BodenseeMeeting e.V.

micelab:bodensee – Bran­chen­wandel als posi­tive Herausforderung

Zweites Lern­modul micelab:experts ging im Würth Haus Ror­schach erfolg­reich über die Bühne

Ror­schach, 2. Mai 2017 – Von 11. bis 13. April 2017 war das Würth Haus Treff­punkt für fünfzig Ver­an­stal­tungs­experten aus dem gesamten Boden­see­raum: Beim zweiten micelab:experts der Wei­ter­bil­dungs­platt­form micelab:bodensee teilten die Teil­nehmer ihre Erfah­rungen, wie sie den Wandel ihrer Branche erleben. Sie lernten von- und mit­ein­ander, wie sie Ver­än­de­rungen in ihrer Branche selbst gestalten und neuen Her­aus­for­de­rungen begegnen können. Und zwar mit Leich­tig­keit und einem neuen Rol­len­ver­ständnis als echte Berater.

Per­sön­liche Erleb­nisse zum Thema Wandel waren der Aus­gangs­punkt des zweiten micelab:experts, das im April im Würth Haus Ror­schach statt­fand. Fünfzig Akteure aus der Ver­an­stal­tungs­branche nahmen daran teil. Acht davon erzählten in Klein­gruppen ihre Geschichten von Erfolg oder Schei­tern. Aus­ge­hend von der These: Ich bin der Wandel.

In meh­reren Refle­xi­ons­runden deckten die Teil­neh­me­rinnen und Teil­nehmer auf, was es braucht, damit Wandel gelingt. „Erzähler wie Zuhörer haben erfahren, dass Sto­rytel­ling eine sehr wirk­same Form ist, um Lern­erfah­rungen zu teilen. Da gab es Aha-Erlebnisse auf beiden Seiten“, berichtet Kurator Michael Gleich.

Mut, Neues auszuprobieren
Sowohl der Mut, ein Risiko ein­zu­gehen, als auch die Bereit­schaft zu schei­tern, seien für Ver­än­de­rungen not­wendig. Wie man dazu kommt, ver­mit­telte Chris­tian Maier-Straub als wei­terer Trainer spie­le­risch: Er beschäf­tigt sich mit „inner game“ und nutzt Kör­per­be­we­gung, um das „innere Spiel“ von Antrei­bern und Blo­ckie­rern erfahrbar zu machen. Die Experts kon­fron­tierte er mit ihrem eigenen Mut und ihren Unsi­cher­heiten beim Jon­glieren. „Auf die Frage, wer jon­glieren möchte, mel­dete sich bei allen gleich die innere Stimme: Das kann ich nicht“, so Maier-Straub.

In kleinen Schritten näherten sich die Teil­nehmer aber schon nach kurzer Zeit der Fähig­keit an. „Die ‚Jon­gleure‘ nahmen es als beglü­ckende Erfah­rung wahr, dass Lernen ganz leicht sein kann, und es nur die Bereit­schaft braucht, sich auf Unbe­kanntes ein­zu­lassen“, resü­miert Kurator Michael Gleich. Eine Erkenntnis, die privat wie beruf­lich weiterhilft.

Echter Berater statt Bereitsteller
Daran anknüp­fend lau­tete die ent­schei­dende Frage: Wie lassen sich auch Kunden davon über­zeugen, bei Ver­an­stal­tungen Neues aus­zu­pro­bieren? „Schlägt ein Mit­ar­beiter eines Ver­an­stal­tungs­hauses einem Kunden neue Her­an­ge­hens­weisen oder For­mate vor, dann bewegt er sich auf einem schmalen Grat zwi­schen Bera­tung aus eigener Begeis­te­rung und Mis­sio­nie­rung aus Bes­ser­wis­serei“, beschreibt Michael Gleich die Herausforderung.

Wenn die eigene Begeis­te­rung echt sei, kann sie auf Kunden anste­ckend wirken und neu­gierig machen, ist Kura­torin und Ver­an­stal­tungs­dra­ma­turgin Tina Gadow über­zeugt. Wichtig sei, mit Kunden prä­zise über Ziele der Ver­an­stal­tung zu spre­chen. „Man muss selbst nicht alles wissen oder können. Wichtig ist, Fragen zu stellen, um an den Kern vor­zu­dringen und ein gemein­sames Ver­ständnis für das Gesamt­kunst­werk zu erlangen. Die eigene Rolle wan­delt sich dabei immer mehr vom reinen Bereit­steller von Räumen zum echten Berater“, so Gadow.

