Emsiana

Die 9. Emsiana macht Hohenems zum baby­lo­ni­schen Sehnsuchtsort

Von 11. bis 14. Mai setzt sich das Kul­tur­fest mit dem Leben zwi­schen Spra­chen und Zeiten auseinander

Hohenems, 29. März 2017 – Seit 2009 widmet sich die Emsiana all­jähr­lich einem bestimmten Thema. „Hohenems. Babylon“ heißt es 2017. An den vier Fes­ti­val­tagen wird Hohenems mit Kon­zerten, Aus­stel­lungen, Füh­rungen und vielem mehr wieder zur Kul­tur­me­tro­pole. Am 11. Mai wird die Emsiana vom Kam­mer­or­chester „tonart sin­fo­ni­etta“ eröffnet. Der mit dem Bruno-Kreisky-Preis aus­ge­zeich­nete deutsch-irakische Autor Najem Wali ist als Fest­redner zu hören.

Von 11. bis 14. Mai 2017 bewegt sich das Pro­gramm der Emsiana wieder im Bezie­hungs­feld von  Ver­gan­gen­heit und Gegen­wart. Unter dem Motto „Hohenems. Babylon“ widmet sich die Emsiana mit­tels künst­le­ri­scher Aus­ein­an­der­set­zungen dem zer­streuten Leben zwi­schen Spra­chen und Zeiten.

Babylon ist überall dort, wo wir uns nicht ver­stehen, wo wir uns fremd fühlen, wo wir Sehn­sucht emp­finden. Heute ist Babylon fast überall“, erklärt Markus Schadenbauer-Lacha, Koor­di­nator und Orga­ni­sator der Emsiana. In ver­schie­densten künst­le­ri­schen Aus­drucks­formen spüren die Emsiana-Künstler dem Reichtum der Spra­chen und dem Leben zwi­schen Exil und Heimat nach.

Segen und Fluch der Vielsprachigkeit
Najem Wali, stammt aus dem Irak. 1980 flüch­tete er nach Deutsch­land. Heute lebt er als Schrift­steller und Jour­na­list in Berlin. „Vom Segen und Fluch der Viel­spra­chig­keit“ han­delt seine an Aktua­lität kaum zu über­bie­tende Fest­rede. Wali liest zudem am 12. Mai im Jüdi­schen Museum aus seinem Buch „Bagdad. Erin­ne­rungen an eine Stadt“.

Wie alle Emsiana-Jahre über­nimmt das junge Kam­mer­or­chester der regio­nalen Musik­schule „tonart sin­fo­ni­etta“ unter der Lei­tung von Markus Pfer­scher die musi­ka­li­sche Gestal­tung der Eröff­nung. Als Solist ist der Vor­arl­berger Sänger Johannes Schwen­dinger zu erleben.

Am Eröff­nungs­abend ver­wan­delt sich Hohenems in eine große Galerie. Begleitet von den Turm­blä­sern finden im Anschluss an den Festakt die Ver­nis­sagen von Ursula Dünser und Karin Nuss­baumer, Bar­bara Anna Husar, Eva Kees, Carmen Pfanner, Gün­ther Blenke sowie Simo­netta Scher­ling und Patrik Kopf statt.

Musik und Sehn­sucht kennen keine Sprachgrenzen
Am 12. Mai stehen gleich drei Kon­zerte am Pro­gramm. Nor­bert Mayer & Alfred Vogel sowie Light in Babylon über­schreiten die Sprach- und Kul­tur­grenzen als ob sie nicht vor­handen wären. Bei den einen – Mayer und Vogel – treffen Bre­gen­zer­wälder Dia­lekt, Schrift­sprache und Eng­lisch auf Beats, Melodie und Rhythmus. Bei Light in Babylon wird Welt­musik zum gelebten Begriff. Die Band­mit­glieder stammen aus dem Iran, Israel, Eng­land, Türkei und Frank­reich. Gesungen werden tür­ki­sche und hebräi­sche Lieder.

Eine Frau, die sich vom Staats­ap­parat der DDR nicht ein­grenzen ließ, ist mit der deut­schen Lie­der­ma­cherin Bet­tina Wegner am 12. Mai im Löwen­saal zu hören. Das Kon­zert in Hohenems ist einer ihrer rar gewor­denen Auf­tritte. Den Abend gestalten Wegner, Sänger und Lie­der­ma­cher Karsten Troyke und der Gitar­rist El Aleman gemeinsam.

