahr­bichler gewidmet, einem Pas­ta­ma­cher aus Eichenberg.