familieplus

Wie Wohnen fami­li­en­freund­li­cher werden kann

familieplus-Gemeinden dis­ku­tierten Ansätze für Verbesserungen

Thü­ringen, 14. Juni 2022 – Das Lan­des­pro­gramm fami­lie­plus lud die Expertin Eva Lingg-Grabher in die Villa Fal­ken­horst nach Thü­ringen ein, um sich Impulse rund ums Thema Wohnen zu holen. Die Dis­kus­sion zeigte, dass Gemeinden gut beraten sind, wenn sie fle­xi­blere Wohn­formen ermög­li­chen und Fami­lien nah­ge­le­gene Infra­struktur bieten.

Wohnen wan­delt sich: Die Bevöl­ke­rung wächst, es gibt mehr und klei­nere Haus­halte, gemein­nüt­ziger Wohn­raum ist Man­gel­ware. „Wir bauen immer noch so wie in den 1950er Jahren, was aber nicht mehr unserer Lebens­rea­lität ent­spricht“, kon­sta­tiert Eva Lingg-Grabher in ihrem Vor­trag. Die Dozentin der Ost­schweizer Fach­hoch­schule zeigte auf, dass Lebens­ent­würfe viel­fäl­tiger werden, die Gesell­schaft altert und die Grenzen zwi­schen Wohnen und Arbeiten ver­schwimmen. Wohnen müsse jeden­falls über die Woh­nung oder das Haus hin­aus­ge­dacht werden.

Jam­mern löst keine Probleme
Im Anschluss an den Vor­trag lud Mode­ra­torin Sabine Jochum-Müller die Teil­neh­menden zum Aus­tausch mit­tels Speak­da­ting ein. Der Tenor war, dass Wohnen meist im Zusam­men­hang mit Pro­blemen the­ma­ti­siert wird: zu teuer, zu klein, zu laut. Alle waren sich einig, dass posi­tive Bei­spiele vor den Vor­hang geholt werden müssen.

Ein sol­ches ist etwa die Süd­ti­ro­ler­sied­lung in Blu­denz, wo ver­sucht wird, leist­baren Wohn­raum zu erhalten und auf­zu­werten. In Thü­ringen ist es gelungen, gemein­nüt­zige Woh­nungen über einem Super­markt zu errichten. Das Institut für Sozi­al­dienste wie­derum bietet mit der Kom­pe­tenz­stelle Sied­lungs­ar­beit pro­fes­sio­nelle Unter­stüt­zung für ein gutes Zusam­men­leben im Quar­tier. Auch Quar­tiers­ent­wick­lungs­kon­zepte können helfen, ein lebens­wertes Umfeld zu schaffen. „Der enge Aus­tausch mit der Raum­pla­nung ist jeden­falls wichtig, um Fami­li­en­freund­lich­keit zu ermög­li­chen“, hielt Heike Mennel-Kopf vom Fach­be­reich Jugend und Familie, fest.

Weg zum lebens­werten Umfeld
Als erfolg­reiche Stra­te­gien für Gemeinden emp­fahl Lingg-Grabher Wohn­be­dürf­nisse fest­zu­stellen, Pla­nungs­in­stru­mente zu nutzen, Leist­bar­keit zu sichern, Inno­va­tionen zu för­dern, gene­ra­ti­ons­über­grei­fendes Wohnen zu ermög­li­chen, Benach­tei­ligte (etwa Allein­er­zie­hende) zu unter­stützen und Wege zu minimieren.

Über familieplus
familieplus – das Landesprogramm für kinder-, jugend- und familienfreundliche Gemeinden – fasst den Begriff „Familie“ breit und meint alle Menschen von der Geburt bis zum Seniorenalter. Es stellt neun Handlungsfelder in den Mittelpunkt, in denen Gemeinden die Lebensqualität für Familien beeinflussen können: von der Kinderbetreuung über Bildung, Nahversorgung, Mobilität und Integration bis zum Wohnraum.

Aktuell sind 18 Gemeinden und die Region Bregenzerwald mit 24 Einzelgemeinden im Programm aktiv. Zwei Drittel der Vorarlberger Bevölkerung leben somit in einer familienfreundlichen Gemeinde. Mindestens alle vier Jahre muss sich jede Gemeinde zertifizieren lassen.

Infos: www.familieplus.at 

Rück­fra­ge­hin­weis:
Amt der Vor­arl­berger Lan­des­re­gie­rung, Fach­be­reich Jugend und Familie T +43 5574/511–22175, familie@vorarlberg.at
Pzwei. Pres­se­ar­beit, Daniela Kaulfus, T 05574/44715–28, daniela.kaulfus@pzwei.at