Symphonieorchester Vorarlberg muss Abokonzert neuerlich absagen
Große Verärgerung über kurzfristige Entscheidung des Landes
Bregenz, 10. Jänner 2022 – Das Symphonieorchester Vorarlberg muss die für Samstag und Sonntag, 15. und 16. Jänner, geplanten Abokonzerte absagen. Entgegen der bisherigen Ankündigung bleibt die Zahl der Zuschauer bei Veranstaltungen in Vorarlberg auf maximal 500 beschränkt. „Enttäuscht und sehr verärgert“ zeigt sich Geschäftsführer Sebastian Hazod: „Die Entscheidung des Landeshauptmanns ist für mich inhaltlich nicht nachvollziehbar, der Zeitpunkt fünf Tage vor dem Konzert ist für uns eine Katastrophe.“ Ein Ersatztermin für die Produktion mit Chefdirigent Leo McFall und der norwegischen Violinistin Eldbjørg Hemsing ist bereits für Ende Juni angesetzt.
Im Herbst 2020 musste das Symphonieorchester ein Abokonzert einen Tag vor der Aufführung wegen einer Verschärfung der Coronaregeln absagen. Diesmal kam die Hiobsbotschaft fünf Tage vor dem Konzert. Landeshauptmann Markus Wallner hat die Vorarlberger Sonderregelung verlängert, für Veranstaltungen gilt weiterhin eine Obergrenze von 500 Personen. Noch am Freitag hatte das Land dem Symphonieorchester versichert, dass diese Beschränkung aufgehoben wird und künftig die österreichweiten Regelungen gelten.
Das Orchester muss deshalb die Abokonzerte am Samstag, 15. Jänner, in Feldkirch und am Sonntag, 16. Jänner, in Bregenz absagen. Die beiden Konzerte waren die größte Kulturproduktion der kommenden Wochen in Vorarlberg. Die Absage trifft das Orchester schwer: Für das SOV fallen für eine solche Produktion Kosten von rund 120.000 Euro an.
Unverständnis über Entscheidung
„Seit Wochen ist klar, dass die Omikronwelle bevorsteht. In den letzten Tagen gab es auch keine wesentlichen neuen Erkenntnisse, die eine so kurzfristige Änderung nötig gemacht hätten“, kritisiert Geschäftsführer Sebastian Hazod. Erst heute wurde das Orchester informiert. Da stieg Chefdirigent Leo McFall gerade ins Flugzeug, um nach Vorarlberg zu reisen.
Auch in der Sache hat Hazod kein Verständnis. Für das Konzert galt die strenge 2G+-Regel. Die Besucher hätten also zusätzlich zu Impfung und FFP2-Maske einen aktuellen PCR-Test benötigt. Zudem ist die Inzidenz in Vorarlberg derzeit niedriger als im Österreich-Durchschnitt. „Weshalb nun in Vorarlberg strengere Regeln gelten als im Rest des Landes erschließt sich mir nicht“, sagt Hazod. „Genauso unverständlich ist, dass das Land die Entscheidung erneut so kurzfristig getroffen hat.“
Konzerte werden im Juni nachgeholt
Der Ersatztermin für die Produktion mit Chefdirigent Leo McFall und der jungen norwegischen Violinistin Eldbjørg Hemsing steht bereits fest: Samstag, 25. Juni, 19.30 Uhr und Sonntag, 26. Juni, 17 Uhr. Beide Konzerte finden im Montforthaus Feldkirch statt. Auf dem Programm stehen Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Antonín Dvořák und Emilie Mayer.
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