Symphonieorchester Vorarlberg

SOV Abo­kon­zert 5: Vom Saulus zum Paulus und von Vor­arl­berg nach Wien

Fer­lesch diri­giert Mendelssohn-Oratorium / Zusatz­auf­füh­rung im Wiener Konzerthaus

Bre­genz, 26. März 2024 – Außer­ge­wöhn­li­ches bietet das fünfte Abo­kon­zert des Sym­pho­nie­or­chester Vor­arl­berg. Auf­ge­führt wird am 6. und 7. April „nur“ ein Werk – näm­lich das Ora­to­rium „Paulus“ von Felix Men­dels­sohn Bar­tholdy. Heinz Fer­lesch diri­giert nicht nur das Sym­pho­nie­or­chester und die vier Solist:innen, son­dern bringt auch den Chor des Wiener Kon­zert­hauses, die Wiener Sing­aka­demie, mit. Am 14. April gibt es für alle ein Dacapo in Wien und für treue Fans eine Konzertreise.

Das SOV unter der Lei­tung von Heinz Fer­lesch mit einem Ora­to­rium – da springt der Funke über. So war es jeden­falls zuletzt 2022, als Hän­dels „Jephtha“ in Koope­ra­tion mit dem Vor­arl­berger Lan­des­theater auf dem Pro­gramm stand. Diesmal lie­fert Felix Men­dels­sohn Bar­tholdy mit „Paulus“ den Stoff für die erneute Zusam­men­ar­beit von Diri­gent und Orchester, flan­kiert von vier erle­senen Solo-Stimmen und der Wiener Sing­aka­demie als opu­lentem Chor. Das Ganze kommt im Rahmen des 5. Abo­kon­zerts am 6. April in Feld­kirch und am 7. April in Bre­genz auf die Bühne. Eine abso­lute Novität: Am 14. April folgt eine dritte Auf­füh­rung im Großen Saal des Wiener Kon­zert­hauses. „Die Vor­freude auf das Wiener Publikum und das Wiener Kon­zert­haus ist bei allen Orches­ter­mit­glie­dern rie­sen­groß. Und natür­lich hoffen wir auf mit­rei­sende Fans aus Vor­arl­berg“, betont SOV-Geschäftsführer Sebas­tian Hazod.

Das Werk
Felix Men­dels­sohn Bar­tholdy (1809 – 1847) ent­warf das Ora­to­rium „Paulus“ ab 1831 in Düs­sel­dorf. Es erzählt über die Bekeh­rung und das Wirken des Apos­tels. Der Kom­po­nist selbst stammt aus einer jüdi­schen Familie, wurde mit sieben Jahren auf Wunsch der Eltern getauft und christ­lich erzogen. Man darf annehmen, die Lebens­ge­schichte des Paulus übte auf ihn eine Fas­zi­na­tion aus: Eben­falls als Jude geboren und zunächst bru­taler Chris­ten­ver­folger, ließ sich Saulus/Paulus später nach einem Bekeh­rungs­er­lebnis taufen und ver­kün­dete als Mis­sionar die Lehre Christi. Das Ora­to­rium wurde nach der Urauf­füh­rung 1836 inner­halb der fol­genden ein­ein­halb Jahre fünfzig Mal auf­ge­führt und ver­half Men­dels­sohn schlag­artig zu inter­na­tio­naler Berühmtheit.

Im „Paulus“ knüpft Men­dels­sohn am Vor­bild von J. S. Bachs Pas­sionen an und baute an fünf Stellen Cho­räle ein, die nach grö­ßeren Hand­lungs­ab­schnitten als Momente der Zäsur dienen. Die Ori­en­tie­rung am Vor­bild G. F. Hän­dels zeigt sich etwa in den großen monumental-festlichen Rah­men­chören, die einen beson­ders üppigen Vokal­satz mit abwech­selnd homo- und poly­phonen Pas­sagen auf­weisen. Die moderne Instru­men­tie­rung, lyri­sche Chöre, sang­liche Melodik und roman­ti­sches Sen­ti­ment wie­derum stehen für Men­dels­sohns Tonsprache.