Mit dem Pro­gramm „See­sucht“ ist das Filippa Gojo Quar­tett tags darauf im Salomon-Sulzer-Saal zu erleben. Gojo, auf­ge­wachsen in Vor­arl­berg, setzt sich in ihren Lie­dern unge­küns­telt mit der Sehn­sucht, dem Heim- und dem Fernweh aus­ein­ander. Die Gewin­nerin des Neuen Deut­schen Jazz­preises 2015 singt in Deutsch, Eng­lish und in Vor­arl­berger Mundart.

Ein wei­teres musi­ka­li­sches High­light stellt die Mut­ter­tags­ma­tinée am 14. Mai des Trio Emsiana dar. Eigens für das Kul­tur­fest haben sich Helia Sama­dzadeh (Gesang), Peter Madsen (Kla­vier) und Dietmar Kirchner (Kon­tra­bass) zum Jazz­trio formiert.

Am Brunnen und zu Tisch
Brunnen als Orte des Zusam­men­tref­fens und der Kom­mu­ni­ka­tion gehörten früher zum Stadt­bild von Hohenems. Vier Vor­arl­berger Künstler – Hubert Lam­pert, Roland Adlassnig, Udo Raben­steiner und Dietmar Fend – haben für den nörd­li­chen Ein­gang der Hohen­emser Innen­stadt Brun­nen­ent­würfe gestaltet. Im Rahmen der Emsiana werden diese, mit dem Ziel bald wieder über einen wei­teren Brunnen als mög­li­chen Ver­samm­lungsort zu ver­fügen, ausgestellt.

Für die Brüder Eugen und Günter Ful­terer gehören die Begriffe Essen, Erzählen, Aus­tau­schen zusammen. Mit ihrer Baby­lo­ni­schen Anti­pas­teria gibt es erst­mals ein Emsiana-Festivalzentrum. Der Salomon-Sulzer-Platz wird zum Treff­punkt der Kulturfest-Besucher. In der offenen Back­hütte der zwei Brüder können Inter­es­sierte gemeinsam kuli­na­ri­schen Reichtum und kul­tu­relle Viel­falt erfahren.

Emsiana Fix­starter
Auch in ihrem neunten Jahr bietet die Emsiana wäh­rend des gesamten Fes­ti­val­zeit­raumes ein breites Angebot an Füh­rungen, Lesungen und Aktionen. Ob bei einer Turm­füh­rung in der Kirche St. Karl, einer Füh­rung durch den Hohen­emser Unter­grund oder bei einer lite­ra­ri­schen Stadt­füh­rung mit Hanno Loewy – Babylon ist überall Thema.

Das Theater für Groß und Klein kommt dabei nicht zu kurz. Wer Theater einmal ganz anders erleben möchte, der sollte sich im Visi­ons­café das Impro-Theater Paroli ansehen. Für die ganz kleinen Emsiana-Besucher ab 3 Jahren wird es bei Kin­der­per­for­mance „Vor­hang auf! Das Spiel kann beginnen“ wieder span­nend. Zusehen kann jeder, hier kann auch mit­ge­macht werden. Auf eine Reise durch ver­schie­dene Länder, Gefühle und Kul­turen nehmen die Groo­ve­troo­ters Kinder ab 6 Jahren mit. Auch dann heißt es mit­stampfen, mit­klat­schen, mit­singen und tanzen.

Info: www.emsiana.at


Mit der Bitte um Auf­nahme in den Terminkalender:

Fact-Box:
Emsiana – Hohenemser Kulturfest
„Hohenems. Babylon“
11. bis 14. Mai 2017

Programm: Konzerte, Museen und Ausstellungen, Kulinaria, Lesungen & Co., Führungen & Einblicke, Kinderprogramm

Kartenvorverkauf:
Kartenvorverkauf (nur für Konzerte und Theater): Filialen der Volksbank Vorarlberg, Raiffeisenbanken und Sparkassen, Tourismusbüro Hohenems, Buchhandlung Lesezeichen und online unter www.laendleticket.com


Rück­fra­ge­hin­weis für die Redaktionen:
Schadenbauer-Lacha & Partner GmbH Markus Schadenbauer-Lacha, Telefon +43 5576 79214, Mail mail@emsiana.at
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