Marktgemeinde Wolfurt

Wol­furt setzt bei Gesund­heits­för­de­rung auf Com­mu­nity Nursing

Erfreu­liche Zwi­schen­bi­lanz nach zwei Pro­jekt­jahren – Fach­ta­gung am 25. April im Cubus

Wol­furt, 3. April 2024 – Neben den Städten Bre­genz, Dorn­birn und Blu­denz ist Wol­furt die ein­zige Gemeinde in Vor­arl­berg, die ein von der EU geför­dertes Pilot­pro­jekt für Com­mu­nity Nur­sing umsetzt. Aus dem Topf „Next­Ge­ne­ra­tionEU“ finan­ziert Wol­furt drei Com­mu­nity Nurses, die Bürger:innen früh­zeitig unter­stützen, so lange wie mög­lich gesund zu bleiben. Seit dem Start im Mai 2022 nahmen knapp 330 Per­sonen das kos­ten­lose Angebot in Anspruch. Das erfolg­reiche Pro­jekt hat wei­tere Ideen ange­stoßen und soll im kom­menden Jahr fort­ge­setzt werden.

Com­mu­nity Nurses sind in Skan­di­na­vien, Groß­bri­tan­nien und Aus­tra­lien seit vielen Jahren eine zen­trale Säule in der Gesund­heits­prä­ven­tion. Sie unter­stützen Men­schen, mög­lichst lange gesund zu bleiben. Die Praxis wird nun auch in Vor­arl­berg gelebt: Neben Bre­genz, Dorn­birn und Blu­denz star­tete die Markt­ge­meinde Wol­furt im Mai 2022 das EU-finanzierte Pro­jekt Com­mu­nity Nur­sing, das der Gesundheits- und Kran­ken­pfle­ge­verein Wol­furt (GKPV) umsetzt. Rund 330 Per­sonen nahmen das kos­ten­lose nie­der­schwel­lige Angebot bereits in Anspruch.

Gesund bleiben fängt früh an. Wir wollen alle Wol­fur­te­rinnen und Wol­furter unter­stützen, mög­lichst lange ein gutes und selbst­be­stimmtes Leben zu führen. Com­mu­nity Nur­sing leistet einen wert­vollen gesell­schaft­li­chen und gesund­heits­po­li­ti­schen Bei­trag“, betont Bür­ger­meis­terin Ange­lika Moos­brugger. Seit zwei Jahren sind drei Com­mu­nity Nurses – alle sind diplo­mierte Gesundheits- und Kran­ken­pfle­ge­rinnen – eine wich­tige Stütze in der Marktgemeinde.

Pflege vor­beugen
„Ziel­gruppe der Haus­kran­ken­pflege sind Men­schen mit Pfle­ge­be­darf. Com­mu­nity Nur­sing setzt hin­gegen auf Prä­ven­tion und För­de­rung der Gesund­heits­kom­pe­tenz“, erklärt Maria Clae­ßens, Obfrau des GKPV Wol­furt. Das Angebot reicht von Bera­tungs­ge­sprä­chen für Betrof­fene und deren Ange­hö­rige über Haus­be­suche, Infor­ma­tion über Unter­stüt­zungs­an­ge­bote, Ver­an­stal­tungen bis hin zur Vor­be­rei­tung auf eine Pflege.

Eine beson­dere Rolle nehmen Young Carers ein: Kinder und Jugend­liche im Alter von 6 bis 18 Jahren, die sich um Ange­hö­rige küm­mern – vom offenen Ohr für Sorgen bis zur täg­li­chen Kör­per­pflege oder Medi­ka­men­ten­gabe. „Die öster­reich­weite Dun­kel­ziffer weist auf einen Young Carer pro Schul­klasse hin“, ver­deut­licht Com­mu­nity Nurse Johanna Kauf­mann, die aktuell drei Fami­lien betreut. „In einem guten sozialen Umfeld können Jugend­liche solche Situa­tionen nor­ma­ler­weise gut meis­tern. Wenn das fehlt, leiden sie meist selbst dar­unter“, schil­dert Johanna Kaufmann.

Impuls für neue Ideen
Das Pro­jekt hat wei­tere Ideen ange­stoßen, etwa das von der Gemeinde finan­zierte Pro­jekt „BeSitz­bares Wol­furt“: Ein Netz aus Sitz­ge­le­gen­heiten soll den Aus­tausch und die Bewe­gungs­frei­heit för­dern. Aktuell läuft eine Bedarfs­er­he­bung, bei der Bürger:innen per QR-Code teil­nehmen können. „Es hat sich bei­spiels­weise gezeigt, dass manche ältere Men­schen Spa­zier­gänge meiden, weil es zu wenige Plätze zum Sitzen und Rasten gibt“, erklärt Bür­ger­meis­tern Ange­lika Moosbrugger.

Fach­ta­gung zu Gesundheitskompetenz
Am 25. April von 14 bis 19 Uhr laden die Gemeinde und der GKPV Wol­furt zur Fach­ta­gung „Gesund­heits­kom­pe­tenz – da geht doch noch was“ in den Cubus Wol­furt. Ziel­gruppe sind Ärzt:innen, Physiotherapeut:innen, Fach­leute aus der Pflege und Inter­es­sierte aus der Bevöl­ke­rung. „Will­kommen sind alle, die sich über die Auf­gaben der Com­mu­nity Nurses infor­mieren wollen. Es geht nicht nur darum, gesund alt zu werden, son­dern mit den Beschwerden des Alters oder Erkran­kungen leben zu lernen“, betont Maria Clae­ßens. Sie wird gemeinsam mit zwei Com­mu­nity Nurses das Pro­jekt vor­stellen. Wei­tere Vor­tra­gende: Prof. Dr. Inge Eberl, Vor­sit­zende der Deut­schen Gesell­schaft für Pfe­ge­wis­sen­schaft, „Mini­ma­list Bio­ha­cker“ Marco Grosch, Psy­cho­the­ra­peut Bertram Strolz und Trai­nerin Valen­tina Baldauf.

Infos und Anmeldung zur Fachtagung

 

Rück­fra­ge­hin­weis:
PH‑7 Büro für Eva­lua­tion, Verena Bonell-Folie, 5574/22513, verena.bonell-folie@ph7.at
Pzwei. Pres­se­ar­beit, Daniela Kaulfus, 05574/44715–28, daniela.kaulfus@pzwei.at