Die Künstler:innen
Diri­gent Heinz Fer­lesch ist künst­le­ri­scher Leiter der Wiener Sing­aka­demie und des Chores Ad Libitum sowie Diri­gent des Ori­gi­nal­klan­gor­ches­ters Barucco. Er unter­richtet an der Musik­uni­ver­sität Wien und ist musi­ka­li­scher Leiter der Vokal­aka­demie Nie­der­ös­ter­reich. Seine erfolg­reiche Arbeit macht ihn zum inter­na­tional gefragten Gast­di­ri­genten, Juror und Workshop-Leiter. Die erste Zusam­men­ar­beit zwi­schen Fer­lesch, Sing­aka­demie und SOV erfolgte schon 2010 im Rahmen des SOV-Zyklus‘ „Mahler 9 x 9“.

Sopra­nistin Vera-Lotte Boe­cker war von 2020 bis 2022 Ensem­ble­mit­glied der Wiener Staats­oper. In Bre­genz wird sie als Agathe im „Frei­schütz“ zu hören sein. Bariton Flo­rian Boesch glänzt nicht nur am Kon­zert­po­dium, son­dern auch auf der Opern­bühne und als Pro­fessor für Lied und Ora­to­rium an der Musik­uni­ver­sität Wien. Ben­jamin Bruns‘ Band­breite umfasst Tenor-Partien von Mozart über Beet­hoven bis Strauss und Wagner. Sakrale Werke von Bach bis Haydn bilden dazu einen wich­tigen Gegenpol. Patricia Nolz ist seit 2022/23 im Ensemble der Wiener Staats­oper. Die ver­sierte Mez­zo­so­pra­nistin wird in der lau­fenden Saison vom Wiener Kon­zert­haus als „Great Talent“ gefördert.

Seit 166 Jahren ist die Wiener Sing­aka­demie wesent­li­cher Bestand­teil des Wiener Musik- und Kul­tur­le­bens. Der Chor des Wiener Kon­zert­hauses ist ein Ama­teur­chor mit höchst pro­fes­sio­nellem Anspruch. Das doku­men­tiert die Zusam­men­ar­beit mit u. a. Claudio Abbado, Karl Böhm, Wil­helm Furtwängler, Edvard Grieg, Lorin Maazel, Sir Simon Rattle, Sir Georg Solti, Richard Strauss, Anton Webern und Franz Welser-Möst. Die künst­le­ri­sche Lei­tung des Chors mit etwa 80 Sänger:innen liegt seit 1998 bei Heinz Ferlesch.

Die Kon­zert­reise
Nach den Abo-Konzerten im Montfort- und Fest­spiel­haus erfolgt am 14. April um 11:00 Uhr eine Auf­füh­rung im Großen Saal des Wiener Kon­zert­hauses. Dazu startet am 12. April für das Vor­arl­berger Publikum eine Kon­zert­reise per Bahn mit abwechs­lungs­rei­chem Rah­men­pro­gramm orga­ni­siert von Loa­cker Tours (05523 5909 35).

Wei­tere Details, unter anderem in Form eines Inter­views mit Heinz Fer­lesch, lie­fert die neue Folge des Pod­casts „SOV zum Rein­hören“ auf www.sov.at und gän­gigen Streamingdiensten.

FACTBOX
Symphonieorchester Vorarlberg
5. Abokonzert 2023/24

Heinz Ferlesch: Dirigent
Vera-Lotte Boecker: Sopran
Patricia Nolz: Alt
Benjamin Bruns: Tenor
Florian Boesch: Bass

Wiener Singakademie

Samstag, 6. April 2024, 19.30 Uhr, Montforthaus Feldkirch
Sonntag, 7. April 2024, 17.00 Uhr, Festspielhaus Bregenz

Programm:
Felix Mendelssohn Bartholdy: Paulus op. 36

Freier Kartenverkauf:
Bregenz Tourismus, Telefon 0043/5574/4959
Feldkirch Tourismus, Telefon 0043/5522/73467
in allen Vorverkaufsstellen von events-vorarlberg.at
in allen Filialen der Volksbank Vorarlberg
direkt beim SOV, Telefon 0043/5574/43447, Mail office@sov.at
bequem aufs Handy über die Ticket Gretchen App
Besucher:innen bis 27 Jahre zahlen in Begleitung von Abonnent:innen 5 Euro pro Karte.
Die Karten gelten als VVV-Freifahrtschein.

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