For­mate wie Filmmusik
Fast nebenbei pro­bierten die Experten zahl­reiche For­mate aus. Am Ende waren sie über­rascht, wie viele ver­schie­dene Methoden sie in den zwei­ein­halb Tagen ein­ge­setzt hatten. Das Dis­kus­si­ons­format Fish­bowl, das Tool Event Canvas, Geh-Spräche, Klein­gruppen, bewegtes Feed­back, ein mice:slam und vor allem Coll­ec­tive Story Har­ve­s­ting zählten zu den Arbeitsformen.

Es gibt unend­lich viele Methoden, Ansätze und For­mate mit tollen Namen. Letzt­lich haben sie immer nur die­nende Funk­tion: Sie sollen helfen, die Ziele einer Ver­an­stal­tung zu errei­chen“, sagt Tina Gadow. Die Kura­torin ver­gleicht For­mate mit Film­musik. „Sie wirken, ohne dass sie bewusst wahr­ge­nommen werden. Sie unter­stützen, sind aber nicht selbst das Thema.“

Kol­le­gialer Austausch
Ein­fache Kunst­griffe ermög­lichten Begeg­nungen zwi­schen jenen, die sich noch nicht kannten. Gruppen mischten sich immer wieder neu. So gelang beim micelab:experts von Anfang an der kol­le­giale Aus­tausch über Landes- und Unter­neh­mens­grenzen hinweg. Hilf­reich waren auch das unkom­pli­zierte Zusam­men­sein am Abend, die Über­nach­tung im selben Hotel, die Zufalls­ti­sch­ord­nung beim Abend­essen und die selbst durch­ge­führten Umbauten.

Die Experts sahen dies als Gewinn. „Wir haben ein­ander ken­nen­ge­lernt und Ver­trauen gewonnen. Da greife ich in Zukunft sicher schneller zum Telefon, um mir bei Kol­legen am Bodensee Rat zu holen“, mel­dete eine Teil­neh­merin zurück.

Anre­gungen für leben­dige Events
„Die Rück­mel­dungen der Experten moti­vieren für das nächste Modul“, freute sich Tina Gadow. Sehr positiv erlebt wurde etwa der Ansporn, Rou­tinen des Tages­ge­schäfts und die eigene Rolle zu hin­ter­fragen. Offen­heit, wieder einmal visionär denken können und Anre­gungen für leben­dige Ver­an­stal­tungen zu bekommen, kamen ebenso gut an.

Das nächste micelab:experts findet von 6. bis 8. November 2017 im Boden­see­forum Kon­stanz statt. Wei­tere Infor­ma­tionen unter www.micelab-bodensee.com.

Über micelab:bodensee
micelab:bodensee ist die erste Weiterbildungsplattform für Veranstalter im deutschsprachigen Raum. Sie wurde von den Netzwerken Bodensee Meeting und der kongress tanzt entwickelt und startete im Oktober 2016. micelab:bodensee umfasst drei Module mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Alle Module des micelab:bodensee haben den erkundenden Charakter eines Labors.

Beim Modul micelab:explorer liegt der Fokus auf der Forschung mit Impulsgebern aus unterschiedlichen Disziplinen. Es ist als Ideenschmiede angelegt. micelab:experts und micelab:experience richten sich an die Praktiker der MICE-Branche, also an Mitarbeiter aller Gewerke in Veranstaltungshäusern, Eventagenturen, Kulturinstitutionen und Marketingverantwortliche von Wirtschaftsbetrieben.

Als Kuratoren zeichnen die Veranstaltungsdramaturgin Tina Gadow und der Journalist Michael Gleich vom Netzwerk der kongress tanzt verantwortlich. Das grenzüberschreitend mit Partnern aus den benachbarten Schweizer Kantonen und Vorarlberg durchgeführte Projekt wird mit Fördergeldern der Europäischen Union und des Schweizer Bundes durch das Interreg-Programm Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein finanziell unterstützt.

Infos unter www.micelab-bodensee.com

 

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